"Wir sind an Wirkungspotenzial interessiert"

Nina Lagron von La Française AM
Nina Lagron von La Française AM

Die Investmentmanagerin Nina Lagron von La Française AM konzentriert sich mit ihrem globalen SRI-Aktienfonds auf Unternehmen, die Lösungen im Kampf gegen den Klimawandel bieten. Der Fonds verfolgt das Ziel des langfristigen Kapitalwachstums.

18.01.2019, 12:41 Uhr

Redaktion: rem

Wie funktioniert die Anlagestrategie des Lux-Inflection Point Zero Carbon Impact Global Fonds?

Nina Lagron: Wir konzentrieren uns insbesondere auf solche Unternehmen, die auf gutem Weg sind, eine beträchtliche und konkrete Reduzierung von Treibhausgasen zu erreichen, oder sich auf Produkte oder Dienstleistungen konzentrieren, mit denen sich dies erreichen lässt.

Aus welchen Bereichen stammen diese Unternehmen konkret?

Im Grossen und Ganzen besteht die Strategie aus der Analyse und Auswahl von Unternehmen, die einer der folgenden drei Kategorien zuzurechnen sind: Unternehmen, die in sämtlichen Sektoren tätig sind und eine bessere Klimabilanz anstreben; Unternehmen, die in weniger CO2-intensiven Sektoren tätig sind und Strategien zur Verringerung des Kohlenstoffausstosses, sowie reine Lösungsanbieter, die manchmal für Disruptionen sorgen und entweder CO2-Emissionen verhindern oder reduzieren.

Warum diese Unternehmenskategorien?

Auf den ersten Blick mögen sich die aufgeführten Unternehmenskategorien nicht alle für einen Klimaschutzfonds eignen. Bei Analyse der einzelnen Titel wird jedoch ersichtlich, dass jedes Unternehmen als wesentlicher CO2-Emittent über das Potenzial verfügt, spürbare Verbesserungen zu erzielen.

Wählen Sie nur Unternehmen mit guter Klimabilanz aus?

Nein. Wir sind vielmehr an Wirkung interessiert und das Wirkungspotenzial ist dort am stärksten, wo die Kohlenstoffemissionen hoch sind, und nicht umgekehrt. Daher suchen wir nach Unternehmen, die im Begriff sind, ihre eigenen Emissionen deutlich abzubauen, oder andere Unternehmen dazu in die Lage versetzen.

Das scheint bereits zu erklären, weshalb sich in Ihrem Portfolio derart wenige Unternehmen aus dem Bereich "saubere Energien" befinden.

Tatsächlich sind diese Unternehmen ebenfalls Teil der Klimaschutzlösung und daher auch im Portfolio vertreten. Darüber hinaus wirken sie sich positiv auf die Gesamtklimabilanz des Portfolios aus. Allerdings gibt es zwei Gründe, warum wir kein beträchtliches Engagement in ihnen aufweisen. Erstens verfügen sie über kein hohes Potenzial für direkte zukünftige Auswirkungen in Bezug auf den Klimawandel, da ihre Kohlenstoffbilanz schon jetzt sehr niedrig ist. Zweitens wollen wir auch eine finanzielle Performance erzielen, und diese Unternehmen sind häufig zu klein und volatil für das von uns angepeilte Risiko-Rendite-Profil.

Dann berücksichtigen Sie eher Unternehmen, die noch viel Potenzial zur Verbesserung der Klimabilanz haben?

Der Fördereransatz ist relativ einfach zu verstehen, während die Logik in Bezug auf die schlimmsten Umweltverschmutzer schon komplexerer Natur ist. Hier geht es um starke Umweltverschmutzer, die sich in der Anfangs- oder fortgeschrittenen Phase des Wandels hin zu einem verbesserten Klimaprofil befinden. Eines der bekanntesten Beispiele, mit dem sich dies ganz einfach verdeutlichen lässt, ist das Unternehmen Walmart, bei dem es sich um einen der weltweit grössten Einzelhändler handelt. Erstens hat sich Walmart in Bezug auf den eigenen Geschäftsbetrieb beeindruckende Ziele zur Reduzierung der CO2-Emissionen gesetzt, etwa, indem das Unternehmen bis 2030 zu 100% auf Strom aus erneuerbaren Energien umsteigen möchte.

Darüber hinaus startete Walmart 2017 das Projekt "Gigaton", das von Bloomberg New Energy Finance als enorm eingestuft wurde. Das Ziel von Walmart besteht darin, bis 2030 die Emissionen seiner Lieferkette um eine Milliarde metrische Tonnen (eine Gigatonne) zu senken. Walmart verfügt momentan über 100'000 direkte Lieferanten aus 40 verschiedenen Ländern. Zum Vergleich: Derzeit produziert der eigene Geschäftsbetrieb von Walmart 400 Millionen metrische Tonnen an CO2. Das Unternehmen will also den Ausstoss in seiner Lieferkette um das zweieinhalb Fache der eigenen Emissionen senken, was u.a. der jährlichen Verschmutzung von Brasilien entspricht.

Wieviele Unternehmen haben Sie im Portfolio?

Walmart ist eines von mehr als 70 Unternehmen in unserem globalen Portfolio und versinnbildlicht die Art von Initiative, die wir bei La Française mittels Anlagen über den La Française Lux-Inflection Point Carbon Impact Global unterstützen wollen.

La Française AM an der Finanz19: Stand S.03, Weitere Informationen finden Sie hier.

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