19.11.2024, 11:51 Uhr
Die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) aus Deutschland hat gemäss Mitteilung Nordea Asset Management (NAM) mit einem Mandat in Höhe von 1,25 Milliarden Euro beauftragt. Dieses europäische...
Tom Stubbe Olsen, Fondsmanager des Nordea 1 European Value Fund, hat sich von Banken verabschiedet, sieht aber bei den heutigen Bewertungen in anderen Bereichen die besten Kaufgelegenheitenn der vergangenen zehn Jahre.
"Die ökonomische Realität ist noch nicht in den Statistiken angekommen. Wir befinden uns in einer Rezession, die mindestens so schwer wird wie eine durchschnittliche Rezession in der Vergangenheit und die gleichzeitg länger andauern wird," ist Olsen überzeugt. Die Verschuldung, die Banken und Konsumenten in den vergangenen zehn Jahren aufgebaut haben, könne nicht in einem Jahr wieder auf normale Massen reduziert werden. Die Emerging Markets können die globale Wirtschaft nicht retten und die Möglichkeiten von Fiskalstimuli in Industrieländern sind angesichts der bereits hohen Verschuldung der öffentlichen Hand begrenzt.
Das grösste Problem sieht Olsen im Bankensektor, in dem durch die kommende Regulierung höhere Eigenkapitalanforderungen und abnehmende Erträge die Margen dauerhaft vermindern werden. So werden Eigenkapitalrenditen von bisher 25% im zyklischen Abschwung eher Richtung 10% gehen. Olsen hat denn auch im dritten Quartal 2008 sämtliche Bankpositionen im Fonds verkauft: "Es war nicht mehr eine Frage der Bewertung, sondern des Gegenparteienrisikos."
Die Ertragsaussichten für europäische Aktien werden gemäss Olsen insgesamt als zu positiv eingeschätzt. So liegt das P/E aufgrund der geschätzten Unternehmensgewinne 2008 nur noch bei rund 8, allerdings basierend auf einem Konsensuswachstum der Gewinne von 7%. Bei einer realistischen Annahme eines markanten Rückgangs resultiert eine Bewertung von rund 12. In einer Rezession gehen die P/Es im Schnitt auf 9 bis 10, in der grossen Depression war das Tiefst bei 5 bis 6.
Aber bereits jetzt hat es laut Olsen attraktive Unternehmen, deren Aktienkurse im Oktober total abgestürzt sind und deren Geschäftsmodelle dauerhaft Free Cash Flow generieren. Sie sind jetzt zu weniger als der Hälfte ihres fairen Wertes zu kaufen. Ein Bespiel ist die dänische FLS, die im Zementsektor tätig ist. Die Aktienkurse sanken um 60% - bei steigenden Bestellungseingänge und keinen nennenswerten Schulden. Selbst wenn die Hälfte der Bestellungseingänge storniert würde, hätte FLS noch immer eine Cash-flow-Rendite von 15%. Bei einigen Ölservicegesellschaften betrugen die Preisstürze bis zu 75% auf P/Es von noch 2 bis 3. "Ob wir schon die Tiefstkurse gesehen haben, kann niemand wissen. Wer auf den jetzigen Preisniveaus einsteigt, legt aber ein solides Fundament für exzellente Renditen in den nächsten vier bis fünf Jahren."