27.11.2024, 10:30 Uhr
«Warum es bis zur Parität zwischen den beiden Währungen noch dauern kann und wo sich dabei bessere Einstiegszeitpunkte ergeben», erläutern Ashok Bhatia und Brad Tank, beide Co-Chief Investment Officer, Fixed...
Aus der Sicht der Chief Investment Officers von Neuberger Berman wird die Inflation im neuen Jahr weiter eine Herausforderung sein. Die Experten erwarten steigende Renditen bei den Anleihen. Investoren dürften aufgrund der Vorzeichen verstärkt auf Alternative Investments setzen. Überzeugt sind die CIOs, dass sich 2022 Klimawandel und Klimarisiken in den Portfolios immer weniger ignorieren lassen.
Erik Knutzen, CIO Multi Asset Class bei Neuberger Berman, wirft einen Blick auf die Inflation im 2022. Er erwartet die Teuerung höher, problematischer und vor allem auch anhaltend:
"Das Ausmass des Ungleichgewichts zwischen Angebot und Nachfrage, das die Inflation bis weit in die zweite Jahreshälfte hinein in die Höhe getrieben hat, hat uns und viele andere Investoren überrascht. Seine Auswirkungen werden sich bis ins neue Jahr und darüber hinaus fortsetzen.Nach 40 Jahren rückläufiger Inflation und Zinssätze zeichnet sich jetzt eine Trendwende ab. Die Neigung zu einer angebotsseitigen, kostentreibenden Inflation wird für die Zentralbanken wahrscheinlich eine Herausforderung darstellen. Die Art und Weise, wie diese sich in einem sich verändernden Inflationsumfeld bewegen, wird im kommenden Jahr vermutlich für Volatilität an den Märkten sorgen.»
Bei Anleihen erwartet Brad Tank, CIO Fixed Income, einen geordneten Anstieg: "Wir gehen davon aus, dass die Renditen steigen. Das Tempo ist dabei allerdings mindestens genauso wichtig wie das Wachstum. Wir rechnen mit einem langsamen und geordneten Anstieg. Trotz mehr als 5% Inflation lag unsere Zehnjahresrendite selbst im November noch immer unter unserem Zielwert für 2021. Die Nachfrage nach Festzinstiteln ist gewaltig. Die Spreads sind zurzeit eng, ganz so als sei alles perfekt. Ziel müssen laufende Erträge bei einer allenfalls moderaten Duration bleiben. Zu Beginn des Kreditzyklus setzte man noch ganz allgemein auf Credits, also auf Beta. Jetzt zählt die Einzelwertauswahl. Mit grösseren Marktturbulenzen oder Zahlungsausfällen rechnen wir dennoch nicht.»
Nach Ansicht von Anthony Tutrone, Global Head of Alternatives, sind viele Wachstumsmärkte hoch bewertet: "Zugleich steigen die Renditen klassischer Anleihen, ihr Diversifikationspotenzial nimmt ab, und auch die Inflation kann weiter zulegen. Die unterschiedlichsten Investoren dürften daher verstärkt auf Alternative Investments setzen, sowohl liquide als auch illiquide. Veränderungen könnten 2022 in dieser Asset-Klasse besonders für Privatanleger anstehen, da sie heute problemloser in Private Equity und Private Debt investieren können.
Am Markt wie auch in unseren eigenen Portfolios sehen wir ein deutliches Übergewicht sehr wachstumsstarker Unternehmen. Bei unseren Co-Investments hat sich der Anteil von Unternehmen mit der Aussicht auf über 10% Umsatzwachstum jährlich in den letzten sechs Jahren mehr als verdoppelt, auf etwa zwei Drittel aller Deals. Der Eigenkapitalanteil unserer Private-Equity-Deals liegt jetzt im Schnitt bei über 50%.»
"Für das Erreichen der Klimaziele sind die Initiativen der Wirtschaft sehr wichtig", betont Jonathan Bailey, Head of ESG Investing bei Neuberger Berman. "Mittlerweile bekennen sich so viele Unternehmen zu Netto-Null, dass die kritische Masse erreicht werden kann. Es gibt konkrete Pläne, und immer mehr Asset Manager und Investoren treten Netto-Null-Initiativen bei. 2022 lassen sich Klimawandel und Klimarisiken in den Portfolios immer weniger ignorieren.
Wo wir heute stehen und wo wir in fünf Jahren sein werden, wird sich sehr unterscheiden. Ein Mangel an historischen Daten und Prognosen ist jedoch keine Entschuldigung dafür, heute keine Änderungen vorzunehmen. Ein aufgeschobener Übergang würde wahrscheinlich zu mehr Instabilität und Volatilität in der gesamten Wirtschaft führen.»
In ihrer Solving 2022 Konferenz diskutieren Neuberger Bermans CIOs die Anlagethemen des kommenden Jahres.