Tesla-Brandanschlag: Schaden von fast einer Milliarde Euro

Die Grosssfabrik in Brandenburg muss aufwändig wieder hochgefahren werden. (Bild gofra/Shutterstock)
Die Grosssfabrik in Brandenburg muss aufwändig wieder hochgefahren werden. (Bild gofra/Shutterstock)

Die Produktion in Grünheide steht nach einem Anschlag auf die Stromversorgung still. Der US-Elektroautobauer kämpft mit dem Wiederhochfahren der Produktion. Tesla-Chef Elon Musk nennt die Tat «extrem dumm». Auf jeden Fall ist sie sehr teuer.

06.03.2024, 09:21 Uhr

Redaktion: sw

Ein Brandanschlag hat am Dienstag die Produktion des Elektroautobauers Tesla in seinem Werk in Grünheide bei Berlin lahmgelegt. Am frühen Morgen sorgte der Brand an einem Hochspannungsmast in rund zehn Kilometer Entfernung für einen Stromausfall. Die Fabrik in Grünheide wurde komplett geräumt, so das Unternehmen. In mehreren Städten und Gemeinden der Region fiel der Strom zeitweise aus.

Zu der Tat hatte sich die linksextremistisch eingestufte «Vulkangruppe» in einem Schreiben bekannt. Darin wirft die Gruppe dem Konzern «extreme Ausbeutungsbedingungen» vor und fordert die «komplette Zerstörung der Gigafactory».

Auch Tesla-Chef Elon Musk reagierte: «Das sind entweder die dümmsten Ökoterroristen der Welt oder sie sind Marionetten derer, die keine guten Umweltziele haben», schrieb Musk auf dem Portal X. «Die Produktion von Elektrofahrzeugen anstelle von Fahrzeugen mit fossilen Brennstoffen zu stoppen, ist extrem dumm.» Dabei schrieb der Tesla-Chef die letzten drei Wörter auf Deutsch.

Tesla steht beim Hochfahren vor Problemen

Laut Tesla wird es einige Zeit in Anspruch nehmen, bis die Fabrik wieder mit Strom versorgt wird. Er rechne nicht damit, dass die Fertigung in dieser Woche wieder hochgefahren werden könne, sagte Werksleiter André Thierig.

Alle Mitarbeitenden sollten bis auf Weiteres zu Hause bleiben. Der Stillstand kostet den Autobauer viel Geld. Tesla entstehe durch den Produktionsstopp ein wirtschaftlicher Schaden im hohen neunstelligen Bereich, sagte Thierig. Pro Tag könne das Unternehmen nun mehr als 1000 Fahrzeuge nicht produzieren. «Wir sind tief besorgt darüber, was hier passiert ist.»

Selbst wenn der Strom wieder fliesst, stehe Tesla vor «riesigen Problemen» beim Hochfahren der Produktion, sagt Peter Mertens, ehemaliger Entwicklungschef von Audi gegenüber dem Handelsblatt. Die meisten Schwierigkeiten dürfte es im Rohbau geben. Jeder Roboter müsse aus den Karosserien gefahren und wieder in die Nullposition gebracht werden. Die unfertigen Karosserien müssen verschrottet werden, genauso wie die, die im Korrosionsschutzbad oder der Lackierung stehen geblieben sind, sagt Mertens.

Es ist nicht der erste Anschlag auf Tesla. Beim Aufbau des Werks gab es 2021 einen Brandanschlag auf die Stromversorgung der Baustelle. Auch damals bekannte sich die linksradikale «Vulkangruppe» dazu. «Tesla ist weder grün, ökologisch noch sozial», hiess es damals in einem Schreiben der seit einigen Jahren in Berlin aktiven Gruppe.

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