10.09.2024, 09:32 Uhr
Laut dem aktuellen Janus Henderson Global Dividend Index stiegen die Gesamtausschüttungen im zweiten Quartal um 5,8 Prozent und erreichten mit 606,1 Milliarden US-Dollar einen neuen Rekord. Grösster Treiber des...
Dan Siluk, Co-Manager des Janus Henderson Absolute Return Income Fund, widmet sich einer Reihe von Themen an den Anleihemärkten, darunter Fragen zu Australien, BBB-Anleihen und Kurvenpositionierung.
Was würden Sie als das grösste Risiko und die grösste Chance für festverzinsliche Anlagen bezeichnen?
Eine der grössten Bedrohungen für die Rentenmärkte geht derzeit von den anschwellenden Defiziten in den USA aus.
Die höheren Ausgaben der Regierung in Washington zwingen das Schatzamt, immer mehr Anleihen auszugeben. Steigen die Schulden, steigen auch die Renditen. Ausserdem will die Europäische Zentralbank (EZB) gegen Ende des Jahres ihre quantitativen Lockerungen (QE) auslaufen lassen und im nächsten Jahr die Zinsen erhöhen. Die Bank of Japan hat in den letzten zwei Jahren ebenfalls den Umfang ihres QE-Programms reduziert. Wir haben es also mit steigenden Zinsen zu tun, die eine potenzielle Bedrohung für die Anleihemärkte darstellen.
Da wir auf absolute Renditen abzielen und dazu an keine Benchmark gebunden sind, müssen wir dort keine Duration aufbauen. Tatsächlich können wir Durations- oder Zinsrisiken in anderen Ländern rund um den Globus eingehen.
Deshalb richtet sich unser Blick auf Länder wie Australien und Neuseeland, wo die Zentralbanken weiterhin eine expansive Geldpolitik betreiben. Sie werden vielleicht nicht unbedingt die Zinsen senken, aber sicherlich für längere Zeit nicht an der Zinsschraube drehen. Wir ziehen daher Engagements in solchen Ländern vor.
Australien: Warum bevorzugen Sie Duration (Zinssensitivität) in Australien statt in den USA?
Derzeit favorisieren wir aus mehreren Gründen Durationspositionen in Australien. Dort wächst die Wirtschaft recht langsam. Gemessen an den Einkommen ist die Verschuldung der Haushalte hoch. Australische Banken sehen sich mit steigenden Finanzierungskosten konfrontiert, einige haben daher ihre Hypothekenzinsen erhöht. Das wiederum verhindert, dass die australische Notenbank die Zinsen aggressiv senken muss. Sie kann mit den Zinsen auf aktuellem Niveau leben. Folglich ist Australiens Zentralbank zurückhaltend im Vergleich zur Fed, die die Zinsen erhöht und ihre Bilanz verkleinert. Wir sehen Australien als einen Zufluchtsort vor andernorts steigenden Zins- und Durationsrisiken.
Müssen wir uns Sorgen über einen wachsenden BBB-Markt machen?
Umfang und Wachstum des BBB-Marktes finden wir nicht besorgniserregend, denn es gibt gute Gründe für dieses Wachstum.
Einer davon ist die Höherstufung der US-Automobilbranche in diesem Zyklus. So wurden die Ratings von Ford, General Motors und Co. in den letzten fünf bis sechs Jahren aus dem Hochzins- in das Investment-Grade-Segment höhergestuft.
Ein weiterer Grund, warum wir uns keine Sorgen machen, sind die Ratingagenturen, die seit der Finanzkrise bei der Bewertung von Banken konservativer vorgehen. Eine Bank mit einem A-Rating vor der Krise wird nun mit BBB bewertet. Wir glauben nicht, dass dies höhere Risiken zur Folge hat. Tatsächlich ist eine Bank mit BBB-Rating heute nach der Krise wahrscheinlich sicherer als eine mit A-Rating vor der Krise.
Ein weiterer Grund für das starke Wachstum des BBB-Segments sind die mit den häufigen Fusionen und Übernahmen verbundenen Aktivitäten. Davon betroffen waren in den letzten Jahren vor allem die Branchen Öl und Gas, Telekommunikation und Gesundheit.
Welchen Bereich der Zinskurve bevorzugen Sie derzeit?
Aktuell favorisieren wir das kurze Kurvenende in den USA. Wir mögen das 2-jährige Kurvensegment wegen seiner Steilheit und dem Rolldown.
Das kurze Kurvenende in den USA weist zwischen zwei und einem Jahr ein ziemlich starkes Gefälle auf. Der Unterschied beträgt etwa 20 Basispunkte. Wenn man das mit dem Laufzeitenbereich zwischen zwei und zehn Jahren vergleicht, stellt man fest, dass der Unterschied hier auch nur knapp 20 Basispunkte beträgt. Man wird für dieses zusätzliche Durationsrisiko also nicht ausreichend belohnt.
Wir mögen das kurze Ende der Kurve, obwohl die Fed die Zinsen erhöht, denn wir glauben, dass es über einen erheblichen Sicherheitspuffer verfügt. Es müsste also zu einem unerwartet starken Zinsanstieg um etwa 130 oder 140 Basispunkte kommen, damit der Kupon für eine 2-jährige US-Staatsanleihe aufgezehrt wird. Bei 10-jährigen Treasuries reichen schon 20 bis 30 Basispunkte. Das ist der Grund, warum wir den 2-jährigen Kurvenbereich mögen.
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