An den Märkten werden die US-Midterms kaum beachtet. (Foto LenaSugatova/Shutterstock)
Wahlen haben zwar das Potenzial, kurzfristig für Volatilität an den Märkten zu sorgen, aber in der Vergangenheit waren die Auswirkungen relativ kurzlebig. Vor allem in diesem Jahr dürften die US-Wahlen die Märkte kaum beeinflussen, da Inflation, die Fed und zunehmend auch Wachstums- und Rezessionsängste weiterhin die Hauptantriebskräfte der Märkte sind, sagt Garrett Melson von Natixis.
08.11.2022, 11:46 Uhr
Redaktion: cwe
Wie bei den Wahlen 2020 könnte es mehrere Tage dauern, bis die endgültigen Ergebnisse der heutigen Zwischenwahlen, den Midterms, in den USA ausgewertet sind, dies je nach Wahlbeteiligung, Briefwahl und je nachdem, wie die ersten Ergebnisse ausfallen. Doch selbst als sich die Konsenserwartungen in der letzten Zeit von einem geteilten Ergebnis (Republikaner gewinnen das Repräsentantenhaus, Demokraten behalten den Senat) zu einem roten Wahlsieg (70% Wahrscheinlichkeit für einen republikanischen Senat, 90% für ein republikanisches Repräsentantenhaus) verschoben haben, schenkten die Märkte dem wenig Beachtung.
"Das wahrscheinliche Ergebnis ist ein Stillstand in der einen oder anderen Form", sagt Garret Melson, Portfolio Strategist bei Natixis Investment Managers. Eine geteilte Regierung verringert die Wahrscheinlichkeit bedeutender Gesetzesänderungen und damit die politische Unsicherheit - ein Pluspunkt für Risikoanlagen. "Selbst bei dem unwahrscheinlichen Szenario einer blauen Welle haben wir gesehen, dass die Uneinigkeit in den Reihen der Demokraten die erfolgreiche Durchsetzung von politischen Änderungen im Kongress behindert. Die Politisierung der hohen Inflation hat diese Dynamik noch verschärft."
Kurzfristig dürfte die Wahl kaum direkte Auswirkungen auf die Märkte haben, abgesehen von möglichen Auflösungen von Absicherungsgeschäften, wenn das Ereignisrisiko der Wahl abklingt. "Mit Blick auf Mitte/Ende 2023 könnten wir jedoch verzögerte Auswirkungen der Wahl sehen, wenn die Debatte über den Haushalt und die Schuldenobergrenze in den Mittelpunkt rückt", sagt Melson. Sollten die Republikaner eine oder beide Kammern des Kongresses besetzen, sei mit einem potenziell umstrittenen politischen Schlagabtausch zu rechnen, der im Jahr 2023 zu einer gewissen Marktvolatilität beitragen könnte, bevor eine endgültige Lösung erreicht wird.
Aber das sind für Melson Bedenken für einen späteren Zeitpunkt. Für den Moment sei die Wahl wahrscheinlich von geringer Bedeutung für einen Markt, der weiterhin von der Inflation und der Fed bestimmt wird. Der Jahresendspurt werde auf ein Tauziehen zwischen der hartnäckig starken Inflation und dem Wachstum, das zu einer anhaltend »kämpferischen” Rhetorik und einer bärischen Stimmung führt, einer schwachen Positionierung und einem saisonalen Rückenwind hinauslaufen, während die Aktienmärkte in ihre stärkste Renditephase eintreten - das vierte Quartal eines Zwischenwahljahres.
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