Unternehmen statt Märkte beurteilen

24.09.2008, 09:08 Uhr

Für Peter Eichler, Fondsmanager des Nordea North American Growth Funds, ist der Tiefpunkt an den US-Aktienmärkten erreicht. Er fokussiert aber nicht auf allgemeine Markttrends, sondern auf die einzelnen Unternehmen, deren Umfeld und das Verhalten von Schlüsselaktionären.

„Wenn man langfristig erfolgreich in Aktien investieren möchte, dann muss man die Unternehmen genau analysieren, und nicht die Aktienmärkte“, sagt Eichler. "Das Momentum der Unternehmensgewinne ist entscheidend, nicht das Momentum der Aktienkurse." Dementsprechend kurz fällt sein Statement zu den Tendenzen auf den US-Aktienmärkten aus: „Die nächsten Monate werden holprig. Es gibt keine Riesensprünge nach oben, aber es sollte auch nicht mehr schlimmer werden.“

In der Anlagestrategie von Eichler ist das Wachstumspotenzial der einzelnen Unternehmen entscheidend. Er setzt auf Unternehmen, die in den nächsten Jahren mindestens 12 bis 15 Prozent Gewinnwachstum versprechen, deren Ertragspotenzial aber an den Märkten nicht erkannt wird. Unternehmen werdem vor allem unter den Aspekten ausgewählt, ob sie über Pricing Power und Earnings Power verfügen. Um entsprechende Unternehmen ausfindig zu machen, wendet Eichler verschiedene Methoden an. Ein Aspekt ist das Verfolgen der Transaktionen von Schlüsselaktionären. Solche „Insidertransaktionen“, zum Beispiel von Geschäftsleitungsmitgliedern oder Börsenlegenden wie Warren Buffet, zeigen oftmals gute Einstiegs- oder Ausstiegsmomente an. Auch der direkte Kontakt zu Branchenkennern ist ein Schlüsselelement bei der Titelauswahl. Die Grundlage bei Investitionsentscheiden bildet eine intensive Analyse der Branchenentwicklungen und der Unternehmenszahlen, um Gewinnpotenziale von Unternehmen fundiert zu beurteilen. Keinen Wert legt Eichler auf die üblichen Researchmethoden wie Gespräche mit der Firmenleitung, „denn die eigenen Leute versuchen immer, ihre Zahlen zu beschönigen“, so Eichler.

Das gegenwärtige Portfolio ist relativ stark auf Aktien der Sektoren Energie, Materialien und Industrie ausgerichtet und wenig in Technologie oder Versorger. Eichler ist auch nach dem Rückgang der Oelpreise der letzten Monate optimistisch für Unternehmen wie Murphy Oil oder den Raffineriebetreiber Tesoro Petroleum. Er rechnet auch bei einem abgeschwächten Weltwirtschaftswachstum mit einem Nachfrageüberhang nach Oel in den nächsten Jahren. Daneben setzt er auch auf Klassiker wie Coca-Cola, GE oder IBM.

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