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Gute Aussichten für chinesische Aktien im Jahr des Büffels

Das Jahr des Ochsen verspricht eine Vielzahl attraktiver Anlagechancen am chinesischen Aktienmarkt. (Bild: Shutterstock.com/HstrongArt)
Das Jahr des Ochsen verspricht eine Vielzahl attraktiver Anlagechancen am chinesischen Aktienmarkt. (Bild: Shutterstock.com/HstrongArt)

Chinas Erholung vom Corona-Schock dürfte in Verbindung mit anhaltendem strukturellem Wachstum die Gewinne heimischer Unternehmen im Jahr des Büffels in die Höhe treiben. Nicholas Yeo von Aberdeen SI sagt, das biete Anlegern eine Vielzahl attraktiver Anlagechancen am chinesischen Aktienmarkt – ganz im Sinne der diesem Tier zugeschriebenen Eigenschaften.

12.02.2021, 16:21 Uhr

Redaktion: rem

Der MSCI China A Onshore Index ist laut Bloomberg im vergangenen Jahr um mehr als 40% gestiegen. "In dieser Rally spiegelt sich die Widerstandsfähigkeit der Gewinne inländischer Unternehmen wider, nachdem China seine Wirtschaft nach den Lockdowns schnell wieder hochgefahren hatte. Sie unterstreicht zudem die positiven Gewinnaussichten für das laufende vor uns liegende Jahr" , stellt Nicholas Yeo, Head of Equities (China) von Aberdeen Standard Investments fest.

China verzeichnete im letzten Jahr nach dem Weltwirtschaftsausblick des IWF ein BIP-Wachstum von 2,3% gegenüber dem Vorjahr und war damit eines von nur zwei G20-Ländern, deren Wirtschaft im Corona-Jahr gewachsen ist. Den zuständigen Behörden im Reich der Mitte gelang es, die Covid-19-Infektionsraten deutlich zu senken, während die Politik die Wirtschaft ankurbelte. "Der daraus resultierende Vorsprung beim Neustart im Vergleich zu anderen Volkswirtschaften verschafft Anlegern eine klarere Perspektive, was die künftigen Gewinne anbelangt", so Yeo.

Immer mehr Anleger am chinesischen A-Aktienmarkt

Chinas Aufschwung werde zunächst durch die wieder auf Trab gebrachte Industrieproduktion angetrieben. Technologie und Kommunikationsgeräte, die das Arbeiten von zu Hause aus erleichtern, bis hin zu persönlicher Schutzausrüstung wie Masken sind sehr gefragt gewesen. Zusammen mit haushaltspolitischen Stimulierungsmassnahmen hatte dies eine Belebung des Binnenkonsums und der Investitionen in neue Produktionsanlagen zur Folge. "Diese wirtschaftliche Stärke findet ihren Widerhall am chinesischen A-Aktienmarkt, an dem sich immer mehr Anleger engagieren und damit die Angst vor einer Blase ähnlich wie 2015 schüren. Chinesische Privatanleger beteiligen sich ebenfalls stärker am Aktienmarkt, was auch für globale Anleger gilt, die A-Aktien über ein spezielles Programm kaufen", beobachtet Yeo.

Trotz des gestiegenen Interesses biete sich bei A-Aktien aber immer noch Wertpotenzial. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 17, basierend auf der Gewinnprognose für 2021, liegt der MSCI China A Onshore Index zwar über seinem langjährigen Durchschnitt. Basierend auf dem Kurs-Buchwert-Verhältnis bleibt er jedoch um 40% hinter dem S&P500 zurück und ist bezogen auf das KGV 23% günstiger als sein Pendant aus den USA. Diese Bewertungsniveaus erscheinen gemäss dem Experten zudem valide angesichts von deutlich im zweistelligen Bereich liegenden Konsensprognosen zum Gewinnwachstum der Unternehmen im MSCI China A Onshore Index für 2021.

