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Wie Schwellenländeraktien von ESG profitieren

Bild: Unsplash
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Sorgen über die Stärke des US-Dollars, innenpolitische Unsicherheiten und den Handelskonflikt zwischen den USA und China haben laut Will Ballard von Aviva Investors die Schwellenländer 2018 erschüttert. Die Einbindung von ESG-Kriterien hilft jedoch, Risiken zu reduzieren.

15.02.2019, 13:56 Uhr
Nachhaltigkeit

Redaktion: ase

"Der wachsende Einfluss der Schwellenländer ist allgemein bekannt. Wenn wir die Regionen hinsichtlich ihrer Kaufkraftparitäten vergleichen, macht das Bruttoinlandsprodukt der Schwellenländer 59% des globalen Gesamtvolumens aus. Dies ist laut dem Internationalen Währungsfonds ein Anstieg um 23% in den letzten 30 Jahren", erläutert Will Ballard, Head of Emerging Markets Small Cap Equities bei Aviva Investors. Der steigende Einfluss der Schwellenländer spiegle sich auch in der langfristigen, relativen Anlageperformance wider.

So beträgt die annualisierte Rendite von Schwellenländeraktien seit Anfang 2001 rund 9,26% für den MSCI EM-Index, verglichen mit 5,33% für den MSCI World und 5,43% für die MSCI ACWI-Indizes. Traditionell seien Schwellenländeraktien nicht unbedingt die erste Anlaufstelle für ESG-Kriterien. Dennoch könne ein aktiver Managementansatz bei der Integration von ESG-Kriterien einen grossen Unterschied machen, da auf diese Weise potenzielle Risiko-Rendite-Chancen genutzt würden.

Internationale Aktionäre sind ein wichtiger Treiber
Auf Länder-, Branchen- und Unternehmensebene gebe es stetige, wenn auch unterschiedliche, Fortschritte bei der Umsetzung von ESG-Kriterien. Aus Governance-Sicht sei der zunehmende Einfluss internationaler Aktionäre ein wichtiger Treiber. Unternehmen aus den Schwellenländern, die internationale Kapitalmärkte erschliessen wollen, würden zunehmend auf ihre Governance-Standards hin überprüft. Denn vielen globalen Investoren seien aktive Aktionäre und Aktionärsabstimmungen wichtig.

"Der ökologische und soziale Fortschritt unterliegt hingegen einer Vielzahl von Einflüssen", entgegnet Ballard. In einigen Ländern, beispielsweise in China, trieben stärkere, national ausgerichtete Themen wie Umweltverschmutzung Reformen auf Regierungs- und Unternehmensebene voran. Ein weiterer wichtiger Faktor für einen positiven Wandel sei ausserdem die kritische Prüfung der globalen Lieferketten von Unternehmen durch Verbraucher und Medien, wie Ballard erklärt. Unternehmen müssten daher sicherstellen, dass ihre Umwelt- und Arbeitsnormen einheitlich hoch sind, um die Lieferkette der westlichen Verbraucher nutzen zu können. Dies gelte insbesondere im Elektronik- und Textilsektor.

ESG als Schutz gegenüber Risiken
"Die Aktienkurse der Schwellenländer werden derzeit tendenziell durch globale Makrofaktoren angetrieben", bemerkt Ballard. Um jedoch mittelfristig nachhaltige Anlageerträge für die Kunden zu erzielen, müssten sich die Anleger bewusst sein, was die wichtigsten unternehmens- und branchenspezifischen Treiber seien. Die ESG-Kriterien sind nach Ballards Meinung ein wichtiger Teil davon.

"Natürlich können in einem risikoreichen Umfeld, wie wir es derzeit erleben, aktienspezifische Risikoereignisse wie ein Corporate Governance-Problem besonders von den Märkten bestraft werden", sagt er. Dies mache ESG-Überlegungen aber tatsächlich noch wichtiger. Unternehmen, die verglichen zu ihren Mitbewerbern höhere ESG-Verbesserungen aufwiesen, würden üblicherweise belohnt für ihre operative Effizienz und höhere Widerstandsfähigkeit gegenüber bestimmten Risiken wie Arbeits-, Umwelt- und Rechnungslegungsproblemen.

Governance als Ausgangspunkt für ESG
Da viele Unternehmen in den Schwellenländern staatlich oder familiengeführt sind, sei der Governance-Aspekt ein naheliegender Ausgangspunkt. So könne ein rotes Flaggen-System angewendet werden, um auf die Risiken unternehmerischen Fehlverhaltens hinzuweisen, die Anleger vermeiden sollten. "Corporate Governance-Missbräuche treten in bestimmten Schwellenländern häufiger auf", stellt Ballard fest. Das beschriebene System wäre vorteilhaft, um diese Risiken zu minimieren und Investitionen zu fördern.

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