Ein schwaches Jahr für Börsengänge

Viele Unternehmen hoffen auf den idealen IPO-Zeitpunkt im neuen Jahr. (Bild: Shutterstock.com/katjen)
Viele Unternehmen hoffen auf den idealen IPO-Zeitpunkt im neuen Jahr. (Bild: Shutterstock.com/katjen)

Die Zahl der Börsengänge ist 2023 global um 8 Prozent gesunken. Noch erheblich stärker um 33 Prozent ging das Emissionsvolumen zurück. In der Schweiz kam es zu zehn IPO, acht davon in Form von GDR chinesischer Unternehmen – die Übersicht von Unternehmensberater EY.

19.12.2023, 11:40 Uhr
Asset Management | Finanzplätze

Redaktion: hf

Markante Ereignisse in der Schweiz im zu Ende gehenden Jahr waren der von Novartis an die Börse gebrachte Generikahersteller Sandoz und der vom ersten Schweizer SPAC kotierte Transformatorenhersteller R&S Group.

Doch insgesamt bewegten sich die Börsengänge weltweit auch im vierten Quartal in engen Grenzen: 323 Unternehmen gingen an die Börse – 19 Prozent weniger als im vierten Quartal des Vorjahres. Das Emissionsvolumen sank um 39 Prozent auf 22,2 Mrd. US-Dollar.

Geopolitik funkt erneut dazwischen

Auf das Gesamtjahr bezogen ergeben die von EY veröffentlichten Zahlen ein ähnliches Bild: Die Zahl der IPO sank global um acht Prozent auf 1298, das Emissionsvolumen schrumpfte um 33 Prozent auf rund 123 Mrd. US-Dollar.

«Nach einem schwierigen 2022 mit neuen geopolitischen Spannungen, teils hoher Inflation und der Zinswende waren in diesem Jahr zunächst deutliche Zeichen für eine Normalisierung der weltweiten IPO-Märkte zu beobachten. Durch die politischen Entwicklungen im Nahen Osten verschlechterte sich das Marktumfeld aber im vierten Quartal», erklärt Tobias Meyer, Leiter Transaction Accounting und IPO Services von EY Schweiz.

Spitzenreiter ARM Holding

Gemessen am Emissionsvolumen bilden die deutsche Birkenstock Holding (1,48 Mrd. US-Dollar), die Ades Holding aus Saudi- Arabien (1,22 Mrd. US-Dollar) und die Pure Health Holding aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (986 Mio. US-Dollar) die Top drei im vierten Quartal.

Der weltweit grösste Börsengang im Gesamtjahr war die britische ARM Holding, die beim IPO im September rund 5,2 Mrd. US-Dollar löste. Zweitgrösster Börsengang war die Erstnotiz des US-Konsumanbieters Kenvue im Mai mit rund 4,4 Mrd. US-Dollar.

Sandoz, eine SPAC-Transaktion und acht GDR

Was die Schweizer Börse betrifft, ging vierten Quartal ein weiteres chinesisches Unternehmen an die SIX Swiss Exchange. Das Emissionsvolumen betrug 445 Mio. US-Dollar. «Damit können für 2023 insgesamt zehn Unternehmen gezählt werden, die ihren Börsengang in der Schweiz vollzogen und zusammen ein Emissionsvolumen von knapp 2,4 Mrd. US-Dollar erreicht haben», resümiert EY.

Im Vorjahr zählte die Schweiz 14 IPO mit einem Emissionsvolumen von rund 3,4 Mrd. US-Dollar.

Zu den acht GDR (Global Depository Receipts) chinesischer Unternehmen in diesem Jahr hat sich mit Sandoz der erwartete Spin-off von Novartis gesellt, der Anfang Oktober vollzogen wurde.

Weiter hat mit VT5 das erste Schweizer SPAC die R&S Group akquiriert. R&S Group können seit letztem Mittwoch an der SIX Swiss Exchange gehandelt werden.

Hoffen auf 2024

Tobias Meyer von EY sagt, viele Unternehmen würden noch immer auf den richtigen Zeitpunkt warten, um mit guter Vorbereitung den Börsengang zu meistern.

«Die aktuelle Jahresendrally in vielen Märkten und die derzeit geringe Volatilität stimmen positiv für das IPO-Jahr 2024, falls keine weiteren externen Schocks die Stimmung der Investoren eintrüben», hält er abschliessend fest.

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