Hohes einstelliges BIP-Wachstum

Yeo geht davon aus, dass sich in diesem Jahr die Wachstumsdynamik nach der raschen Erholung Chinas im letzten Jahr verlangsamen dürfte. Nach den offiziellen BIP-Zahlen befinde sie sich bereits wieder auf dem Vor-Corona-Niveau. Aber auch wenn Anleger mit einem Nachlassen der haushaltspolitischen Unterstützung rechnen sollten, bedeute dies nicht, dass sich das Wachstum deutlich verlangsamen werde, sondern lediglich, dass sich die Finanzierungsbedingungen von entgegenkommend auf neutral abschwächen, stellt er fest.

Das Aberdeen Research Institute jedenfalls erwarte für 2021 ein hohes einstelliges BIP-Wachstum im Reich der Mitte. "Erfreulicherweise haben die Währungshüter angedeutet, die Leitzinsen nicht zu schnell zu straffen, sodass mit stabilen Bedingungen zu rechnen ist. Wenn Firmen weiterhin zu niedrigen Zinsen Kredite aufnehmen können, verheisst das Gutes für ihre Gewinne. Darüber hinaus verfügt die Regierung über genügend trockenes Pulver, um an den geld- und haushaltspolitischen Hebeln zu ziehen und dem System Liquidität zuzuführen, damit die Erholung der Konjunktur weitergeht", so der Experte. Gerade weil China wachse, könne die Politik an den bewährten Massnahmen festhalten, was die Gefahr einer haushaltspolitischen Schieflage mindere.

Konsum als wichtigster Indikator

Allerdings gebe es immer noch grosse Unterschiede zwischen den einzelnen Sektoren – das sollten Anleger beachten. Künftig werde der Konsum der wichtigste Indikator zur Beurteilung der chinesischen Wirtschaft sein. Der Investmentexperte ist überzeigt, dass Anleger über Qualitätsaktien aus den Bereichen zyklische Konsumgüter und Basiskonsumgüter von Chinas strukturellem Wachstum profitieren können. Covid-19 habe einige Konsumgewohnheiten dauerhaft verändert. "Immer mehr Menschen kaufen im Internet ein, was Bereichen wie Online-Handel und digitale Gesundheitsversorgung zugutekommt. Ein weiterer Bereich, in dem Anleger mit Wachstum rechnen können, sind saubere Energien, denn China hat sich verpflichtet, bis 2060 klimaneutral zu werden. Der Übergang zu einer CO2-neutralen Wirtschaft erfordert gigantische Investitionen in Unternehmen, die erneuerbare Energien, Batterien, Elektrofahrzeuge und die dazugehörige Infrastruktur bereitstellen", spezifiziert Yeo.

Schon jetzt seien chinesische Firmen weltweit führend in der Lieferkette für erneuerbare Energien. Chinas Windturbinenhersteller haben laut dem Experten einen globalen Marktanteil von 26% und seine Batteriehersteller von 78%. Ausserdem produziere das Reich der Mitte 91% der Silizium-Wafer, die zur Nutzung von Solarenergie benötigt werden. Seines Erachtens dürften Anlagenbauer und Zulieferer innerhalb dieser Wertschöpfungskette für Anleger interessant sein.

"Vor allem chinesische Provinzen und Städte werden Aufträge für Anlagen zur Gewinnung von Wind- und Solarenergie sowie für die dazugehörigen Batterien vergeben. Einige erneuerbare Energien haben inzwischen Netzparität erreicht, d.h. ihre Produktionskosten entsprechen denen von fossilen Brennstoffen", sagt der Experte. Spannende Anlagemöglichkeiten sieht Yeo auch in der Elektrifizierung des Transportwesens, insbesondere bei Herstellern von Batterien für Strassenfahrzeuge. Gleiches gelte für Unternehmen, die China dabei helfen, sein nationales Stromnetz so aufzurüsten, dass es mit dem erwarteten Wachstum der Wind- und Solarenergie Schritt halten kann. "Unter dem Strich müssen Anleger sorgfältig abwägen, in welchen Bereichen sie in diesem Jahr ihr Kapital einsetzen und um welche sie besser einen Bogen machen sollten", hält Nicholas Yeo abschliessend fest. Aber da nicht nur die Belastbarkeit von Chinas Wirtschaft an einen Büffel erinnere, dürfte es ihnen an attraktiven Wachstumsanlagen nicht mangeln.

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