23.10.2018, 16:13 Uhr
Schroders and Lloyds announce that they are entering into a strategic partnership to create a wealth management proposition. The joint venture is planned to commence activities in 2019.
Eine in Deutschland durchgeführte Studie von Lloyds Fonds zu Asset Allokation, Erwartung und Renditezielen ergibt, dass professionelle Investoren aktuell im Risiko-Rendite-Dilemma gefangen sind und der Trend sich zu einer strategischen Asset Allokation mit mehr Sachwertinvestments, insbesondere Erneuerbare Energien, bewegt.
Lloyd Fonds veröffentlicht mit der Studie "Anlagestrategien professioneller Investoren" eine der nach eigenen Angaben umfangreichsten repräsentativen Umfragen der letzten zehn Jahre in diesem Investorensegment. Ziel der Studie ist es, eine umfassende Bestandsaufnahme der Bedürfnisse und Ziele zu erarbeiten und herauszufinden, wie professionelle Investoren ihre strategische Asset Allokation ausrichten wollen. An der Studie beteiligten sich insgesamt 583 professionelle Investoren, darunter 360 Institutionelle Investoren (Banken, Versicherungen und Stiftungen), 98 Vermögensverwalter und 125 Family Offices.
Die Ergebnisse zeigen, dass vor dem Hintergrund anhaltender Unsicherheiten auf den Finanzmärkten Investments bevorzugt werden, die ambitionierte Renditeerwartungen erfüllen, gleichzeitig aber vergleichsweise risikoarm sind. Deshalb suchen viele professionelle Investoren nach alternativen Kapitalanlagen zu den klassischen Anlageformen Renten und Aktien und planen zukünftig, ihre Sachwertinvestments insbesondere in den Bereichen Immobilien und Erneuerbare Energien auszubauen.
Überhang an gering verzinslichen Investments
Die aktuelle Asset Allokation der drei Investorengruppen fällt differenziert aus. Während Institutionelle Investoren knapp 60 Prozent des Kapitals in Renten investieren, legen Vermögensverwalter den Schwerpunkt auf Aktien (43 Prozent). Die Asset Allokation der Family Offices fällt insgesamt diversifizierter aus: Die Rentenquote beläuft sich auf rund 19 Prozent, die Aktienquote fällt unmerklich geringer aus. Auch in Immobilien werden knapp 20 Prozent des Vermögens investiert.
Neben den Immobilieninvestments, die gesondert in der Studie erfasst werden, investieren Family Offices knapp acht Prozent ihres Vermögens in Sachwerte, gefolgt von Vermögensverwaltern mit knapp vier Prozent des Portfolios. Institutionelle Anleger investieren derzeit nur 1,5 Prozent ihres Kapitals in Sachwerte.
Insgesamt zeigt die Studie jedoch bei den Institutionellen Investoren einen derzeitigen Überhang eher gering verzinslicher Anleihekategorien. Die Aktienquote ist vergleichsweise gering. Demgegenüber weisen Vermögensverwalter eine deutlich höhere Aktienquote auf. Der Anteil der Sachwertanlagen (inklusive Immobilienanlagen) ist etwa gleich hoch wie bei den Institutionellen Investoren. Family Offices sind hingegen homogener investiert. Besonders auffällig ist hier die mit 27,5 Prozent vergleichsweise hohe Quote an Immobilien- und weiteren Sachwertinvestments.
Künftig Risikodiversifizierung durch Sachwerte
Die aktuelle Asset Allokation wird sich verschieben, denn Investoren befinden sich nach wie vor in einem Ertragsdilemma, das mit der aktuellen Portfoliostruktur unter Risiko-/ Renditegesichtspunkten kaum zu erreichen ist.
Per Saldo wollen Institutionelle Investoren und Vermögensverwalter in den nächsten 12 bis 24 Monaten ihren Aktienanteil leicht erhöhen. Leichte Verschiebungen innerhalb der Asset Allokation sind zugunsten von Sachwertinvestments insbesondere in den Bereichen Erneuerbare Energien und Immobilien geplant. Mit Blick auf die Strategische Asset Allokation der Family Offices sind von diesen augenscheinlich keine substanziellen Veränderungen geplant; die hohe Immobilieninvestmentquote soll beibehalten werden.
"Das vermehrte Interesse an Sachwerten im Bereich Erneuerbare Energien ist vor allem ein Zugeständnis an ambitionierte Renditeziele in 2011, jedoch auch ein Reflex auf ein offenbar von vielen Experten erwartetes Ansteigen der Inflationsgefahr", so Michael F. Seidel, Vorstand Finanzen und Vertrieb der Lloyd Fonds AG. "Dies erklärt auch, warum viele der befragten Investoren den generellen Ausbau des Sachwertanteils im Portfolio als strategischen Beitrag zur Risikodiversifizierung betrachten."
Attraktive Erneuerbare Energien und Immobilien
Bei der Frage nach der kurz- und mittelfristigen Attraktivität von Asset Klassen beurteilen 27 Prozent der Institutionellen Investoren Immobilien als attraktiv, dicht gefolgt von Investments in Erneuerbare Energien. Bevorzugte Nutzungsart der Immobilienbefürworter ist die Büroimmobilie, gefolgt von Wohn- und Einzelhandel. Der risikoaverse Ansatz schlägt sich auch in der Standortwahl nieder. Schwerpunkt ist mit rund 93 Prozent Zustimmung eindeutig der Heimatmarkt Deutschland, gefolgt von Holland mit 46 Prozent. Ebenso beurteilen Vermögensverwalter und Family Offices neben Investments in Immobilien Investitionen in Erneuerbare Energien als am attraktivsten. Solarenergie ist dabei für Family Offices die bevorzugte Sub-Asset Klasse, gefolgt von Windenergie, Wasserkraft und Solarthermie.
Hinsichtlich der Entscheidungskriterien für ein Investment in Sachwerte herrscht bei allen drei Investorensegmenten insgesamt weitgehend Einigkeit. Die wichtigsten Kriterien sind demnach die hohe Bonität des Emittenten, die regelmässige Bewertung des Investments sowie die hohe Bonität des Asset-/ Objektanbieters. Für mehr als 65 Prozent der Teilnehmer spielen diese Entscheidungskriterien beim Erwerb aktiv gemanagter Sachwerte eine wichtige Rolle.
Dagmar Krieglstein, Leiterin des Family Offices, betont, dass der Renditedruck auf der einen und die Suche nach risikoarmen Anlagen auf der anderen Seite zu einer Asset Allokation mit mehr Sachwertinvestments führen werden. Die Untersuchung belege hierbei, dass derzeit vergleichsweise risikoarme Investments in Geschlossene Erneuerbare Energien- oder Immobilienfonds präferiert werden.