Dem Konzept von Risiko und Rendite zufolge bieten risikoreichere Anlagen höhere Renditen im Vergleich zu weniger riskanten. Doch ist das tatsächlich immer so? Das Portfolio Management der ETHENEA geht dieser Frage nach.
20.05.2014, 11:01 Uhr
Redaktion: dab
"Empirische Untersuchungen belegen, dass Renditen von Instrumenten mit niedriger Volatilität über einen längeren Zeitraum gesehen diejenigen von Instrumenten mit hoher Volatilität durchweg übertreffen. Diese Anomalie, die dem Grundgedanken offensichtlich widerspricht, wird allerdings so selten berücksichtigt, dass sie es wert ist, genauer betrachtet zu werden.
Um herauszufinden, ob sie wirklich greifbar ist, haben wir die Aktien des Indizes S&P 500 einem einfachen Test über einen 10-jährigen Zeitraum unterzogen. Wir haben die tägliche Preisvolatilität der Aktien mit einer einjährigen Rückwirkungsfrist berechnet und anschliessend wurden jeweils 100 Aktien mit der höchsten beziehungsweise niedrigsten Volatilität ausgewählt, um jeweils ein Portfolio mit Aktien hoher Volatilität und eines mit Aktien niedriger Volatilität zu bilden. Die Ergebnisse sind verblüffend: Obwohl beide Portfolios positive Renditen erzielen, wäre ein investierter Dollar in dem Portfolio mit Aktien niedriger Volatilität auf 1,81 USD angestiegen, während dieselbe Investition in dem Portfolio mit Aktien hoher Volatilität nur 1,60 USD abgeworfen hätte. Die Risikobereitschaft hat demnach die Rendite über diesen Zeitraum leiden lassen. Zudem hat das Portfolio mit Aktien niedriger Volatilität durchweg eine bessere Performance erzielt als das Portfolio mit Aktien hoher Volatilität, und das bei einer geringeren Gesamtvarianz.
Weitere Forschungsarbeiten zeigen, dass die Anwendung dieser Methodologie ähnliche Ergebnisse in anderen Märkten liefert. Warum also sollte ein Anleger überhaupt ein hoch volatiles Finanzinstrument kaufen? Von der Vielzahl an Erklärungen gefällt uns die Lotterie-Analogieam besten. Obwohl die Gewinnchancen für den Jackpot in einer Lotterie sehr gering sind, kaufen wir trotzdem immer wieder Lotteriescheine denn irgendjemand muss ja gewinnen. Darüber hinaus ist die Auszahlung des Gewinnloses im Vergleich zur riskierten Geldsumme aussergewöhnlich hoch. Das unglaublich asymmetrische Renditeprofil wird für unseren menschlichen Verstand so attraktiv, dass wir das Los trotz des erwarteten Ertrags kaufen. Anleger gehen nach dem gleichen Prinzip vor, wenn sie in einzelne volatile Finanzinstrumente mit einem ebenso asymmetrischen Risikoprofil investieren.
Das nächste Mal also, wenn man über ein Profil mit niedriger Volatilität nachdenkt, sollte man bedenken, dass eine solche Investition langfristig wahrscheinlich eine bessere Performance erzielen würde. In diesem Fall würde sie es mit einer niedrigeren monatlichen Standardabweichung tun und somit dazu beitragen, die Messung der Gesamtleistung zu verbessern. Quod non lucet aurum est1."
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