10.12.2024, 14:19 Uhr
Eine neue Umfrage unter 400 Anlegern und Finanzberatern aus der Schweiz, Deutschland, Spanien und Italien erläutert die komplexen, aber vielversprechenden Aussichten für ESG-Investitionen.
Anleihen generieren wegen der Inflation nur geringe reale Renditen. Für Anlegerinnen und Anleger ist es gemäss Christian Lehr von Nordea Asset Management daher sinnvoll, verschiedene Anlageklassen zu kombinieren.
Die vergangenen Monate haben es gezeigt: Eine Diversifikation mit rein traditionellen Anlageklassen kann Anlegerinnen und Anleger nicht in jedem Marktumfeld vor Verlusten schützen. «Wer jedoch in der Vergangenheit in eine Multi-Asset-Strategie mit alternativen Risikoprämien investiert hat, konnte das Portfolio besser vor Inflation und Marktverwerfungen schützen und attraktive risikoadjustierte Renditen erzielen. Investitionen in Aktien, Anleihen, Währungen und Schwellenländeranlagen bieten beispielsweise ein Engagement in längerfristiges Wachstum», erklärt Christian Lehr, Senior Investment Specialist – Multi Asset bei Nordea Asset Management.
Gleichzeitig erhöhten diese Anlageklassen tendenziell das Risiko in einem Portfolio. «Das kann durch alternative Risikoprämien verschiedener Strategietypen und Anlageklassen ausgeglichen werden», erläutert Lehr. «Dazu zählen beispielsweise währungsbedingte Risikoprämien, Laufzeitprämien und die sogenannte Low-Risk-Anomalie, die besagt, dass weniger volatile Aktien häufig höhere risikobereinigte Renditen erzielen. Einerseits weisen solche Unternehmen unter anderem solidere Erträge, Dividenden und Aktienkurse auf, andererseits verfügen sie nicht selten auch über eine starke Preissetzungsmacht», fügt er an.
Diese Kombination ermögliche es Multi-Asset-Strategien, an Aufwärtsbewegungen der Märkte zu partizipieren, während sich Kursverluste weniger stark im Portfolio niederschlagen. Das gelte sowohl für die Aktien- als auch für die Anleihenmärkte.
Anleihen bieten derzeit hohe nominale Renditen. Dennoch könne ein Portfolio laut dem Experten dadurch nicht ausreichend diversifiziert werden. Der Grund dafür sei die Inflation, die einen erheblichen Teil der nominalen Renditen auffresse. Unter dem Strich bleibe nur eine magere reale Rendite übrig.
Anders sehe es aus, wenn das Portfolio mit verschiedenen Anlageklassen angereichert werde. Dann seien je nach Inflationsniveau annualisierte Realrenditen von etwa 3 bis 6 Prozent (brutto) möglich.
Quelle: Nordea Investment Management, Bloomberg. Stand am: 30.04.2023. Die erwarteten Renditen sind brutto, ohne Gebühren, in Basiswährung und aus Sicht des Anlegers in EUR. Die erwartete Inflation bezieht sich auf die 10-Jahres-Erwartungen im EUR-Raum.
«Das Gleiche gilt für das Risiko. Anleihen sind nicht so sicher, wie viele denken, und selbst Staatsanleihen können mitunter erhebliche Kapitalverluste verursachen», sagt der Experte. Von April 2013 bis April 2023 haben die Staatsanleihen Deutschlands, Frankreichs, Italiens und Spaniens mit einer Laufzeit von sieben bis zehn Jahren zeitweise bis zu 24 Prozent an Wert verloren. Liquiden alternative Multi-Asset-Strategien hingegen konnten im gleichen Zeitraum je nach Risikoprofil maximale Verluste von nur -5,3 Prozent bis -11,7 Prozent verzeichnen.
Quelle: Nordea Investment Management, Bloomberg. Betrachteter Zeitraum: 30.04.2013 - 30.04.2023. Die Volatilität basiert auf der Nordea Stable Return Diversified Growth Strategy, brutto ohne Gebühren und auf monatlichen Daten. Alle angegebenen Indizes sind ICE BofA.
Insgesamt verbesserten Multi-Asset-Strategien das Risiko-Ertrags-Profil eines Portfolios und zielten darauf ab, eine höhere Gesamtrendite bei geringerer Volatilität zu erzielen – insbesondere in einem inflationären Umfeld.