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Swisscom will 50 Milliarden Risikokapital für Techfirmen auftreiben

Die Swisscom will laut ihrem Chef Christoph Aeschlimann in den nächsten Jahren insgesamt 50 Milliarden Franken Risikokapital auftreiben. (Bild Michael Derrer Fuchs/Shutterstock)
Die Swisscom will laut ihrem Chef Christoph Aeschlimann in den nächsten Jahren insgesamt 50 Milliarden Franken Risikokapital auftreiben. (Bild Michael Derrer Fuchs/Shutterstock)

Die Swisscom will in den nächsten Jahren insgesamt 50 Milliarden Franken Risikokapital für junge Schweizer Techfirmen auftreiben. Das wäre doppelt so viel Risikokapital wie heute.

31.10.2023, 12:08 Uhr
Fintech

Redaktion: AWP

Das Schweizer Ökosystem bestehe derzeit aus rund 2500 Startups, die 30'000 Menschen in der Schweiz beschäftigten und einen Wert von über 70 Milliarden Franken hätten, sagte Swisscom-Chef Christoph Aeschlimann in einem Interview mit der Westschweizer Zeitung «Le Temps». Das Schweizer Ökosystem werde mit durchschnittlich 2,5 Milliarden Franken pro Jahr durch Venture Capital finanziert.

«Unser Ziel ist es, diesen Betrag auf 5 Milliarden pro Jahr zu verdoppeln, also 50 Milliarden über zehn Jahre. Derzeit stammen über 80 Prozent dieser Gelder von Investoren ausländischer Herkunft», sagte Aeschlimann weiter. Daher müsse das Engagement von Schweizer institutionellen Anlegern wie Pensionskassen, Vermögensverwaltern und grossen Unternehmen gestärkt werden.

Swisscom will nicht weltweit tätig sein


Die Swisscom selber habe eigenes Geld in rund 40 Schweizer Startups investiert, die über 2500 Arbeitsplätze mit hoher Wertschöpfung im Hightech-Bereich geschaffen hätten, sagte Aeschlimann. Der Telekomkonzern habe aber nicht die Ambition, weltweit tätig zu sein. Das sei nicht vereinbar mit dem Auftrag des Bundes, der 50,1 Prozent des Aktienkapitals der Swisscom besitze.

Das Investitionsprogramm der Swisscom sei rentabel. Die Verkäufe von Beteiligungen würden laufend in neue Startups reinvestiert. So habe man das Interesse von 20 institutionellen Investoren geweckt, sich an zwei Swisscom-Fonds in Höhe von 375 Millionen Franken zu beteiligen. «Wir wollen das gleiche Modell in grösserem Massstab fortsetzen», sagte Aeschlimann.

SMI-Konzerne machen mit


«Parallel dazu gründen wir eine Stiftung mit Hochschulen, der ETH, Universitäten und Unternehmen, um die Rahmenbedingungen zu verbessern.» Mehrere Unternehmen aus dem Leitindex der Schweizer Börse SMI hätten bereits grünes Licht für ihre Teilnahme gegeben.

Das Eintrittsticket für die Stiftung koste 1 Million Franken, sagte Aeschlimann: «Wir suchen zwischen 15 und 20 Mitglieder. Wir möchten, dass die Stiftung ihre Arbeit bis zum Ende des Jahrzehnts erledigt. Bis 2030 muss sie abgeschlossen sein.

«Das Investitionsziel von 50 Milliarden Franken in diesem Jahrzehnt, also 5 Milliarden Franken pro Jahr, ist ein Minimum, um im weltweiten Innovationswettbewerb mithalten zu können. Das mag viel erscheinen, aber im Vergleich zu den in die Forschung investierten Beträgen ist es wenig», sagte Aeschlimann.

Die zwölf innovativsten Länder der Welt würden für jeden Franken, den sie in Forschung und Entwicklung investieren, 50 Rappen in Venture Capital stecken. In der Schweiz sei das Verhältnis viermal kleiner, nämlich nur 12 Rappen, das heisst 2,5 Milliarden Franken pro Jahr für Startups gegenüber 22 Milliarden Franken pro Jahr für öffentliche und private Forschungseinrichtungen. «Das Ziel ist es, dieses Verhältnis zu verdoppeln und mindestens 25 Rappen zu erreichen, was 5 Milliarden pro Jahr und somit 50 Milliarden in diesem Jahrzehnt bedeute», sagte der Swisscom-Chef.

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