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Sir John Templetons Vermächtnis lebt weiter

11.07.2008, 16:45 Uhr

Am 8. Juli 2008 starb

Sir John Templeton, Mitgründer des weltweit tätigen Investmenthauses Franklin

Templeton. Er war ein Fondspionier des 20sten Jahrhunderts: 1954 setzte er den

heute weltbekannten Templeton Growth Fund auf und war 1987 einer der ersten, die

in Emerging Markets investierten.

John Marks Templeton begann seine Karriere an der Wall

Street nach Abschluss seiner Studien inmitten von Börsenturbulenzen. Die USA

durchliefen zu diesem Zeitpunkt eine Rezession und die Erinnerung an den

Börsencrash von 1929 und der nachfolgenden grossen Depression war damals noch

präsent.

Finanzvisionär

1939, als der Krieg in Europa begonnen hatte, kaufte Sir

John für 100 US-Dollar alle Aktientitel, die unter 1 Dollar pro Aktie gehandelt

wurden. Diese Investition würde ihm später die Bezeichnung einbringen, „einer

der smartesten Investoren des 20sten Jahrhunderts“ zu sein. Sein Aktienkauf ergab

100 Aktien von 104 Unternehmen. Vier Jahre später verkaufte Sir John sein

Aktienpaket für 40’000 US-Dollar.

Sir John eröffnete 1940 seine eigene Vermögensverwaltung

Templeton, Dobbrow and Vance. 1954 lancierte er seinen weltbekannten Templeton

Growth Fund, einen der ersten global ausgerichteten Fonds. Der Templeton

Emerging Markets Fund, 1987 aufgelegt, war der erste geschlossene Fonds an der

New Yorker Börse, der in Schwellenländer investierte.

Ein Mann mit

Prinzipien

Sir Johns Investmentprinzipien lassen sich in dem heute fest

etablierten Value-Stil zusammenfassen: "Kaufen, wenn andere entmutigt

verkaufen, und verkaufen, wenn andere gierig kaufen. Sir John empfahl,

diszipliniert nach fundamentalen Kriterien zu handeln und sich auf Aktien zu

konzentrieren, die im Vergleich zum Unternehmenspotenzial am günstigsten

eingestuft werden.

Sein Geschäftssinn führte ihn dann zu Franklin. Im Juli 1992

übernahm Franklin Templeton in der damals grössten Mutual Fund-Akquisition in

der Geschichte. Nach der Übernahme zog sich Sir Templeton aus dem Anlagegeschäft

zurück und widmete sich der Philanthropie. Ab 1996 nahm er nicht mehr aktiv am

Geschäftsgang von Franklin Templeton teil.

Sir John stiftete 1972 den Templeton Prize for Progress in

Religion, den Mutter Theresa 1973 als erste Preisträgerin erhielt. Ein

Jahrzehnt später gründete er die John Templeton Foundation, die sich auf

Wohltätigkeit und akademische und wissenschaftliche Forschung konzentriert.

Queen Elizabeth II schlug ihn zum Ritter für seine wohltätige Arbeit, nachdem

er 1968 britischer Staatsbürger geworden war.

Greg Johnson, Präsident und CEO, kommentiert: “Sir Johns

Vermächtnis und seine ethischen Werten leben weiter, nicht nur in unserer

Erinnerung, sondern auch in der Stärke unserer Organisation und unserer vielen

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit.

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