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Swatch spürt Gegenwind im China-Geschäft

Rund ein Drittel des Umsatzes kommt aus China, dieses Geschäft schwächelt derzeit bei Swatch. (Bild Robert Way/Shutterstock)
Rund ein Drittel des Umsatzes kommt aus China, dieses Geschäft schwächelt derzeit bei Swatch. (Bild Robert Way/Shutterstock)

Die Swatch Group hat im Jahr 2023 trotz Frankenstärke sowohl den Umsatz als auch die Ergebnisse gesteigert. Seit einigen Wochen lässt allerdings die Konsumlust chinesischer Kunden nach. Sie seien beim Kauf von Uhren zurückhaltender geworden, sagte Swatch-Chef Nick Hayek an der Bilanzmedienkonferenz des Uhrenkonzerns.

21.03.2024, 14:53 Uhr
Aktien

Redaktion: AWP

Die Eckwerte aus Konzernrechnung und Bilanz des letzten Jahres hatte Swatch bereits Ende Januar veröffentlicht: Demnach wuchs der Jahresumsatz um 5,2 Prozent auf 7,9 Milliarden Franken, wobei in Lokalwährungen gerechnet gar ein Wachstum von knapp 13 Prozent resultiert hätte. Der erstarkte Franken habe über eine halbe Milliarde an Umsatz gekostet, sagte Finanzchef Thierry Kenel.

Die Frankenstärke hinterliess auch in der Profitabilität Spuren: Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT stieg im Vergleich zum Umsatz weniger deutlich um 2,8 Prozent auf 1,19 Milliarden Franken, und die Marge ging leicht auf 15,1 Prozent zurück. Grund dafür waren auch die mit gut 800 Millionen sehr umfangreichen Investitionen, die während des Jahres in Technologie, Immobilien und Shops getätigt wurden.

Der Reingewinn der Gruppe mit bekannten Marken wie Omega, Longines oder Tissot nahm um 8,1 Prozent auf 890 Millionen Franken zu. Daraus sollen die Aktionäre eine um 50 Rappen höhere Dividende von 6,50 Franken je Inhaberaktie erhalten.

Schwächelndes China-Geschäft

Für das Wachstum war nebst dem branchenweit erstarkten US-Markt vor allem der Grossraum China verantwortlich. Der Absatz in China, Hongkong und Macau legte im Zuge der Ende 2022 aufgehobenen Corona-Massnahmen um über ein Fünftel zu, womit die Region nun ein Drittel zum gesamten Umsatz beisteuert.

Doch spätestens seit Beginn des Jahres 2024 schwächelt das Geschäft in China. Das hat sich in der diese Woche veröffentlichten Februar-Statistik zu den Schweizer Uhrenexporten wie auch im Abschluss des Luxusgüterkonzerns Kering mit der Vorzeigemarke Gucci gezeigt.

Chinesische Kunden seien zurückhaltender geworden, konstatierte auch Nick Hayek vor Medienvertretern. In China sei zwar das Interesse an Schweizer Uhren nach wie vor gross und das Geld für den Kauf einer Uhr vorhanden, jedoch warteten die Kunden mit einem Kauf länger als noch in den vergangenen Jahren.

Das habe in China dazu geführt, dass sich das sehr starke Wachstum des letzten Jahres in den vergangenen Wochen spürbar abgeschwächt habe, so Hayek. Diese Schwächephase werde noch einige Monate anhalten. Mit Blick auf das Gesamtjahr 2024 wollte Hayek keine Wachstumsprognosen für den Konzern abgeben.

Hoffnung auf schwächeren Franken

Positiv beurteilte Hayek derweil den Entscheid der Schweizerischen Nationalbank, die Leitzinsen zu senken. «Das führt hoffentlich dazu, dass sich der überbewertete Schweizer Franken etwas abschwächt», sagte er dazu. Denn die starke Schweizer Währung habe im Januar und Februar bereits wieder gut 100 Millionen an Umsatz gekostet.

Wachstumschancen sieht Hayek in Indien, wo Omega bereits seit über zwanzig Jahren vor Ort präsent ist. Derweil feiert Tissot mit der im November hierzulande lancierten T-Touch mit Sportfunktionen Erfolge.

Zudem seien auch die Swatch-Modelle im Design der Omega Moonwatch beziehungsweise der Blancpain Fifty Fathoms weltweit nach wie vor sehr begehrt und hätten den beiden Luxusmarken viel Aufmerksamkeit beschert, hiess es. Am 26. März kommt eine «MoonSwatch» im Snoopy-Design und Mondphasenanzeige in die Regale.

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