18.12.2024, 10:08 Uhr
«Seit Jahren rüstet sich Indien auf, um mit China als führendem Technologieführer der Region konkurrieren zu können. Jetzt ziehen die Kapitalanlagen nach», schreibt Dina Ting von Franklin Templeton ETFs.
Obwohl die Zinsen zurzeit tief und die Spreads zwischen klassischen Obligationenkategorien nach wie vor eng sind, bieten sich Fixed-Income-Anlegern auch 2008 solide Chancen. Der Leiter des Obligationenteams von Franklin Templeton, Michael Hasenstab, sprach an einer Veranstaltung in Zürich vor allem den Schwellenländern attraktive Investitionsmöglichkeiten zu.
Für 2008 zeichnet Michael Hasenstab, Chef des Fixed-Income-Teams des global verankerten Vermögensverwalters Franklin Templeton, trotz der von den US-Märkten ausgehenden Kredit- bzw. Liquiditätskrise und den damit verbundenen globalen Ungleichgewichten ein positives Bild für Obligationenanlagen. Dabei gilt es, die drei Alphaquellen Währungen, Duration sowie Länderrisiken unabhängig voneinander zu evaluieren und zu nutzen.
Gemäss Hasenstab eröffnen sich vor allem in den Schwellenländern vermehrt Anlagechancen. So bildet sich in den erfolgreichen Exportländern in breiteren Bevölkerungsschichten nach und nach wachsender Wohlstand und damit eine erstarkende Binnennachfrage. Damit verbessern sich vorab in Asien die Fundamentaldaten, was sich sehr positiv auf die Schwellenland- Anleihen auswirkt. Der Fixed Income-Experte warnt allerdings vor einer Fixierung auf China.
Viele Investoren seien trotz der massiven Überbewertung chinesischer Wertpapiere unbesorgt, da sie bis zu den Olympischen Spielen Mitte 2008 keinen Einbruch erwarten. Hasenstab rät zur Vorsicht, da viele Vermögenswerte sehr teuer sind, wenn man sie an den Masstäben misst, die sonst überall in der Welt gelten. Kommt es hier zu einer Wertberichtigung an den Finanz- und Immobilienmärkten, bricht nicht nur die Nachfrage Chinas ein, sondern auch diejenige benachbarter Schwellenländer, die vermehrt nach China exportieren.
Konkret rät Hasenstab zurzeit denn auch, nicht allein auf Chinas Wachstum zu setzen, sondern andere asiatische Länder wie Malaysia höher zu gewichten. Aber auch Schwellenländer wie Brasilien stuft er als attraktiv ein, zumal dort eine umsichtigere Geldpolitik betrieben wird als auch schon, was für Fixed Income-Engagements spricht. In den Industrieländern sind ebenfalls solide Nischen auszumachen. So glaubt Hasenstab an die neue Mitte-Rechts-Regierung in Schweden, die mit ihren Privatisierungsbestrebungen frische Dynamik in die Währung bringen.
Nicht von ungefähr zählen Schweden, Brasilien und Malaysia denn auch zu den gewichtigsten Investmentländern von Hasenstabs Templeton Global Total Return Fund. Der sonst dominierende US-Markt hat in diesem breit diversifizierten Anlagefonds nur die vierthöchste Gewichtung. Die Liquiditätskrise reduziert die Möglichkeiten der USA, ihr hohen Zahlungsbilanzdefizit zu finanzieren. Unter anderem deshalb sind wir in Bezug auf den US-Dollar weiterhin skeptisch, begründet Hasenstab seine Zurückhaltung gegenüber USObligationen.
Gegenwärtig stützt zwar die stabile Beschäftigung und die steigenden Löhne die Wirtschaft der USA. Ein Wachstumseinbruch im nächsten Jahr will Hasenstab jedoch nicht ausschliessen. Das anhaltend starke Wachstum der Schwellenländer könnte dazu einen gewissen Ausgleich bringen.