06.09.2019, 06:00 Uhr
Die Dividende wird beim Anlageentscheid oft vernachlässigt. Dabei bestreitet sie über einen ganzen Aktienzyklus im Durchschnitt gegen zwei Drittel des Aktienertrags. Im aktuellen Niedrigzinsumfeld und bei volatilen...
Die zCapital AG macht Corporate Governance vergleichbar. Der Vermögensverwalter hat sich intensiv mit dem Stand der Corporate Governance von kotierten Schweizer Small- und Mid-Caps auseinandergesetzt und aus den Ergebnissen eine umfangreiche Studie erstellt. Es wurden 130 Unternehmen bewertet. Die Gewinnerin ist Geberit, dicht gefolgt von Lonza. Auf Rang 3 befinden sich Kardex und Swissquote.
Das Resultat zeigt, dass die Corporate Governance der Schweizer Nebenwerte mehrheitlich zufriedenstellend ist. Immer noch ein Drittel der Gesellschaften hat jedoch Stimmrechtsbeschränkungen. Gute Corporate Governance bringt eine bessere Rendite.
Für die Untersuchung wurden 55 Kriterien aus dem Bereich Corporate Governance festgelegt. Diese sind in die vier Kategorien Aktionärszusammensetzung und Kapital- struktur, Zusammensetzung des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung, Entschädigungs-und Beteiligungsmodelle der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrates sowie Mitwirkungsrechte der Aktionäre unterteilt. Sowohl quantitative als auch qualitative Aspekte wurden berücksichtigt. Mit dieser Einstufung wurden die Corporate Governance auf einer 100-Punkteskala bewertet und die Unternehmen rangiert werden.
Geberit vor Lonza
Die durchschnittliche Punktzahl im zRating beträgt 64. Die höchste Punktzahl hat Geberit mit 89 Punkten erreicht, dicht gefolgt von Lonza mit 88 Punkten. Auf Rang 3 befinden sich gemeinsam Kardex und Swissquote mit 81 Punkten. Die Auswertung zeigt, dass die Situation der Corporate Governance in der Schweiz mehrheitlich zufriedenstellend ist.
Viele Mehrheitsaktionäre
Die Studie zur Corporate Governance bringt interessante Fakten zu den Schweizer Nebenwerten ans Tageslicht. Auffallend ist die hohe Zahl der Unternehmen mit einem Mehrheitsaktionär. Bei 42 Prozent der kotierten Schweizer Nebenwerte bestimmt ein Mehrheitsaktionär das Geschehen. Dazu passt, dass nur 57 Prozent der Verwaltungsratsgremien unabhängig sind. Stimmrechts- und Eintragungsbeschränkungen kennen rund ein Drittel der Gesellschaften. Diese Massnahmen behindern die Mitwirkungsrechte der Aktionäre.
Entschädigungen mit grosser Bandbreite
Das typische kotierte Schweizer Small- & Mid-Cap-Unternehmen wendet für die Entschädigungen der Verwaltungsräte und Geschäftsleitungsmitglieder 4,2 Prozent des EBITDA (operativer Gewinn vor Abschreibungen und Amortisationen) auf. Damit verdient ein Verwaltungsratspräsident durchschnittlich CHF 272000 und ein CEO CHF 1,1 Mio. (beides Medianwerte). Auffallend ist die grosse Bandbreite von CHF 303000 bis CHF 7,8 Mio. bei den Firmenchefs beziehungsweise CHF 42000 bis CHF 7,4 Mio. bei den Verwaltungsratspräsidenten.
In den Verwaltungsräten sind oft Mehrheitsaktionäre vertreten. Das typische Verwaltungsratsmitglied hält eine Beteiligung von CHF 5,5 Mio., das Geschäftsleitungsmitglied CHF 178000 (Medianwerte).
Corporate Governance beeinflusst die Rendite
Der Performancevergleich zeigt, dass die Corporate Governance Einfluss auf die Aktienkursentwicklung haben kann. Die 10 Unternehmen mit der höchsten Punktzahl haben über die letzten 3 Jahre eine durchschnittlich 44 Prozent bessere Performance erzielt als die 10 Unternehmen mit der tiefsten Punktzahl. Auffällig ist auch, dass die Unternehmen mit den höchsten Entschädigungen und jene mit Doppelspitze im hinteren Teil der zRating-Rangliste zu finden sind. Hingegen sind Unternehmen, die ausschliesslich Namenaktien haben und solche mit einem hohen Anteil unabhängiger Verwaltungsratsmitglieder tendenziell im vorderen Bereich der Rangliste klassiert.
Investoren müssen das Kleingedruckte lesen
Die Untersuchung kommt zum Schluss, dass es sich lohnt, die Corporate Governance zu analysieren, bevor ein Investment getätigt wird. Selbstverständlich ist die Ertragskraft einer Unternehmung für die Performance wichtiger als die Corporate Governance. Trotzdem muss ein informierter Investor wissen, welchen Stellenwert den Eigenkapitalgebern in einem Unternehmen eingeräumt wird.
Gregor Greber, CEO zCapital: «Das Lesen und Verstehen der Corporate Governance der einzelnen Firmen ist sehr wichtig. Es verhält sich wie bei einem Vertrag. Neben dem Basisvertrag müssen auch die kleingedruckten allgemeinen Geschäftsbedingungen verstanden und akzeptiert werden.»
Die vollständige Studie kann gegen einen Unkostenbeitrag von CHF 25 (plus CHF 3 Versandkosten) bei zCapital bestellt werden (www.zcapital.ch, oder Tel. +41 41 729 80 83).