14.11.2024, 15:34 Uhr
Sven Württemberger ist zum neuen CEO der DWS Schweiz berufen worden. Zuletzt war er als Head of Client Coverage Division Schweiz für den Vertrieb verantwortlich. Württemberger ist seit 2017 für den deutschen...
Angesichts des derzeitigen Anstiegs der US-Treasury-Renditen können Anleger wahrscheinlich noch eine ganze Weile von dem Spread zwischen Bunds und eurogesicherten US-Treasuries profitieren, erklärt die DWS im aktuellen "Chart of the week".
Fixed-Income-Anlegerinnen und -Anleger haben es derzeit nicht leicht. Insbesondere, wenn sie es überwiegend mit negativen Renditen zu tun haben, wie etwa in Europa zurzeit. Deutsche Bundesanleihen etwa rentieren über alle Laufzeiten negativ.
Investoren, welche positive Renditen erzielen wollen, müssen deshalb bereit sein, mehr Risiken einzugehen, so die DWS. Zum einen könne das Kreditrisiko, das bei Unternehmensanleihen in verschiedenem Ausmass vorhanden ist, erhöht werden. Zum anderen seien auf Fremdwährung laufende Anleihen, die in einigen Fällen höhere Renditen bieten, interessant. "Natürlich besteht in diesem Fall das Risiko einer Währungsabwertung. Diese kann den Renditeanstieg schmälern oder im schlimmsten Fall aus Sicht der heimischen Währung zu einem Verlust führen", so die Experten der DWS.
Gegenwärtig gebe es jedoch eine weitere Alternative für Euro-Investoren. Aufgrund der höheren Renditeabstände, der sogenannten Spreads, zwischen den Geldmarktzinsen und den Renditen langlaufender US-Dollar-Wertpapiere können Investorinnen und Investoren derzeit eine US-Staatsanleihe kaufen, das Währungsrisiko absichern und trotzdem eine positive Rendite erzielen. Allerdings besteht diese Möglichkeit nicht immer, wie das "Chart of the week" der DWS zeigt.
Gemäss der DWS gibt es mehrere Gründe, warum eine solche Strategie nun funktionieren könnte: Die Nachricht über einen vielversprechenden Covid-19-Impfstoff hat viele Anleger dazu veranlasst, auf steigende US-Staatsanleiherenditen zu setzen. Auch ein starker US-Arbeitsmarktbericht – die Arbeitslosenquote liegt in der Zwischenzeit wieder bei nur 6,9% – und ein aus Anlegersicht offenbar zufriedenstellendes Wahlergebnis trugen dazu bei. "Dies hat die Treasury-Renditen auf ein Niveau von 0,97% steigen lassen – ein Wert, den wir seit dem Ausbruch der Pandemie im März nicht mehr gesehen haben", erklärt die DWS. Die Renditen deutscher Bundesanleihen stiegen ebenfalls, wenn auch weniger stark.
Ein weiterer Grund sei die Politik der Zentralbanken: Trotz dieser kurzfristig positiven Nachrichten sei es unwahrscheinlich, dass die US Federal Reserve, oder gar die Europäische Zentralbank, die Zinsen in den nächsten Jahren anheben werden. Der Chef der US-Notenbank, Jerome Powell, habe die Messlatte für eine Zinserhöhung recht hoch gelegt. Auch bei der EZB habe Christine Lagarde nach der letzten EZB-Ratssitzung die Erwartung auf eine Erweiterung des geldpolitischen Stützungspakets geweckt.
Da die Leitzinsen wahrscheinlich auf dem derzeitigen Niveau bleiben werden, dürften sich die Absicherungskosten kaum ändern, erklärt die DWS: "Angesichts des derzeitigen Renditeanstiegs der Treasuries können sich Anleger wahrscheinlich noch eine ganze Weile den Spread zwischen den Renditen deutscher Bundesanleihen und denen eurogesicherter Treasuries sichern."