Schweizer setzen auf renditeschwache Produkte

10.03.2008, 11:29 Uhr

Viele Schweizer haben zwar mit der finanziellen

Vorsorge begonnen, setzen aber überwiegend auf niedrig verzinste Geldanlagen.

Fast drei Viertel der Schweizer ziehen risikoarme, aber sichere Finanzprodukte

den renditestarken Anlagevarianten vor. Dies sind die zentralen Ergebnisse des

Fidelity Vorsorge-Barometer Europa, einer repräsentative Umfrage in acht

europäischen Ländern.

Im europäischen Vergleich sind die Schweizer bei der

Altersvorsorge bereits sehr aktiv: 68 Prozent haben begonnen, finanziell für

den Ruhestand vorzusorgen. Damit liegen sie im guten Mittelfeld der

betrachteten europäischen Länder. Nur in Schweden (81 Prozent), Deutschland (80

Prozent) und Österreich (77 Prozent) liegt der Anteil der Vorsorgesparer auf

einem höheren Niveau.

Obwohl die grosse Mehrheit der Schweizer inzwischen

aktiv ist, besteht kein Grund zur Entwarnung: Sieben Prozent der Schweizer

sorgen überhaupt nicht vor und planen dies auch künftig nicht. Weitere 17

Prozent sind über die Planungsphase noch nicht hinausgekommen, sodass insgesamt

24 Prozent der Menschen noch keine konkreten Vorsorgeanstrengungen unternommen

haben.

Fonds zum Vermögensaufbau für den Ruhestand

Durch die konsequente Kombination privater und

betrieblicher Vorsorgemöglichkeiten lässt sich die finanzielle Vorbereitung auf

den Ruhestand auf eine breite Basis stellen. „Die Schweizer lassen noch zu

viele Chancen zur privaten und betrieblichen Vorsorge ungenutzt, obwohl

wirksame Instrumente zur Verfügung stehen. Das Potenzial der privaten

Altersvorsorge wird bei weitem nicht ausgeschöpft, da stärker

renditeorientierte Produkte wie zum Beispiel speziell für diese Form des

Sparens entwickelte Lebenszyklusfonds zu wenig genutzt werden“, sagte Alfred

Strebel, Managing Director von Fidelity Schweiz, Deutschland und Österreich.

Die Schweizer gehören zu den Europäern, die bei der

Geldanlage für ihre Altersvorsorge grosse Angst vor Wertverlusten haben. So

bevorzugen 74 Prozent von ihnen Produkte mit geringen finanziellen Risiken und

nehmen dafür eine niedrige Rendite in Kauf. Noch sicherheitsorientierter sind

nur die Österreicher (81 Prozent), die Deutschen (80 Prozent) und die Franzosen

(85 Prozent).

Nord-Süd-Gefälle bei den Vorsorgeaktivitäten

Das Fidelity Vorsorge-Barometer Europa deckt grosse

Verhaltensunterschiede zwischen dem Norden und dem Süden Europas auf. Im

Vergleich zu Ländern wie Schweden, Deutschland und Österreich ist die

Bevölkerung in Südeuropa bisher deutlich passiver. In Italien, Portugal und

Frankreich haben jeweils nur rund 40 Prozent der Menschen mit der Vorsorge

begonnen.

Für das Fidelity Vorsorge-Barometer Europa führte das

Meinungsforschungsinstitut TNS Sofres Interviews mit rund 4.000 berufstätigen

Personen über 18 Jahren durch. Ausser in der Schweiz befragte TNS Sofres

jeweils in Frankreich, Italien, den Niederlanden, Österreich, Portugal,

Schweden und der Deutschland eine repräsentative Gruppe. Das Fidelity

Vorsorge-Barometer Europa wurde Ende 2006 zum ersten Mal durchgeführt und

gehört zu einer Reihe von Studien, mit denen Fidelity den Versorgungszustand

der Bürger sowie Probleme und Fortschritte bei der Altersvorsorge in Europa

beleuchtet.

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