Konsum in Emerging Markets verdoppelt sich bis 2015

Leon Svejgaard Pedersen, Manager des Nordea 1 – Emerging Consumer Fund (Bild: Nordea)
Leon Svejgaard Pedersen, Manager des Nordea 1 – Emerging Consumer Fund (Bild: Nordea)

Bis zum Jahr 2015 wird sich in den aufstrebenden asiatischen Ländern die Zahl der Menschen mit einem frei verfügbaren Einkommen von USD 3'000 auf gegen eine Milliarde fast verdoppeln. Damit gewinnt der Binnenkonsum als Wachstumstreiber deutlich an Bedeutung.

25.02.2011, 16:20 Uhr

Redaktion: cw

Ab einem frei verfügbaren Einkommen von USD 3'000 beginnen viele Konsumenten Geld auch für höherwertige Konsumgüter auszugeben, da sie ihre Grundbedürfnisse nach Wohnen, Essen und Kleidung befriedigen können. Nach Untersuchungen der Investmentgruppe CLSA wachsen die Konsumausgaben in den asiatischen Emerging Markets bis zum Jahr 2015 von 2,9 auf USD 5,1 Billionen. Dabei entfallen rund 90 Prozent der Ausgaben auf China, Indien und Indonesien.

Urbanisierung als Treiber

Auslöser dieser Entwicklung sei die fortschreitende Urbanisierung in den Schwellenländern: Die Urbanisierung führt zu höheren Einkommen und einer Veränderung des Konsumverhaltens der neuen Stadtbewohner, erklärt Leon Svejgaard Pedersen, Manager des Nordea 1 Emerging Consumer Fund. Die Verbraucher, die in die Städte ziehen, sind zudem nicht verschuldet, so dass bereits ihr erstes Gehalt unmittelbare Auswirkungen auf ihr Konsumverhalten hat. Diese neuen urbanen Konsumenten streben vor allem danach, ihren Grundbedarf zu decken; sie kaufen stärker als die Menschen in ländlichen Gebieten weiterverarbeitete Lebensmittel und erwerben Körperpflegeprodukte. Davon profitieren vor allem lokale Unternehmen, die Lebensmittel und Milchprodukte verkaufen, sagt Pedersen.

Sobald der Grundbedarf gedeckt sei, strebten die Verbraucher nach einem höheren Lebensstandard und nach Gütern, die sie sich bisher nicht leisten konnten. Nach Ansicht von Pedersen ist dies einer der stärksten Wachstumstreiber - vor allem in China, Indien und Indonesien. Diesen Trend bildet der Fondsmanager mit der Portfoliostrategie Streben nach mehr ab. Jüngst hat er das Portfolio stärker auf diese Strategie ausgerichtet und Unternehmen aufgenommen, die überproportional stark von der steigenden Konsumentenzahl mit höherem Einkommen profitieren dürften in den kommenden fünf Jahren wird ein Plus von 500 Millionen Menschen erwartet.

Sektorrotation als Einsstiegsschance

Kurfristig bieten sich gute Einstiegschancen, denn aufgrund einer Sektorrotation ging der Konsumsektor seit Jahresbeginn zurück. Pedersen: "Die Kurse machen wieder einen attraktiven Eindruck. Das Bewertungsniveau der Unternehmen, die auf den Bereich Schwellenländer-Konsum ausgerichtet sind, halte ich momentan für nicht übertrieben. Gerade vor dem Hintergrund, der langfristige Konsumtrend in den Schwellenländer intakt ist."

So nahm Pedersen kürzlich den grössten chinesischen Hersteller von Haushaltsgeräten Haier Electronics in das Portfolio auf und stockte die Positionen der Automobilhersteller Tata Motors, Toyota Motors und Hyundai Motors weiter auf. Hyundai eröffnete erst kürzlich ein drittes Automobilwerk in China und verfügt dort über ein dichtes Händlernetz. Alle drei Hersteller sind gut positioniert, um vom boomenden Automobilmarkt Asiens zu profitieren, ist Pedersen überzeugt.

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