Peter Ahluwalia, Chief Investment Officer von swisspartners.
Anleihen sind angesichts der Zinsanspannungen wenig attraktiv. Eine steilere Zinskurve kann jedoch Chancen bieten. Die guten Wirtschaftsaussichten sprechen für Aktien. Angesichts der stattlichen Bewertungen sollte selektiv und fokussiert vorgegangen werden, sagt Peter Ahluwalia, Chief Investment Officer von swisspartners.
05.04.2017, 13:40 Uhr
Redaktion: jog
Die Renditen für langlaufende US-Dollar-Anleihen sind seit den US-Präsidentschaftswahlen stark gestiegen. In Erwartung mehrerer Zinserhöhungen trennten sich Anleger von dieser Anlageklasse. Dies führte in der Folge zu einer steilen Zinskurve. Das bedeutet, dass man je langfristiger man anlegt für die Laufzeit mit einer höheren Rendite entschädigt wird. Je grösser dieser Aufschlag ist, desto steiler die Kurve über den gesamten Laufzeitenbereich. Dies bringt auch Chancen für Anleger, denn die zu erwarteten Zinserhöhungen sind heute schon eingepreist. Werden diese Erwartungen durch schwächere Wirtschaftszahlen oder tiefere Inflationszahlen nicht ganz erfüllt, sinken die Renditen am langen Ende, was zu Kursgewinnen bei den Anleihen führen würde. Ein Mix von verschiedenen Laufzeiten also auch solche im langen Laufzeitenbereich ist für einen US-Dollar-Anleger die richtige Wahl.
Bezüglich US-Aktien zeigten sich in den vergangenen Wochen viele Anleger vor der Zinserhöhung der US-Notenbank im März besorgt. Denn die US-Aktienindizes erscheinen im historischen Vergleich in vielerlei Hinsicht nicht günstig. Doch unmittelbar nach der Zinserhöhung machten sich unter den Anlegern verstärkt Hoffnungen auf tiefere US-Steuern breit. Die Experten von swisspartners haben schon vor kurzem die Meinung geäussert, dass eine Kürzung der US-Unternehmenssteuer um 15 bis 20% im Spätherbst dieses Jahres die Spielregeln ändern könnte. Und in der Tat, je mehr sich das Vertrauen in die US-Wirtschaft festigt, umso mehr erhöhen sogar vorsichtige Anleger ihre Positionen in globalen Aktien.
Gute Botschaften für die Aktienmärkte Die Anleger erwärmen sich zunehmend für den ausgewogenen Ansatz von Janet Yellen, welcher folgendermassen zusammengefasst werden kann: Ja, die US-Zinsen könnten vor Ende 2017 an zwei Gelegenheiten um jeweils 0,25% erhöht werden. Doch bestehe dazu keine Eile, deutete die Fed-Präsidentin an. Dies sowie die Möglichkeit, dass Yellen die US-Wirtschaft mit etwas Inflation auf Hochtouren laufen lässt, bevor die Wirtschaftsaktivität mittels Geldpolitik beruhigt wird, sind gute Botschaften für die Aktienmärkte.
Auf dem europäischen Kontinent besänftigten die Holländer derweil Ängste der Anleger, dass die Populisten am rechten Flügel ihren Aufstieg fortsetzen könnten. Sie wählten moderatere Vertreter in die Regierung. Dies ist eine wichtige Botschaft für die Investoren und könnte helfen, die Nerven bezüglich der anstehenden Wahlen in Frankreich zu beruhigen. Le Pen verunsicherte die Anleger mit ihrem Gerede, den Euro aufzugeben und Frankreichs Schulden in Francs zurückzuzahlen. Führende Investoren glauben aber nicht, dass die Front National besonders gut abschneiden wird; diese Erwartung wird dadurch unterstützt, dass Macron in den vergangenen Wochen in den Umfragen markant zugelegt hat. Nichtsdestotrotz beobachtet man bei swisspartners die Entwicklung in Frankreich ganz genau.
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