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Zu hohe Erwartungen für Schweizer Small Caps

Während der Geschäftsgang der Schweizer Small und Mid Caps in der ersten Jahreshälfte 2013 vielfach schleppend war, bergen die recht hohen Erwartungen für das zweite Halbjahr Potential für Enttäuschungen, wie Helga Kern, Mitglied des Advisory Committees des Swiss Active Alpha Fund im neusten Marktkommentar schreibt:

03.09.2013, 11:46 Uhr

Redaktion: cw

‚A bumpy road lies ahead‘! Nachdem der amerikanische Präsident – trotz ungesicherter Faktenlage und fehlender Lösungsansätze – einen Luftschlag gegen das syrische Regime angekündigt hat, steigt die Unsicherheit an den Finanzmärkten. Schwerer wiegt allerdings, dass im Vorfeld der Wahlen in Deutschland das Thema ‚Eurokrise‘ von allen Beteiligten ‚totgeschwiegen‘ wird. Das Gespenst wird sich nach den Wahlen mit Sicherheit zurückmelden! Über alledem schwebt das Damoklesschwert, dass die US Notenbank ihre expansive Geldpolitik teilweise aufgeben wird. Lichtblicke stellen allerdings die robuste Wirtschaftentwicklung in den Vereinigten Staaten und die Stabilisierung der chinesischen Konjunktur auf immer noch hohem Niveau dar.

Der Kapitalabfluss aus Schwellenländern ist angesichts der Verschuldungsstruktur und der damit autonomen Notenbankpolitik weniger bedrohlich als in der Vergangenheit. Die damit verbundene Abwertung der Landeswährung trifft allerdings die exportorientierten Gesellschaften in den Industrieländern. Wir begegnen dieser Phase der Unsicherheit indem wir Teile unseres Portefeuilles über Short-Positionen im SMIM Future abgesichert haben und gleichzeitig an Short-Positionen in zinssensitiven Immobilienwerten festhalten. Ziel unserer Strategie ist es, das Verlustrisiko über einen Börsenzyklus auf maximal 10% zu begrenzen.

Mit Schmolz+Bickenbach (+10.8%), Autoneum (+8.9%) und Bobst (+7.3%) haben im August vor allem die zyklischen Industriewerte zur guten Performance beigetragen. Bei Schmolz+Bickenbach verzieht sich der ‚Pulverdampf‘ der Auseinandersetzung zwischen der schweizerischen Aktionärsgruppe und Victor Vekselbergs Renova/Venetos. Es wird nun doch die von uns schon immer bevorzugte grössere Kapitalerhöhung um 430 anstelle von 330 CHF Mio. umgesetzt. Die Gesellschaft verfügt damit über ausreichende Mittel, ihre starke Marktposition für Edelstahl erfolgreich umzusetzen.

Autoneum findet nach vielversprechenden Ergebnissen Eingang in die Empfehlungslisten der Banken. Trotz Kursavancen von über 100 % ist die Gesellschaft fundamental günstig bewertet. Bobst hat mit einer Umsatzzunahme um 6% positiv überrascht und erwartet ein Betriebsergebnis von über 30 CHF Mio. Damit liegt der Marktführer für Verpackungsmaschinen im Plan, ab 2014 eine PE von unter 12 zu erreichen. Unsere Beteiligung an Inficon (-2.8%) haben wir aus Bewertungs-Überlegungen verkauft, zeigt doch eine DCF-Analyse einen Unternehmenswert in der Grössenordnung der aktuellen Börsenbewertung.

Am IT-Logistik-Konzern Also haben wir über eine vom Schindler-Konzern begebene Wandelanleihe indirekt eine Beteiligung erworben. Obwohl das Geschäft (Umsatz 6‘450 CHF Mio.) margenschwach ist, verdient die Gesellschaft seit Jahren mit einem ROIC von 11-14% rund das Doppelte ihrer Kapitalkosten von 6 %.

Enttäuscht hat Helvetia (- 5.7%), wobei wir keine Verschlechterung des Marktumfelds der Versicherung erkennen können und die Bewertung (PE<10) günstig bleibt. Das Ergebnis des Milchkonzerns Emmi (- 8.9%) wurde ungnädig aufgenommen. Steigende Milchpreise in der Schweiz sorgen vorübergehend für Druck auf die Margen und müssen durch Expansion ins Ausland wettgemacht werden, wo künftig (2016) rund 50% des Umsatzes erzielt werden.

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