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Im aktuellen Marktumfeld greifen Kategorien wie ‚defensiv‘ und ‚zyklisch‘ zu kurz

Luke Stellini, European Product Director bei Invesco Perpetual
Luke Stellini, European Product Director bei Invesco Perpetual

Vor dem Hintergrund der aktuellen Marktturbulenzen hinterfragt das europäische Aktienteam von Invesco Perpetual in Henley, Grossbritannien, in seinem im Oktober 2011 veröffentlichten Monthly Summary die gängige Definition sicherer Anlageklassen.

25.10.2011, 09:30 Uhr

Redaktion: kab


Der jüngste Ausverkauf von Rohstoffen, Schweizer Franken und anderen ehemals als sicherer Hafen betrachteten Anlageklassen habe gezeigt, dass "die Sicherheit kein stabiler Zustand" ist, sagt Luke Stellini, European Product Director bei Invesco Perpetual. "Mit dem Andrang wachsen die Risiken." So könne eine Massenflucht in vermeintlich sichere Anlagen zu einem Anstieg der Bewertungen und Risikoprämien führen. Dadurch erhöhe sich das Verlustrisiko, wenn der Konsens zusammenbricht – sei es weil zuvor allgemeingültige Annahmen hinterfragt werden oder aufgrund von externen Faktoren.

Die europäischen Aktienexperten von Invesco nutzen die Bewertungsrelationen als kritische Bestimmungsgrösse für sichere Anlagen. Ihre Analyse der europäischen Aktienmärkte zeigt, dass Kategorien wie defensiv und zyklisch im aktuellen Umfeld zu kurz greifen. Das Team rechnet mit einer ausgedehnten Wachstumsdelle im Zuge eines mehrjährigen Schuldenabbaus und setzen in diesem Umfeld auf eine differenziertere Analyse. "Genauso wie attraktive Bewertungsrelationen zyklische Risiken mehr als wettmachen können, kann ein unattraktives Bewertungsniveau die Vorzüge defensiver Unternehmen in einem wachstumsschwachen Umfeld reduzieren", erläutert Stellini.

Zykliker gebenüber defensiven Investments bevorzugt
Gute Aussichten für Unternehmen, die auf dem Bewertungsstand von 2008 sind
So hätten Nahrungsmittelhersteller mit ihrem relativ defensiven Geschäft und ihrer Präsenz in den wachstumsstarken Schwellenländern zuletzt grosses Interesse auf sich gezogen. Durch den Ansturm der Investoren habe sich das KGV dieser Unternehmen neuen relativen Rekordhochs angenähert. Dieses hohe Bewertungsniveau erhöht das Risiko schärferer Korrekturen im Vergleich zu günstiger bewerteten Sektoren, falls der Konsens zusammenbricht. Auch könnten attraktiver bewertete Sektoren selbst bei zyklischeren zugrundeliegenden Geschäftsmodellen mehr Sicherheit bieten. Im Finanzsektor könne die fehlende Marktdifferenzierung neue Chancen eröffnen, zum Beispiel im Versicherungssektor, der von einem verbesserten Preisumfeld, geringeren Anlagerisiken und Fremdfinanzierungsquoten sowie extremen Bewertungsrelationen profitiere. Nachdem die Bankbewertungen wieder auf den Tiefstand des Jahres 2008 gesunken sind, sieht das Team ebenfalls gute Aussichten für Banken mit einer guten Eigenkapitalausstattung und verbesserten Fundamentaldaten. Auch in anderen zyklischen Sektoren werden attraktive Einstiegsmöglichkeiten gesehen – zum Beispiel bei Unternehmen, die nah an ihrem Bewertungstiefstand von 2008 notieren, obwohl sie nach einer umfangreichen Restrukturierung inzwischen deutlich besser aufgestellt sind.

"Unsere Anlageentscheidungen basieren auf Fundamentalanalysen und detaillierten Unternehmensbewertungen", erklärt Stellini. "Obwohl ein erheblicher Teil dieser Investments der Kategorie Zykliker zuzuordnen ist, bieten diese Unternehmen gemessen an ihren Fundamentaldaten und Bewertungsrelationen ein attraktives Risiko-Rendite-Profil. Zugleich meiden wir defensive Investments, bei denen wir Bewertungsrisiken sehen, und konzentrieren uns stattdessen auf Aktien mit einer attraktiven Kombination defensiver Merkmale und eines attraktiven Bewertungsniveaus" – eine Voraussetzung, die das Team derzeit zum Beispiel bei Pharmawerten erfüllt sieht.

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