25.11.2024, 14:10 Uhr
Invesco erwartet für 2025 eine Kombination aus sinkender Inflation, geldpolitischer Lockerung und stärkerem Wachstum. Daraus ergibt sich für Paul Jackson, Global Head of Asset Allocation Research «eine vorerst...
Nach Jahren rapider Industrialisierung und unzureichender Investitionen in den Umweltschutz haben Chinas zunehmende Umweltprobleme das Thema auf der politischen Tagesordnung weit nach oben gerückt.
Joseph Tang, Investment Director bei Invesco Hongkong, sieht hier einen
Ausgangspunkt für eine strukturelle Transformation, die attraktive Anlagechancen eröffnen könnte und zwar nicht nur in Umweltindustrien, sondern durch den beschleunigten Aufstieg Chinas in der Wertschöpfungskette auch im Service- und Konsumbereich. Chinas zwölfter Fünfjahresplan identifiziert den Umweltschutz als eine strategische neue Branche, und im Dezember wurde ein nationaler, für alle Regierungsebenen verbindlicher Umweltschutzplan vorgelegt. Die neue politische Fokussierung auf den Umweltschutz eröffnet enormes Wachstumspotenzial in den entsprechenden Industriesektoren und die Aussicht auf eine Verringerung des Rückstands gegenüber den Industrieländern, so Tang.
Chinesische Regierung ermöglicht neue Geschäftschancen
In den vergangenen Jahren hat China deutlich weniger in den Umweltschutz investiert als die grossen entwickelten Volkswirtschaften, zugleich aber ein erheblich stärkeres und entsprechend ressourcenintensives Wachstum verzeichnet. Indem sie die Umweltfolgen dieser Entwicklung jetzt entschlossener adressiert, eröffnet die chinesische Regierung neue Geschäftschancen für Unternehmen in verschiedenen Branchen wie der Abfallwirtschaft, der Schadstoffbekämpfung oder der Wasserversorgung.
Vergrösserung des chinsesischen Dienstleistungssektors
Derweil sehen sich die chinesischen Unternehmen mit zunehmend verschärften globalen Emissionsstandards und Ressourcenschutzvorgaben konfrontiert, die ihre Produktionskosten zwangsläufig verteuern werden und damit eine Verlagerung von margenschwachen Produktionsaktivitäten zu Aktivitäten mit höherer Wertschöpfung erzwingen. In ihrem zwölften Fünfjahresplan geht die chinesische Regierung davon aus, dass der Anteil des Dienstleistungssektors am chinesischen BIP bis 2015 auf 47% steigen wird. Durch die Schaffung besser bezahlter Arbeitsplätze wird die Verlagerung zu Industriesektoren mit höherer Wertschöpfung und Dienstleistungen den inländischen Konsum ankurbeln, sagt Tang.
Obwohl dieser strukturelle Wandel nicht über Nacht erfolgen wird, sieht Tang interessante Anlagechancen für Investoren mit einem guten Verständnis der neuen umweltpolitischen Initiativen in China: Der neue Umweltschutzplan wird China näher an internationale Standards bringen, für Wachstumsimpulse in verschiedenen Umweltbranchen sorgen und den Übergangsprozess von Primärindustrien zu Sektoren mit hoher Wertschöpfung vorantreiben.