09.10.2024, 16:07 Uhr
Die deutsche Industrieproduktion stieg im August um 2,4 Prozent gegenüber dem Vormonat und damit deutlich stärker als die von den Ökonomen im Durchschnitt prognostizierten 0,8 Prozent. Dies ist das Ergebnis eines...
Unternehmensanleihen in Hartwährungen aus den Emerging Markets haben in den vergangenen zehn Jahren eine jährliche Rendite von 6,3% verzeichnet – bei nur leichten Rückschlägen. Aufgrund der divergierenden Risiko-Rendite-Profile in den verschiedenen Regionen bieten aktive Investmentstrategien Vorteile, meint Samy Muaddi von T. Rowe Price.
Unternehmensanleihen stellen das wachstumsstärkste Segment der auf harte Währungen lautenden Anleihen aus Schwellenländern dar. Es sind bereits Titel für rund 2,4 Billionen US-Dollar aus 56 Ländern im Umlauf und seit 2011 werden Jahr für Jahr Neuemissionen im Volumen von noch einmal durchschnittlich 15% der ausstehenden Titel begeben. Damit ist der Markt mittlerweile grösser als jener der US-Hochzins- oder Hartwährungs-EM-Staatsanleihen. Laut Samy Muaddi, Portfoliomanager Emerging Market Corporate Bond Strategie bei T. Rowe Price, hat diese Anlageklasse in den letzten Jahren sehr gute risikobereinigte Renditen erzielt.
Als Gründe dafür nennt der Schwellenländer-Spezialist neben den intakten Bilanzen der meisten Unternehmen und ihrer durchschnittlichen Bonität von BBB- auch die Ausrichtung auf die Investment-Grade-Märkte in Asien. Die Ausfallrate der EM Corporates HY betrug im Jahr 2019 nur 0,8%. Gleichzeitig sind nur wenige Investoren auf diesen Anlagesektor spezialisiert (nur 5% der Schulden von EM Corporates werden von engagierten EM-Investoren gehalten), die Märkte sind ineffizient sowie der Bedarf an Research hoch und arbeitsintensiv. "Nicht zuletzt drängen stetig neue Emittenten auf den Markt und die Vermögenskategorie hält zunehmend Einzug in die Portfolios von institutionellen Anlegern. Daraus ergeben sich zyklusübergreifend Chancen, um als Alpha bezeichnete Überrenditen zu generieren", so Muaddi.
Als im Jahr 2018 andere Schwellenländeranlagen – vor allem Aktien und Lokalwährungsanleihen – von einer schweren Verkaufswelle erfasst wurden, zählten Firmenobligationen zu den defensivsten Anlagen in den Schwellenländern, weil sie eine höhere Bonität aufwiesen, auf US-Dollar lauteten und strukturell stärker auf Asien ausgerichtet waren. Während zum Beispiel der J.P. Morgan CEMBI Broad Diversified im Jahr 2018 nur 2% verlor, sanken die meisten anderen EM-Anlagen zwischen 5% und 15%.
Viele institutionelle Anleger halten gegenwärtig keine strategische Allokation in Corporate Bonds aus den Schwellenländern. Doch im Vergleich zu den Vermögenswerten in den Portfolios vieler institutioneller Anleger – darunter meist Rohstoffe, Kernanleihen und US-Aktien – biete diese Anlageklasse deutliche Diversifizierungsvorteile. "Sie erbringt nicht nur attraktive risikobereinigte Renditen auf Ebene des Index. Eine genauere Analyse des Universums ergibt ferner, dass die unterschiedlichen Regionen in der Vergangenheit deutlich divergierende Risiko-Rendite-Profile aufwiesen. Anleger können ihr Engagement dadurch – über einen gesamten Marktzyklus betrachtet – perfekt an die jeweiligen Bedingungen anpassen", betont Muaddi.
Aktive Manager können darüber hinaus dank der sehr unterschiedlichen Käufergruppen im jeweiligen Land regionenübergreifende technische Ineffizienzen ausnutzen. In Asien etwa hat die hohe Zahl von lokalen Käufern den Markt in der Vergangenheit bei einer Verkaufswelle meist gut gestützt. Das Renditeprofil war daher eher defensiv. In Lateinamerika hingegen dominieren ausländische Anleger den Markt, was häufig technische Verzerrungen nach sich ziehe.
T. Rowe Price an der FINANZ'20:
Stand NR: A.17
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