Direktionale Positionierung der Hedge Funds bleibt trotz Umkehrbewegungen an den Märkten intakt

Am Anfang jeden Monats gibt Anthony Lawler, Portfoliomanager und Mitglied des Investment-Komitees von GAMs Multi-Manager-Team, einen Überblick über die Performance des Hedge Fund Marktes bzw. von alternativen und Absolute-Return-Strategien.

15.08.2014
Alternatives

Nach freundlichem Monatsauftakt gerieten die risikoträchtigen Anlageformen bei geringen Handelsvolumina deutlich unter Druck, als viele Anleger ihre Risiken bei Aktien, Kredit- und Zinsinstrumenten an den letzten Julitagen reduzierten. Dadurch endete der Berichtsmonat für Anleger im Großen und Ganzen mit negativen Ergebnissen. Der MSCI World Index fiel um 1,6%, US-Hochzinsanleihen verloren ebenfalls 1,6% (gemessen anhand des IBOXX HY Index) und der Barclays US Aggregate Bond Index gab um 0,3% nach (alle Angaben auf US-Dollarbasis). Hedge Funds verzeichneten im Juli insgesamt ein Minus, wobei Global Macro-Fonds den positiven Ausreißer bildeten. Der HFRX Global Hedge Fund Index verlor 0,9%, und die HFRX-Indizes für die einzelnen Strategien fielen um 1,0% (Event Driven), 1,1% (Relative Value) und 1,6% (Equity Hedge). Der HFRX Macro/CTA Index legte im Juli um 0,5% zu (alle HFRX-Performanceangaben auf Dollarbasis).

„Die meisten aktiven Fonds gingen in ihrer Positionierung davon aus, dass sich an der expansiven Geldpolitik der internationalen Notenbanken vorerst nichts ändern wird. Infolgedessen litten ihre Positionen unter dem Ausstieg vieler Anleger aus risikoreichen Investments gegen Ende des Monats“, sagt Anthony Lawler, Fondsmanager bei GAM. „Unser Basisszenario sieht so aus, dass die Zinsen niedrig bleiben und die Notenbanken den Märkten weiter Schützenhilfe geben. Die Fonds haben ihre direktionalen und taktischen Einschätzungen nach den Marktbewegungen vom Juli nicht geändert. Einige Strategien wie beispielsweise Equity Hedge haben ihr Engagement jedoch etwas reduziert, als es auf den August zuging, einen Monat, der für niedrige Handelsvolumina bekannt ist.“

Die Global Macro-Fonds verbuchten im dritten Monat in Folge ein positives Ergebnis. Ihre Positionierung für einen starken US-Dollar zahlte sich aus, so Lawler. „Die Global Macro-Strategien wurden für ihr standhaftes Festhalten an Einschätzungen belohnt, von denen sie überzeugt waren. Unterdessen warten andere Fonds noch auf Gelegenheiten, sich für größere Bewegungen bei Währungen oder Zinsen später im Jahr zu positionieren. Wir sehen einige positive Indikatoren für Macro Trading-Fonds. Einer davon sind die zunehmenden Unterschiede bei Wachstumsraten und Notenbankstrategien in den verschiedenen Regionen der Welt. Außer beim US-Dollar sehen wir allerdings noch keine größeren Veränderungen der Positionierungen in Form ähnlicher Trades, auf die viele Fonds setzen.“

Bei den Event-Driven-Aktienstrategien bieten sich weiter interessante Möglichkeiten. Bei bestimmten Unternehmensanleihen sind wir angesichts von Liquiditätsrisiken allerdings zurückhaltend. „Aus unserer Sicht erhalten die Event-Driven-Aktienstrategien weiter Rückenwind durch verschiedene positive Faktoren“, fügt Lawler hinzu. „Das Volumen der Fusionen und Übernahmen, Refinanzierungen und aktivistischen Aktivitäten ist unverändert robust und wir denken, das wird erst einmal so bleiben. Bei Unternehmensanleihen sind wir vorsichtiger und beabsichtigen generell nicht, unser Long-Engagement in diesem Bereich der Kapitalstruktur auszubauen. Gründe dafür sind das derzeitige Preisniveau und das Risiko deutlicher Kursverluste, sollten Marktteilnehmer beschließen, ihre Positionen in Hochzinsanleihen von Unternehmen weiter zu verringern. Unser Basisszenario ist zwar unverändert, dass die Zinsen noch länger niedrig bleiben werden, doch auf dem gegenwärtigen Niveau bauen wir am Markt für Unternehmensanleihen keine Positionen in High-Yield-Beta auf. Wir bevorzugen im aktuellen Umfeld vielmehr das Risiko-Rendite-Profil von ABS-Spezialisten und wendigen Long/Short-Fonds.“

Quelle: GAM, Thomson Reuters, MSCI, Bloomberg

Fondmanager Anthony Bailly von Rothschild & Co Asset Management. (Bild pd)

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