11.11.2024, 16:30 Uhr
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Nach einem langsamen Start ziehen die Impfraten in den Schwellenländern an, was gemäss James Barrineau von Schroders gemeinsam mit soliden Fundamentaldaten die Wachstumsprognosen in die Höhe treiben könnte.
Die Impfraten in den Schwellenländern liegen weit hinter denen der Industrieländer, stellt James Barrineau, Co-Head of Emerging Markets Debt von Schroders fest. Einzelne Länder haben sich schwergetan, die Pandemie in den Griff zu bekommen. Insbesondere in Indien sei die Lage nach wie vor sehr angespannt. Es gebe jedoch Hinweise, dass sich die Situation in einigen Ländern verbessere (Abbildung unten).
"Wir gehen davon aus, dass die Industrieländer zu Beginn der zweiten Jahreshälfte grösstenteils ausreichende Vorräte haben. Dadurch werden mehr Impfstoffe in die Schwellenländer gehen, die nicht imstande oder nicht bereit waren, ausreichende Impfdosen für die ganze oder einen grossen Teil der Bevölkerung zu sichern", so der Experte.
Wenn dies geschehe, werden sich seines Erachtens trotz hoher Infektionszahlen in vielen Schwellenländern sowohl Stimmung als auch Wachstumsaussichten vermutlich deutlich verbessern. Wie die Tabelle zeigt, sind die generell erwarteten Wachstumszahlen in den letzten Monaten in vielen Ländern leicht gestiegen.
Barrineau ist der Meinung, dass der Haupttreiber dafür robustere Aussichten für den Rest der Welt waren und keine für ein Schwellenland spezifischen Faktoren. Die "Rohstoffe" für ein besseres Wachstum in den Schwellenländern – angemessene bis niedrige Devisenkurse, solide Aussenhandelsbilanzen und historisch hohe Währungsreserven – seien vorhanden. Dagegen werden einige Haushaltskürzungen und möglicherweise etwas höhere Realrenditen vor Ort kräftigere Prognosen einschränken.
"Je näher wir einer bedeutenden Änderung der Liquiditätsversorgung durch die Industrieländer kommen, desto wichtiger wird es, dass die Schwellenländer auch die schlimmsten Spuren der Pandemie beseitigen", sagt James Barrineau. Zudem sei es von Bedeutung, dass sie sich auf interne Wachstumstreiber und solide politische Rahmenbedingungen verlassen können. Aus diesem Grund sei der auch noch so bescheidene Anstieg der Impfraten besonders zu begrüssen.