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Langfristiger Kapitalschutz hat Vorrang

Iain Stewart, Lead Manager des Newton Real Return Fund
Iain Stewart, Lead Manager des Newton Real Return Fund

Für Iain Stewart, Lead Manager des Newton Real Return Fund, und sein Team präsentiert sich das Verhältnis zwischen Risiko und Potenzial derzeit ausgesprochen unattraktiv. Daraus schliesst er, dass die Zeit für eine erneute Korrektur im Bereich Risikoanlagen reif ist.

02.06.2014, 08:45 Uhr

Redaktion: dab

Da sich in einigen Aktienmärkten Spannungen abzeichneten, sei der Zeitpunkt für Investoren gekommen, bei Beteiligungen in steigenden Märkten Disziplin und Geduld walten zu lassen, um zu erkennen, wann Risikoinvestitionen abgebaut werden müssen. Dadurch müssten sie womöglich auf kurzfristige Gewinne verzichten, seien dafür aber nötigenfalls vor Verlustrisiken geschützt. "Es ist dieses Mal schwierig, die Blasen zu lokalisieren, wir sehen jedoch 'Gefahr im Verzug', wie beispielsweise die Bewertungen gewisser Technologietitel in den USA sowie das Wachstum Chinas", erklärt Stewart.

Das Real-Return-Team beobachtet zudem, dass die Welt weiterhin mit einem Verschuldungsproblem zu kämpfen hat. Und zwar mit einem Verschuldungsproblem, das stets komplexer wird, weil die politisch Verantwortlichen es zu lösen versuchen, indem sie noch mehr Schulden anhäufen. "Über die globalen Märkte hinweg ist die Verschuldung heute 30 % höher als vor der Kreditkrise und es ist weiterhin kein Plan B vorhanden. Wenn die quantitative Lockerung der Geldmenge sich letztlich als unwirksam erweisen sollte, könnten noch unorthodoxere Massnahmen und Strategien nötig werden, um dem Schuldenproblem Herr zu werden", so Stewart.

Peter Hensman, globaler Stratege bei Newton und enger Mitarbeiter des Real-Return-Teams, hebt in seiner Analyse der weiterreichenden Folgen der quantitativen Lockerung die beträchtliche Welle an Börsengängen hervor, deren Niveau sich mit demjenigen des Jahres 2000 vergleichen lässt. Dies ist für ihn – zusammen mit anderen Anzeichen eines gewissen Überschwangs – kennzeichnend dafür, dass "die Jagd nach Ertrag eine Reihe von Investoren eindeutig in Anlageklassen treibt, in denen sie sich herkömmlicherweise nicht wohl fühlen würden".

In Bezug auf das breitere ökonomische Umfeld hält Stewart fest, dass "die heutigen geldpolitischen Strategien nicht allzu viel dazu beitrugen, das Wirtschaftswachstum weiter zu fördern. Sie waren jedoch ausgezeichnet geeignet, um die Anlagenpreise hochzutreiben. Wir haben mehr Risiken, und weil zugleich die Anlagenpreise höher und die Ertragserwartungen tiefer sind, haben wir eine Kombination von höheren Risiken und niedrigeren Erträgen – einen Mix also, den die meisten Anleger eigentlich eher vermeiden würden. Die Art und Weise, wie die Aktienmärkte in letzter Zeit zugelegt haben, behagt uns nicht, insbesondere weil die Erträge nicht ebenfalls zugenommen haben. Wir halten den aktuellen Hintergrund für anspruchsvoll und denken, dass es wichtig ist, die Verlustrisiken zu managen."

Bei der Entwicklung der Real-Return-Strategie haben die Manager von Newton das Konzept ausgelotet, den Investoren einen Ertrag zu verschaffen, der sich mit demjenigen von Aktien vergleichen lässt – bei gleichzeitiger Reduktion der Verlustrisiken und der absoluten Verluste. Wichtige Prinzipien waren dabei:

  • Aktiv sein – mit einem starken Fokus auf die Aktien-Auswahl und zugleich der Flexibilität, über Anlageklassen hinweg zu investieren.
  • Geduld haben – entsprechend dem Grundsatz, dass es manchmal besser ist, für höhere künftige Erträge auf kurzfristige Gewinne zu verzichten.
  • Einfachheit ist alles – kein Einsatz von Fremdkapital-Hebeln und keine Hedge-Fund-artigen Gebühren.
  • Ein asymmetrischer Ansatz – versuchen, Volatilitäten zu reduzieren und Kapital zu schützen


Diese Strategie wurde über die vergangenen zehn Jahre aktiv verfolgt, wobei sich der Anteil festverzinslicher Papiere an den Investitionen jeweils zwischen 0 % und 50 % bewegte. Vor zehn Jahren betrug das Verhältnis zwischen den Anlagen, die das Team als "Kern"-Investitionen betrachtet, und den Anlagen, die eine isolierende Schicht zur Dämpfung von Volatilitäten bilden, rund 80:20. Heute liegt es näher bei 50:50, wenn direkte, über Derivate getätigte Hedging-Geschäfte mitgezählt werden.

Mit Blick auf die Zukunft kommt Stewart zu Schluss: "Wir werden Perioden mit Inflations-Sorgen sehen und Perioden mit Deflations-Sorgen, Perioden mit Optimismus und mit Pessimismus wie auch Perioden mit erhöhten und Perioden mit niedrigen Bewertungen." Spezifisch auf die Real-Return-Strategie bezogen hält Stewart fest, für das Team sei weiterhin der in den vergangenen zehn Jahren verfolgte Ansatz massgeblich, der Investitionen in relativ defensive Aktiensektoren beinhaltet. Das Team fokussiert auch künftig auf Sektoren, die sich relativ unabhängig vom ökonomischen Zyklus entwickeln und die – wie die Teammitglieder glauben – attraktive und nachhaltige Erträge versprechen.

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