28.10.2024, 11:17 Uhr
Der Sportwagenbauer Porsche will nach einem holprigen dritten Quartal mit einem Endspurt seine Jahresziele schaffen. «Wie erwartet ist das dritte Quartal das schwächste des Geschäftsjahres 2024», sagte...
Weltweit ging der Porsche-Absatz zwischen Januar und März um acht Prozent zurück – auf noch 71 470 Einheiten. Während das Geschäft mit den USA stark wuchs, sanken die Verkäufe im einst wichtigsten Markt China um mehr als 40 Prozent.
In den ersten drei Monaten des Jahres sank die Zahl der Auslieferungen in China auf nur noch knapp 9500 Fahrzeuge. Für Porsche ist es der schlechteste Jahresauftakt in der Region seit mehr als zehn Jahren. Selbst während der Coronapandemie hatten die Stuttgarter pro Quartal mehr Autos in China absetzen können als aktuell.
China, der grösste Automobilmarkt der Welt, stellt für Porsche schon länger eine Herausforderung dar. Inzwischen sind die Absatzzahlen in China so rückläufig, dass das Land hinter die Verkaufsregionen sowie die Übersee- und Wachstumsmärkte zurückgefallen ist, die früher nur einen kleineren Teil des Porsche-Absatzes ausmachten. Die Deutschen sehen sich in China einem ruinösen Preiskampf ausgesetzt und verlagern daher ihren Absatz stärker in andere Regionen der Welt. Eine Wachstumsregion ist ausgerechnet Nordamerika, wo sich nach den Zollankündigungen von US-Präsident Donald Trump die nächste Herausforderung für Porsche abzeichnet.
Mittelfristig rechnet Porsche nur noch mit 250 000 ausgelieferten Autos jährlich – bezogen auf die Auslieferungen im vergangenen Jahr wäre das ein Minus von bis zu 20 Prozent. Lange Zeit zielten die Zuffenhausener auf 300 000 Einheiten und mehr.
Nach dem ersten Quartal 2025 ist Nordamerika nun Porsches stärkste und wichtigste Absatzregion – mit einem Plus von 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das deutliche Plus lag demnach aber unter anderem an einem schwachen Vorjahreszeitraum. Damals hatten Verzögerungen bei der Einfuhr die Auslieferung behindert. Mehr Verkäufe realisierte Porsche auch in Übersee- und Wachstumsmärkten wie Afrika, Lateinamerika, Australien, Japan oder Korea, heisst es in einer Mitteilung.
Das weltweit beliebteste Porsche-Modell war in den ersten drei Monaten dieses Jahres das Kompakt-SUV Macan mit 23 555 Fahrzeugen, das mehrheitlich vollelektrisch ausgeliefert wurde. Damit stieg auch Porsches E-Anteil bei den Auslieferungen – reine Elektroautos und Plug-in-Hybride zusammengenommen – auf 38,5 Prozent. Ende 2024 hatten die Schwaben einen Anteil von 27 Prozent ausgewiesen. Das stärkste Wachstum unter den sechs Modellreihen des Sportwagenherstellers verzeichnete mit dem Panamera aber ein Verbrenner.
Angesichts der schwächelnden Nachfrage nach Elektroautos hatte Porsche-Chef Oliver Blume das Unternehmensziel von 80 Prozent elektrifizierten Neu-Fahrzeugen bis 2030 zuletzt als «theoretisch machbar, aber nicht mehr realistisch» bezeichnet. Bei der Marge erwartet das Management «wegen des herausfordernd bleibenden Umfelds» in diesem Jahr Werte von maximal zwölf Prozent. Zuletzt befand sich Porsche auf einem guten Weg, 20 Prozent Umsatzrendite zu erwirtschaften.