Näf erwartet 20% Rendite im High-Yield-Sektor

30.10.2008, 09:58 Uhr

Die Panikverkäufe an den Finanzmärkten liessen die Zinsniveaus auf den High-Yield-Märkten in die Höhe schiessen. „Hochverzinsliche Anleihen europäischer Unternehmen sind im Verhältnis zum Ausfallrisiko momentan höchst attraktiv“, sagt Sandro Näf, Porfoliomanager des Nordea 1 European High Yield Bond Fund.

Die Spreads von hochverzinslichen Anleihen gegenüber Regierungsanleihen bewegen sich momentan auf einem historischen Allzeithoch. Zurzeit liegen sie bei 1800 Basispunkten. Hauptverantwortlich für diese astronomischen Zinsunterschiede ist die Flucht der Anleger in möglichst sichere Anlagen. „Die hohen Spreads sind unrealistisch und im Hinblick auf das Risiko, welches die Anleger bei einem Engagement im High-Yield-Markt eingehen, fundamental nicht gerechtfertigt“, meint Näf.

Entscheidend für eine gute Rendite im High-Yield-Bereich ist die Entwicklung der Ausfallrate sowie der Kreditspreads. Gemäss Moodys liegt die Ausfallrate in Europa momentan noch bei 0,6%. „Es ist klar, dass in einer Rezession die Ausfallrate ansteigen wird. Aber die momentanen Yields von 22% für hochverzinsliche Anleihen erlauben Ausfallraten wie in der grossen Depression der 30er-Jahre, also über 15%, und der Anleger hätte immer noch eine klar positive Rendite“, erklärt Näf. Bezüglich Spreads sei davon auszugehen, dass sich diese in den nächsten 12 Monaten wieder zwischen 1000 und 1300 Basispunkten einpendeln, was bedeutet, dass die Anleger von Extra-Returns profitieren können.

„Diese Voraussetzungen auf dem High-Yield-Markt sind fantastisch“, sagt Näf. Er geht davon aus, dass in der Rezession die Ausfallrate die 12%-Marke nicht übersteigt und die Kreditspreads unter 1300 Basispunkten sinken. 2009 kann deshalb mit einer Rendite zwischen 20 und 30% gerechnet werden. „Wichtig ist eine breite Diversifikation und eine fundierte Analyse der einzelnen Schuldner und Sektoren“, sagt Näf. Momentan setzt er mit dem Nordea European High Yield Bond Fund auf Schuldner im europäischen Telekommunikations-Sektor und unterbewertete Unternehmen, die Konsum- oder Exportgüter herstellen. „Ich habe 30% meiner Pensionskasse in den High-Yield-Markt investiert“, gibt Näf preis, „und werde diese Position noch erhöhen.“

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