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Von Opfern zu ökologischen Wächtern

Pataxo Indianer in Bahia, Brasilien. (Bild: Shutterstock.com/Joa Souza)
Pataxo Indianer in Bahia, Brasilien. (Bild: Shutterstock.com/Joa Souza)

Der Tag der indigenen Völker mahnt laut DWS zum Nachdenken, wie indigene Gemeinschaften als Hüter von Artenvielfalt, Natur und Weltklima stärker unterstützt werden können.

09.08.2021, 10:36 Uhr
Nachhaltigkeit

Redaktion: rem

Heute ist Tag der indigenen Völker. Dieser bezieht sich auf Nachkommen derer, die vor der Kolonisation in einem bestimmten geografischen Gebiet lebten und ihre eigenen sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Praktiken nach wie vor beibehalten haben. "Hoffentlich wird der Tag das Bewusstsein für die Probleme schärfen, mit denen sich die fast 500 Millionen indigenen Menschen in 90 Ländern konfrontiert sehen", betont DWS in ihrem Chart der Woche. Dieses zeigt, dass indigene Völker trotz ihrer geringen Bevölkerung einen hohen Grad an Armut aufweisen, aber auch eine wesentliche Rolle bei der Sicherung von Ökosystemen spielen.

Indigene Völker

Auf Sektorenebene spielt das Thema laut DWS vor allem im Bergbau, Öl und Gas, Pipelines und Übertragungsleitungen, Grossbau, Forstwirtschaft, Pharma und Biotechnologie eine wichtige Rolle. Allerdings seien Unternehmen, die versuchen, negative Auswirkungen auf indigene Gruppen zu minimieren, eher die Ausnahme. Interessenskonflikte zwischen indigenen Völkern und Unternehmen (wie auch deren Kapitalgebern) seien häufig. Die US-Dakota-Access-Pipeline ist ein gutes Beispiel dafür.

Die UN-Erklärung über die Rechte indigener Völker räumt indigenen Gruppen ein spezifisches Recht auf freie, vorherige und in Kenntnis der Sachlage erteilte Zustimmung bei solchen Projekten ein. Das soll solchen Gemeinschaften auch ermöglichen, ihre Zustimmung in jeder Phase einer Entwicklung zu widerrufen.

Investoren konzentrieren sich zunehmend auf soziale Themen

"Die gute Neuigkeit ist, dass die DWS-CREATE-Umfrage ergab, dass sich Investoren zunehmend auf soziale Themen konzentrieren: 63 Prozent der befragten Vermögensinhaber gaben vor, dass sie ihre Manager nach ihren Bemühungen um soziale Themen auswählen. Dazu zählen Belange, die Mitarbeiter eines Unternehmens, lokale Gemeinschaften, Lieferanten und Aktionäre betreffen. Für verschiedene Unternehmen sind indigene Völker Teil all dieser Gruppen", so DWS.

Eine stärkere Beteiligung indigener Bevölkerungsgruppen an der wirtschaftlichen Entwicklung und die faire Aufteilung der Gewinne daraus können für beide Seiten Vorteile schaffen. Wie ein Experte kürzlich formulierte: "Die Zukunft unseres Planeten liegt in der indigenen Lebensweise auf der Erde.»

Die indigenen Völker in Australien, Brasilien und Namibia seien nur einige Beispiele dafür, wie Gemeinschaften wichtige Ökosysteme besser verwalten können als mit ansonsten gängigen, betriebswirtschaftlichen Praktiken. "Das Ermöglichen einer besseren Zukunft für indigene Völker ist deshalb entscheidend für den Schutz unseres Klimas und der biologischen Vielfalt", unterstreicht DWS.

Im Gespräch klären Philipp Liesch, Leiter Private Banking, und Jon Fadri Pitsch, Leiter Institutionelle Kunden, welche Gemeinsamkeiten ihre Bereiche aufweisen.

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