Investieren im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen
Vorrangiges Ziel des Pariser Klimaabkommens ist es, die Erderwärmung auf 1,5° bis maximal 2° Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. (Bild: Unsplash/William Bossen)
Der Finanzsektor spielt beim Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft eine bedeutende Rolle. Die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens ist dabei eine riesige Herausforderung. M&G orientiert sich mit zwei Fonds, die ihren jeweiligen Schwerpunkt entweder auf europäische oder auf globale Aktien legen, an den Zielen des Abkommens.
05.04.2022, 15:25 Uhr
Redaktion: rem
Angesichts der Herausforderungen durch den globalen Klimawandel hat sich die Europäische Union ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Bis 2050 soll die EU-Wirtschaft klimaneutral werden. Damit dieser Wandel gelingen kann, sind hohe Investitionen in nachhaltige Branchen, Unternehmen und Produktionsprozesse notwendig – nicht nur von staatlicher Seite. Um private Investitionen zu fördern, hat die EU Regeln für nachhaltige Geldanlagen eingeführt, wie etwa die Offenlegungsverordnung 2021 oder die EU-Taxonomie, die 2022 in Kraft trat. Massstab und Orientierung hierfür ist das Pariser Klimaabkommen von 2015. Fast alle Staaten der Erde verpflichteten sich damals, den Klimawandel zu bekämpfen. Seither haben zahlreiche Unternehmen ihre Klimaziele und Vermögensverwalter ihre Lösungsvorschläge verkündet. Nach Ansicht von M&G ist es an der Zeit, nachzufragen, inwieweit das Pariser Klimaabkommen auch in der Fondswelt umgesetzt wird.
Ein Meilenstein für die Weltwirtschaft
Vorrangiges Ziel des Pariser Klimaabkommens ist es, die Erderwärmung auf 1,5° bis maximal 2° Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Ab 2050 dürfen deshalb nicht mehr klimaschädliche Gase ausgestossen werden, als die Natur der Atmosphäre entziehen kann. Die Unternehmen müssen sich also schnell und konsequent "dekarbonisieren». "Das Besondere des Pariser Klimaabkommens: Erstmals werden die Ziele für eine Senkung der Treibhausgasemissionen wissenschaftlich transparent und quantifizierbar gemacht. Das schafft auch eine wichtige Grundlage für klimafreundliche Anlageentscheidungen", so M&G.
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Fortschritte in der Investmentbranche
Der Finanzsektor spiele beim Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft eine bedeutende Rolle. Eine Studie der gemeinnützigen Umweltorganisation Carbon Disclosure Project (CDP) zeigt jedoch: Derzeit arbeiten nur ganz wenige Investmentfonds im Einklang mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens.
Untersucht hat die CDP dafür mehr als ein Drittel des Fondsvolumens in mehr als 16'500 Investmentfonds weltweit. Nur 158 Fonds verfolgten einen "Temperaturpfad», der auf die Erreichung der Ziele von Paris ausgerichtet ist. Das ist nicht einmal jeder hundertste. Noch deutlicher wird das Bild, wenn man das verwaltete Vermögen betrachtet. Insgesamt liegen in den untersuchten Fonds rund 27 Billionen US-Dollar. Nur 0,5% dieses Gesamtvermögens wird entsprechend der Klimaziele von Paris gemanagt. "In diesem Bereich gibt es also noch viel zu tun", kommentiert M&G.
Bekenntnis zu den Klimazielen
"Bei M&G Investments haben wir uns dazu verpflichtet, unseren Einfluss als global aktiver Investor und Anteilseigner an den Zielen des Pariser Abkommens auszurichten. Damit wollen wir einen Beitrag dazu leisten, positive Veränderungen im Bereich der Energie voranzutreiben. Ziel ist es, sowohl das Energiesystem zu dekarbonisieren als auch Energie und Ressourcen effizienter zu nutzen", bekennt sich der Asset Manager. Als Eigentümer von Vermögenswerten verfüge M&G über einen Ermessensspielraum bei der Nachhaltigkeitspolitik und -strategie: "Wir arbeiten mit unseren Kunden zusammen, um ihre Anlageziele zu erreichen und zugleich ihre Anlagen bis 2050 auf Netto-Null zu bringen."
