Aufbruch zu neuen Ufern

15.03.2007, 14:49 Uhr

Mit dem neuen Kollektivanlagegesetz (KAG) wurden gute Voraussetzungen geschaffen, um dem Schweizer Fondsmarkt neuen Schwung zu verleihen. Nun müssen die vorhandenen Möglichkeiten genutzt werden. Fondswirtschaft, Aufsichtsbehörde und Steuerverwaltung sind gefordert, um die Vertriebsstärke des Fondsplatz Schweiz auszubauen und ihn als Produktionsstandort zu entwickeln. Vor allem die Eidg. Bankenkommission (EBK) sowie die Eidg. Steuerverwaltung sind in der Pflicht, wenn es um effiziente und rasche Verfahren bzw. um Rechtssicherheit und gleich lange Spiesse in Steuerfragen für kollektive Anlagen geht.

Zu diesem Ergebnis kommt das Swiss Fund Forum 2007 der Swiss Funds Association (SFA), das heute in Bern stattfand. Namhafte Referenten beschäftigten sich mit dem KAG aus unterschiedlicher Warte, jedoch mit einem Ziel: der Stärkung des Fondsstandorts Schweiz. So stellte Dr. Gérard Fischer, Präsident der SFA und CEO der Swisscanto Gruppe, fest, dass das KAG wichtige Verbesserungen bringe. Jedoch sei die Vereinfachung der Prozesse durch die Aufsichtsbehörde und insbesondere die Verminderung der steuerlichen Nachteile im Vergleich zum Ausland noch nicht realisiert. Gerold Bührer, Präsident von economiesuisse und Vize-Verwaltungsratspräsident der Swiss Life, gewährte einen Blick auf die parlamentarsiche Behandlung des KAG. Er betonte vor allem die Fortschritte im neuen Gesetz, die es dem Fondsplatz Schweiz ermöglichen sollten, sich den internationalen Wettbewerbsbedingungen zu stellen.

Dr. Eugen Haltinger zeigte als Präsident der EBK den Beitrag der Aufsichtsbehörde zur raschen Durchsetzung der neuen Innovationsmöglichkeiten auf und bat gleichzeitig um Verständnis für lange Bewilligungsverfahren in der Vergangenheit. Die EBK sieht sich als liberaler Partner für die Fondsindustrie.

Kollektive Kapitalanlagen haben gemäss Pierre Mirabaud, Präsident der Schweiz. Bankiervereinigung, im internationalen Wettbewerb einen hohen Stellenwert. Aufgrund ihrer angelsächsischen Struktur operieren Schweizer Banken näher am Markt und am Wettbewerb als kontinentaleuropäische. Sie sind jedoch darauf angewiesen, dass Aufsichtsbehörden und Steuerverwaltung effektiv und effizient arbeiten und klare Regelungen schaffen.

Mit der zunehmenden Vielfalt von Anlagemöglichkeiten beschäftigte sich David J. Blumer, der bei der Credit Suisse Produktverantwortlicher für strukturierte Produkte und Fonds ist. Er zeigte Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Anlageformen auf und verwies auf den signifikanten Ausbau der Marktstellung von Fonds und Derivaten zu lasten von Direktanlagen. Ein gesunder Wettbewerb zwischen beiden Finanzprodukten fördere seiner Meinung nach die Konvergenz und stelle einen Gewinn für beide Branchen und letztendlich für die Anleger dar.

Sie SFA stellte zudem den neuen KAG-Atlas vor, der als kurze und prägnante Informationsbroschüre die wichtigsten Neuerungen und Möglichkeiten des neuen Gesetzes zusammenfasst.

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