Der Kampf gegen die Inflation ist ein «Hochseil-Akt»

Der Hochseil-Akt findet nicht nur im Zirkus statt. (Bild David Tadevosian/Shutterstock)
Der Hochseil-Akt findet nicht nur im Zirkus statt. (Bild David Tadevosian/Shutterstock)

Im derzeitigen makroökonomischen Umfeld gleicht die Kontrolle der Inflation einer Gratwanderung. Samuel Gruen, Anleihenexperte bei Rothschild & Co Asset Management, erklärt wie der R-co Valor Bond Opportunities, diese Herausforderung seit seiner Auflegung vor mehr als vier Jahren gemeistert hat.

19.03.2024, 16:08 Uhr

Können Sie Einblicke geben, wie man sich in der aktuellen makroökonomischen Umgebung zurechtfindet, insbesondere in Bezug auf Inflationsdruck und Volatilität auf den Anleihemärkten?

Samuel Gruen: In der heutigen wirtschaftlichen Landschaft ist die Kontrolle der Inflation bei gleichzeitiger Bewältigung der Volatilität auf den Anleihemärkten einem Drahtseilakt gleichzusetzen. Die jüngsten Schwankungen bei den Zinserwartungen haben erhebliche Turbulenzen auf den Anleihemärkten verursacht und sowohl Herausforderungen als auch Chancen für Investoren geschaffen.

Wie hat die Rhetorik der Zentralbanken die Markterwartungen bezüglich Zinssenkungen beeinflusst?

SG: Zentralbanker haben angesichts der Marktvolatilität deutlich auf Vorsicht und Mässigung hingewiesen. Anfangs wurden sieben Zinssenkungen für 2024 sowohl in den USA als auch in der Eurozone erwartet. In letzter Zeit wurden diese Schätzungen jedoch auf möglicherweise drei oder vier Zinssenkungen zurückgestuft.

Können Sie erläutern, welche Faktoren die Zinsentscheidungen in den USA und der Eurozone beeinflussen?

SG: In den USA bleibt die Inflation trotz Rückgang noch über dem Ziel von 2 Prozent, wobei die Kerninflation bei etwa 3 Prozent liegt. Die Widerstandsfähigkeit der Immobilienpreise und das Lohnwachstum unterstützen weiterhin die Inflation. Andererseits signalisiert die Europäische Zentralbank ebenfalls mehrere Zinssenkungen im Jahr 2024. Die europäische Situation ist jedoch komplexer, da die Kerninflation leicht über dem Ziel der Zentralbank liegt.

Wie navigiert der R-co Valor Bond Opportunities in dieser volatilen Umgebung?

SG: Unser Ansatz basiert darauf, die Flexibilität unseres Managements auf den Anleihemärkten zu nutzen. Ohne an einen Benchmark gebunden zu sein, geniesst der Fonds die Freiheit, seine Sensitivität sowie geographische und sektorale Allokationen anzupassen, um das Risiko-Rendite-Profil zu optimieren. Wir verfolgen einen uneingeschränkten Ansatz voller Flexibilität, was ein Merkmal unserer Valor-Fondspalette ist.

Könnten Sie Einblicke in die Zusammensetzung und Leistung von R-co Valor Bond Opportunities geben?

SG: Das Portfolio erzielte eine jährlich Bruttorendite von durchschnittlich 5,44 Prozent und besteht aus Staats- und Unternehmensanleihen. Staatsanleihen, hauptsächlich amerikanische, haben eine durchschnittliche Laufzeit von fünf Jahren. Der Kreditanteil bietet eine starke Diversifizierung mit 144 Emittenten und einer durchschnittlichen Bonität von BB+ und einer Sensitdie ivität von 2,27.

Wie bringt R-co Valor Bond Opportunities die Möglichkeiten und die nötige Vorsicht in Einklang?

SG: Wir streben einen ausgewogenen Ansatz zwischen Opportunismus und Vorsicht an und bieten den Anlegern eine auf die gegenwärtige Unsicherheit in Bezug auf Geldpolitik und Unterschiede zwischen geografischen Gebieten zugeschnittene Anleihelösung. Durch die Umsetzung von Relative-Value-Strategien bei Zinsen und Krediten sowie die Aufrechterhaltung der Diversifikation streben wir eine Optimierung der risikobereinigten Renditen an.

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