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Institutionelle Anleger drosseln defensive Positionen

Die Hoffnung auf eine geldpolitische Wende der Notenbanken haben die Märkte im November beflügelt. (Bild: Shutterstock.com/Vintage Tone)
Die Hoffnung auf eine geldpolitische Wende der Notenbanken haben die Märkte im November beflügelt. (Bild: Shutterstock.com/Vintage Tone)

Das vom US-Asset Manager State Street gemessene Investorenverhalten zeigt, dass langfristige Anleger im November ihren Aktienbestand um 1,1 Prozentpunkte auf 51,5% gesteigert haben, mehrheitlich zulasten der Liquidität. Bonds wurden geringfügig abgebaut.

12.12.2023, 17:12 Uhr
Anlagestrategie

Redaktion: hf

Während der Aktienbestand im November gestiegen ist, ging die Allokation langfristiger Anleger in festverzinsliche Wertpapiere im November um durchschnittlich 0,2 Prozentpunkte auf 28,2% zurück. Der Liquiditätsanteil sank um 0,9 Prozentpunkte auf 20,2%.

Der Cashanteil liegt aber immer noch mehr als zwei Prozentpunkte über dem langfristigen (25-jährigen) Durchschnitt. Michael Metcalfe, Head of Macro Strategy von State Street Global Markets, erklärt: So spektakulär die Kursentwicklung im November auch war, zeigten die Zahlen zeigten, dass immer noch reichlich Liquidität für Investitionen zur Verfügung stehe, wenn das Investitionsumfeld nur überzeugend genug sei.

Bond-Allokation nahe an 14-Jahrestief

Weiterhin untergewichtet sind langfristige Anleger den Holdings-Indikatoren von State Street hingegen in Bonds. Die Allokation liegt nahe an einem 14-Jahrestief, «obwohl die Prognosen der Anlegergemeinde voll von Empfehlungen zum Kauf von Anleihen sind», erläutert Metcalfe an.

Der Hauptindikator, der State Street Risk Appetite Index, stieg im November von -0,55 auf 0. Das deutet laut State Street alles in allem auf eine ausgewogene Allokation hin. Weder sei es im November über alle Anlageklassen hinweg zu einer Erhöhung noch zu einer Verringerung des Risikos gekommen.

Sowohl die Aktien- als auch die Anleihemärkte hätten im November eine beeindruckende Rallye hingelegt, trotz nicht mehr ganz so positiver Nachrichten zum Wirtschaftswachstum in den USA und Rücknahmen der Gewinnschätzungen. Die Rallye habe einmal mehr auf der Hoffnung kommender Zinssenkungen basiert.

Zieht diesmal der "Fed Put"?

Diese Hoffnung war schon einmal verfehlt, sodass frühere Gewinne 2023 wieder schmolzen. «Dennoch reagierten die langfristigen Anleger ausgesprochen heftig», fügt State Street an: Anfang November habe mehr als die Hälfte der Messgrössen, aus denen sich der Risk Appetite Index zusammensetzt, auf ein defensives Verhalten hingedeutet. Ende November hielten sich risikofreudiges und defensives Verhalten dagegen bereits in etwa die Waage.

Die Stimmungsverbesserung war an den Aktien- und Devisenmärkten besonders deutlich. Vor allem die Mittelflüsse in sichere Sektoren wie Gesundheitswesen und Verbrauchsgüter haben gedreht, und auch die Nachfrage der Anleger nach dem US-Dollar nahm ab.

«Unsere Indikatoren für institutionelle Anleger sprechen also eher für eine massvolle Stimmungsverbesserung als für eine ungebremste Rückkehr zur Risikobereitschaft, was in Anbetracht der anhaltenden Unsicherheit darüber, ob der so genannte "Fed Put" wirklich zurück ist, durchaus sinnvoll ist», betont Makro-Strategiechef Metcalfe.

Im Gespräch klären Philipp Liesch, Leiter Private Banking, und Jon Fadri Pitsch, Leiter Institutionelle Kunden, welche Gemeinsamkeiten ihre Bereiche aufweisen.

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