19.11.2024, 11:51 Uhr
Die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) aus Deutschland hat gemäss Mitteilung Nordea Asset Management (NAM) mit einem Mandat in Höhe von 1,25 Milliarden Euro beauftragt. Dieses europäische...
Nicht nur unter dem neuen US-Präsidenten wird der Infrastruktur mehr Bedeutung beigemessen, sondern weltweit. Mit Blick auf die aktuell tiefen Bewertungen und das Niedrigzinsumfeld sieht Jeremy Anagnos von CBRE Clarion für 2021 attraktive Anlagemöglichkeiten in diesem Sektor.
Das Coronajahr 2020 verhiess für einige Infrastruktursegmente nichts Gutes. Flughäfen beispielsweise litten sowohl unter den pandemiebedingten Reiserestriktionen als auch unter dem zunehmenden Fokus auf die New Economy. Entsprechend lag die Performance von börsenkotierter Infrastruktur rund 20% unter derjenigen von globalen Aktien.
2021 dürfte gemäss Jeremy Anagnos, Portfolio Manager von Nordeas Global Listed Infrastructure-Strategie, anders werden: "Einerseits erhöht die Biden-Administration im Rahmen der ‘Build back better’-Kampagne die Investitionen in grüne Anlagen. Andererseits besteht die Möglichkeit, dass sich Segmente wie Transport und Flughäfen im Zuge der Covid-Impfungen erholen werden."
Unterstützung aus der Politik sei jedoch ein globales Phänomen. Um die Netto-Null-Emissionsziele bis 2050 zu erreichen, gehen Experten aktuell davon aus, dass jährliche Investitionen von 740 Mrd. US-Dollar nötig sind. In früheren Vorhersagen rechneten sie noch mit rund 400 Mrd. US-Dollar pro Jahr. «Das aktuelle Niedrigzinsumfeld wird vermutlich noch weiter bestehen bleiben. Fortlaufende Investitionen können also zu historisch tiefen Finanzierungskosten getätigt werden», erklärt Anagnos.
Für Anlegerinnen und Anleger sei börsenkotierte Infrastruktur nach wie vor sehr attraktiv, da die meisten regulierten Anlagen stabile, inflationsgeschützte Renditen versprechen. Zudem sei der Sektor von der Konjunktur weitgehend unabhängig und biete daher eine gute Diversifizierung sowie Absicherung nach unten. Schliesslich sorgen die positiven Cashflows für stetige und wachsende Dividenden.
"Im Vergleich zu globalen Aktien, Unternehmensanleihen und privaten Infrastrukturinvestitionen sind die Bewertungen von börsenkotierten Infrastrukturanlagen derzeit signifikant tiefer – und zwar auf dreierlei Weise", sagt Anagnos. Erstens sind Infrastrukturanlagen gegenüber globalen Aktien aktuell 10% günstiger, langfristig dürften sie aber 10% höher bewertet werden. Zweitens sanken die Renditen von Unternehmensanleihen im letzten Jahr, während die Dividendenrenditen für börsenkotierte Infrastrukturanlagen stabil blieben. Und schliesslich werden Infrastrukturanlagen an den börsenkotierten Märkten im Vergleich zu privaten Infrastrukturinvestitionen mit einem Abschlag von mehr als 20% gehandelt.