07.10.2024, 15:22 Uhr
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2019 war ein SMI-Rekordjahr. Die grössten Schweizer Unternehmen halten sich im internationalen Vergleich auf einem Hoch und versprechen weiterhin steigende Aktienkurse und hohe Dividendenausschüttungen. Doch die neue Anlagewelt gebietet bei den Börsenschwergewichten Vorsicht, mahnt Thomas Meier von MainFirst. Auf der Suche nach der Dividende 2.0.
Der Swiss-Market-Index hat im Herbst 2019 neue Rekordhöhen erreicht. Geprägt durch Indexschwergewichte der Pharma- und Consumer-Goods-Branche outperformt er andere Indizes. Viele Anleger haben sich in diesen vermeintlich sicheren Hafen gestürzt und erfreuten sich an den hohen Renditen. Eine scheinbar ziemlich perfekte Welt. "Doch gerade in einer Phase von strukturell niedrigem Wachstum sollte man sich von diesen Rekordhochs nicht blenden lassen", sagt Thomas Meier, Fondsmanager des MainFirst Global Dividend Stars und MainFirst Euro Value Stars. "Investoren blicken auch in der Schweiz wegen der globalen Handelskonflikte und des Niedrigzinsumfelds zunehmend einer neuen Anlagewelt entgegen: sowohl Aktien als auch Anleihen werfen immer weniger Rendite ab. Dividenden gewinnen zunehmend an Bedeutung. Dabei ist aber die Dividendenhöhe allein nicht ausschlaggebendes Entscheidungskriterium. Der Blick über die SMI-Titel hinaus lohnt sich. "
Wie Meier weiter ausführt, finden sich Dividendenaktien mit attraktiven und nachhaltigen Renditen vor allem da, wo auf robuste Geschäftsmodelle gesetzt wird. Firmen, die bei gerechtfertigt tiefem Aktienkurs weiterhin hohe Dividenden ausschütten, müssten kritisch hinterfragt werden. Es brauche einen detaillierten und gesamtheitlichen Blick in die Bilanz: Investiert das Unternehmen in seine Produktportfolios, werden genügend Mittel für Forschung und Entwicklung bereitgestellt und wie gut schützt man sich gegen die Konkurrenz? Wird der Gewinn nachhaltig ins Unternehmen reinvestiert für eine auch zukünftig erfolgreiche Entwicklung? "Ohne Nachhaltigkeit und Kontinuität mit in die Rechnung miteinzubeziehen, wäre die Sicht zu kurz gegriffen. Nur Dividenden auszuschütten ist noch kein Garant für eine gute, stabile Rendite", meint der Fondsmanager.
Es brauche nachhaltige Geschäftsmodelle, die mit neuen Produkten und Markterschliessungen Expansionsmöglichkeiten aktiv nutzen. Viele der vermeintlich stabilen, erfolgsversprechenden Unternehmen im SMI würden sich mit organischem Wachstum schwertun.
Hingegen zeigen laut Meier gerade Small- und Mid-Cap-Titel, mit einer Marktkapitalisierung zwischen 50 Millionen und 1,5 Milliarden Franken, im jetzigen Marktumfeld ein grosses Potenzial. Im Vergleich zu den Grossen hätten sie mehr Anpassungs- und Bewertungsspielraum, seien innovativer und böten ein grösseres Gewinnwachstum. "Mittel- und langfristig gesehen werden zyklische Branchen stärker zulegen können, ihre Titel sind weniger der Gefahr ausgesetzt, im Preis überbewertet zu sein", sagt Meier.
Der Fokus müsse von den SMI-Schwergewichten hin zu einem strukturell diversifizierten Portfolio, das Platz für Dividendentitel unterschiedlicher Branchen und Unternehmensgrössen bietet. "Die Barbell-Strategie, also eine Balance zwischen zyklischen und defensiven Branchen, ermöglicht weiteres Wachstum und höhere Umsatzdiversifikation in der neuen Anlagewelt», betont der Experte.
In der Schweiz bilden im Segment der Small- und Mid-Caps Familienunternehmen einen wichtigen und stabilen Wirtschaftszweig. Sie zeichnen sich zumeist durch eine langfristige Ausrichtung, starke Bilanzen und eine hohe Profitabilität aus. Ihr hohes Potenzial für starkes Wachstum entsteht durch Nischenspezialisierungen, niedrigere Verschuldung und eine hohe Flexibilität in der Geschäftsausrichtung sowie der aktiven Wahrnehmung von Chancen. Diese Stabilität und das unternehmerische Denken wirken sich positiv auf ihre Ausschüttungen aus.
"Dividenden sind gerade im anhaltenden Marktumfeld eine der wenigen Möglichkeiten, in der neuen Anlagewelt weiterhin Rendite abzuschöpfen", sagt Thomas Meier und ergänzt: "Der über 25% Zuwachs des SMIC, der die Dividendenausschüttungen der grössten Schweizer Unternehmen berücksichtigt, soll den Blick aber nicht trüben. Denn ‘die‘ Dividendenaktie gibt es nicht. Es braucht differenzierte Betrachtungen der Unternehmen und gerade die kleineren Unternehmen in Nischenmärkten mit starken Innovationen zeigen grosses Potenzial. Ein robustes Geschäftsmodell ist ausschlaggebender als die absolute Dividendenhöhe.»
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