2020 habe sich M&G konkrete und ehrgeizige Ziele gesetzt. Sie gelten für die beiden priorisierten Nachhaltigkeitsbereiche Klimawandel sowie die Vielfalt und Inklusion. Darüber hinaus will sich der Asset Manager in einem noch weiter gefassten Sinne bei all seinen Tätigkeiten nachhaltig verhalten. Denn im Grunde gehe es ihm um ein grösseres Ziel: Den Menschen zu helfen, ihr Leben nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten, und dabei die Welt ein Stück besser zu machen – und dies im Einklang mit langfristig attraktiven Renditen für seine Kunden zu erreichen.
Wie setzt M&G die Pariser Klimaziele um?
M&G bietet zwei Fonds an, die sich an den Zielen des Pariser Abkommens orientieren und ihren jeweiligen Schwerpunkt entweder auf europäische oder auf globale Aktien legen. Beide Fonds investieren laut M&G nur in Unternehmen, die sich möglichst eng an den vereinbarten Klimazielen orientieren. Dafür streben sie eine gewichtete durchschnittliche CO2-Intensität an, die mindestens 50% niedriger ist als die ihrer Benchmarks.
Zur Berechnung herangezogen werden die CO2-Emissionen pro Mio. USD Umsatz für alle Unternehmen im Portfolio, gewichtet nach ihrem jeweiligen Anteil. Die Fondsmanager arbeiten zudem mit den Portfolio-Unternehmen zusammen und engagieren sich aktiv, damit diese ihre CO2-Emissionen weiter reduzieren und sich wissenschaftlich fundierte Ziele (Science-Based Targets) im Sinne des Pariser Klimaabkommens setzen. Denn damit können wir echte positive Veränderungen erreichen. Beide Fonds entsprechen den Anforderungen gemäss Artikel 9 der EU-Offenlegungsverordnung.
ESG- und Nachhaltigkeitserwägungen vollständig in das Anlageverfahren integriert
Ziel des M&G (Lux) Global Sustain Paris Aligned Fund ist es laut Angaben von M&G, über einen beliebigen Fünfjahreszeitraum eine Kombination aus Erträgen und Kapitalwachstum zu erwirtschaften, die über dem des globalen Aktienmarktes (gemessen am MSCI World Net Return Index) liegt, und in Unternehmen zu investieren, die zur Erreichung des Ziels des Pariser Klimaabkommens beitragen, den globalen Temperaturanstieg in diesem Jahrhundert deutlich auf unter 2°C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.
Mindestens 80% des Fonds werden in Aktien investiert, die von nachhaltigen Unternehmen aus aller Welt, einschliesslich Schwellenmärkten, begeben werden. Der Fonds hält in der Regel Aktien von weniger als 40 Unternehmen. Unternehmen, die gemäss der Analyse gegen die Prinzipien des United Nations Global Compact zu Menschenrechten, Arbeitsbedingungen, Umwelt und Korruptionsprävention verstossen, werden vom Anlageuniversum ausgeschlossen. Branchen wie Tabak und umstrittene Waffen werden ebenfalls ausgeschlossen. Der Anlageverwalter investiert in Aktien von Unternehmen mit nachhaltigen Geschäftsmodellen, bei denen kurzfristige Probleme attraktive Kaufgelegenheiten geschaffen haben. ESG- und Nachhaltigkeitserwägungen seien vollständig in das Anlageverfahren integriert. Der Fonds wird aktiv gemanagt und die Benchmark ist der MSCI World Net Return Index.
Der zweite Fonds, der M&G (Lux) Pan European Sustain Paris Aligned Fund, will ebenfalls den MSCI Europe Net Return Index übertreffen und in Unternehmen investieren, die zur Erreichung des Ziels des Pariser Klimaabkommens beitragen. Mindestens 80% des Fonds werden in Aktien von nachhaltigen Unternehmen aus beliebigen Sektoren und von beliebiger Grösse investiert, die ihren Sitz oder ihre überwiegende Geschäftstätigkeit in Europa haben. Der aktiv gemanagte Fonds hält in der Regel Aktien von weniger als 35 Unternehmen. Der paneuropäische Fonds verfolgt dieselben Ausschlussverfahren wie der globale und integriert ESG- und Nachhaltigkeitserwägungen vollständig in das Anlageverfahren.
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