Neuer Produktzyklus beflügelt den Gesundheitssektor

„Unternehmen aus dem Healthcare-Sektor werden besonders von Produktinnovationen profitieren“, erwartet Christophe Eggmann, Co-Fondsmanager des JB Health Innovation Fund von Swiss & Global AM.

17.03.2014, 11:31 Uhr

Redaktion: dab

Der Gesundheitssektor steht am Anfang eines neuen Produktzyklus und ist deshalb für Anleger zur Zeit besonders attraktiv. „Unternehmen aus dem Healthcare-Sektor werden besonders von Produktinnovationen profitieren“, erwartet Christophe Eggmann, Co-Fondsmanager des JB Health Innovation Fund von Swiss & Global Asset Management. „Und derzeit sind die Pipelines der Firmen prall gefüllt.“ Die Bewertungen von Aktien aus dem Gesundheitssektor seien in der Vergangenheit den Innovationszyklen gefolgt, die in der Branche etwa 20 Jahre dauern können. 1999, auf dem Höhepunkt des letzten Zyklus habe das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) in der Branche bei 35 gelegen, bevor es bis 2009 einen auf Tiefpunkt von knapp 10 gefallen sei. Nun liege es wieder bei etwa 17,5. Der Sektor sei damit weiter attraktiv bewertet, denn angesichts zahlreicher anstehender Produktinnovationen sieht Eggmann noch genügend Raum für Kursgewinne. Der Sektor sei zudem weniger volatil als der Gesamtmarkt und biete sich deshalb zur Diversifikation an.

Produktinnovationen sorgen für nachhaltige Profitabilität
In keiner anderen Branche zahlten sich Innovationen für die Unternehmen so stark aus, argumentiert der Fondsmanager. „Das Patentrecht schafft hohe Eintrittsbarrieren und gewährt innovationsstarken Unternehmen sichere Marktanteile und grosse Preissetzungsmacht“, erläutert er. Deshalb lohne es sich für die Branche, so viel Geld für Forschung auszugeben wie kein anderer Sektor. So machten Pharma- und Health-Care-Firmen in den USA allein 25,6 Prozent1 der gesamten Ausgaben für Forschung und Entwicklung aus, beinahe doppelt so viel wie Firmen aus der Software-Entwicklung. Schon 2012 hätten die Patentanmeldungen in der Branche einen Rekordstand erreicht, und der Innovationszyklus sei noch immer in vollem Gange.

Medizinischer Fortschritt zahlt sich für Anleger aus
Wie sich Innovation für Anleger auszahlen kann, erläutert Eggmann anhand der Therapie von Hepatitis C. In den USA litten rund vier Millionen Menschen an der Krankheit, die oft unbemerkt bliebe. Herkömmliche Behandlungsmöglichkeiten seien unzulänglich, teilweise unwirksam und mit starken Nebenwirkungen verbunden. Neue Therapieansätze versprächen nun nicht nur erhöhte Wirksamkeit und verbesserte Verträglichkeit. Auch sei die Wirkstoffabgabe durch neue orale Einnahmemöglichkeiten nun besser in den Alltag zu integrieren und deshalb mit einer deutlichen Steigerung der Lebensqualität der Patienten verbunden. Nicht zuletzt seien die neuen Therapieformen mit deutlich niedrigeren Kosten für das Gesundheitssystem verbunden. „Unternehmen, die Innovationen dieser Art auf den Markt bringen, können mit hoher Nachfrage, sofortigen Marktanteilgewinnen und hoher Preisgestaltungsmacht rechnen“, so Eggmann. Davon profitierten nicht zuletzt die Anleger.

Sorgen um Kursübertreibungen im Biotech-Bereich sind unberechtigt
Sorgen um Kursübertreibungen, besonders im Bereich Biotech, hält der Fondsmanager für unberechtigt: „Die Biotech-Branche weist ein zweistelliges Umsatzwachstum auf und hat zuletzt für positive Überraschungen gesorgt.“ In der laufenden Berichtssaison hätten alle Unternehmen der Branche die Analystenerwartungen übertroffen. Während das Wachstum im S&P 500 bei nur einem Prozent lag und der Health-Care-Sektor mit vier Prozent wuchs, dürften die Umsätze bei Biotech-Firmen im laufenden Jahr im Schnitt um 21 Prozent steigen.

Emerging-Marktes-Schwäche dürfte Gesundheitssektor kaum beeinträchtigen
Auch in der anhaltenden Schwäche der Schwellenländer erkennt Christophe Eggmann keine Gefahr für die Performance des Health-Care-Sektors. „Die Regierungen in den Schwellenländern haben grosses Interesse am Aufbau der Gesundheitsinfrastruktur und investieren grosse Summen, um ihrer Bevölkerung besseren Zugang zu medizinischer Versorgung zu bieten“, erklärt er. Ein Nachlassen der Investitionstätigkeit sei kaum zu beobachten. Der steigende Lebensstandard in den Schwellenländern dürften deshalb Wachstumstreiber für den Sektor bleiben. „Davon profitieren allerdings die westlichen Unternehmen stärker als lokale Produzenten“, so Eggmann.

Alle Artikel anzeigen

Diese Website verwendet Cookies, um Ihnen die bestmögliche Nutzung unserer Website zu ermöglichen.> Datenschutzerklärung