Die jüngere Bevölkerung rechnet mit deutlich weniger Rente als die Senioren (Bild: Shutterstock.com/Matej Kastelic)
Der hohe Umwandlungssatz ist eines der grössten Probleme des Schweizerischen Vorsorgesystems. Das geht aus einer Befragung vom Vermögensverwalter Schroders hervor. Die Studie zeigt zudem, dass die jüngeren Generationen nicht mehr darauf vertrauen, im Alter eine ausreichend hohe Rente zu erhalten.
08.12.2022, 15:56 Uhr
Redaktion: maw
Erstmals hat Schroders im Rahmen der Global Investor Study die Schweizer Bevölkerung zum Vorsorgesystem befragt. Gerade mal 2% der Gen Z und 3% der Millennials rechnen damit, im Ruhestand 80% des früheren Erwerbseinkommens als Rente beziehen zu können. Bei den Pensionären (71+) ist das offenbar bei beinahe jeder vierten Person der Fall, denn 23% gaben diese Antwort. Die riesige Kluft zwischen den Jungen und den Alten zeigte sich auch bei anderen Ergebnissen.
Beinahe ein Drittel (29%) der 18-37-Jährigen rechnet nur gerade damit, 40% des früheren Verdienstes als Rente zu erhalten. Das sind Sorgen, die die 71+-Jährigen nicht kennen – lediglich 3% der Pensionäre gaben diese Antwort (siehe Grafik). Schroders hat in der diesjährigen Global Investor Study der Schweizer Bevölkerung das erste Mal Fragen zur Altersvorsorge gestellt. Insgesamt wurden 23'000 Anlegerinnen und Anleger aus 33 Länder im Rahmen der Studie befragt.
Prozentualer Anteil des letzten Lohnes, mit dem die Befragten als Rente rechnen
Quelle: Schroders
Ein Drittel will freie Pensionskassenwahl
Der Reformstau des schweizerischen Vorsorgesystems ist allgemein bekannt und wird breit diskutiert. Doch was sind die grössten Probleme, die es zu lösen gilt? Grosse Einigkeit besteht über alle Altersklassen hinweg, dass der Umwandlungssatz zu hoch sei (47%). Am deutlichsten brachten das die Millennials zum Ausdruck. Beinahe zwei von drei (63%) sind dieser Meinung. Dass das Rentenalter zu tief ist, wird als weniger problematisch empfunden. Der Wert schwankt hier zwischen 31% (71+-Jährige) und 41% (51 bis 70-Jährige).
Immerhin rund ein Drittel (30%) der Schweizerinnen und Schweizer wollen die freie Pensionskassenwahl und jede fünfte Person (19%) findet die Anlagevorschriften zu rigide. Bei den 71+-Jährigen (29%) ist der Unmut darüber grösser als bei den Jüngeren.
"Eine Faustregel besagt, dass Arbeitnehmende in der Schweiz rund 60% des früheren Erwerbseinkommens als Rente erhalten. Doch darauf vertrauen die jüngeren Generationen nicht mehr. Das spiegeln die Antworten deutlich", ordnet Andreas Markwalder, CEO von Schroder Investment Management (Switzerland) AG, die Resultate ein. "Ob sich in Zukunft Mehrheiten finden lassen, die den Reformstau im Schweizer Vorsorgesystem auflösen können, muss sich weisen. Aktuell ist nur unbestritten, dass der Umwandlungssatz zu hoch ist."
Welcher Assetmanager würde ein Nachhaltigkeits-Label ausschlagen? Vor diesem Dilemma stehen viele Investoren, denn die Zunahme von Gütesiegeln und Initiativen spiegelt das Wachstum des nachhaltigen Investierens...
Die Schwellenländer sollten gemäss dem Research-Team von FlowBank von den aktuellen Rahmenbedingungen profitieren können. Die Gründe dafür unterscheiden sich von Land zu Land, wie die Beispiele Indien und Mexiko...
Trotz wirtschaftlichen und geldpolitischen Herausforderungen sind Aktien gemäss Claus Vorm von Nordea Asset Management nach wie vor die Anlageklasse, die am ehesten solide inflationsbereinigte Renditen bieten kann....
Die Experten von Bellevue Asset Management nehmen fünf wichtige Trends im Healthcare-Bereich für 2023 unter die Lupe und geben eine Einordnung, welches Potenzial sie für Investoren darstellen. Ein Fazit: Trotz der...
Wegen der hartnäckigen Inflation bei den Dienstleistungen und des nur schwachen Abschwungs dürften die Notenbanken noch länger an hohen Leitzinsen festhalten, schreibt Brad Tank, Chief Investment Officer – Fixed...
Sustainability Rankings: Drei Skandinavier bleiben Spitze
20.01.2023, 16:59 Uhr
An den Finanzmärkten wird zunehmend der entscheidende Zusammenhang zwischen ESG-Daten, wirtschaftlicher Prosperität und fiskalischer Solidität anerkannt. Darum lohnt sich laut Robeco der Blick auf die Country...
Während sich viele Anleger in China auf das Neujahrsfest vorbereiten, sind die Investmentteams von Fidelity International der Frage nachgegangen, was Anleger von Aktien und Anleihen im Reich der Mitte im Jahr des...
«Wenn sich die Inflationsraten in Grenzen und sich die Zentralbanken zurückhalten, könnte uns ein unaufgeregtes Jahr bevorstehen», schreibt Chris Iggo, CIO Core Investments bei AXA Investment Managers im aktuellen...
Die Anleger freuen sich auf ein neues Jahr, das eine positive Eigenschaft hat - es spiegelt nicht das Schreckensjahr 2022 wider. Robeco warnt in seinem davor, dass 2023 wahrscheinlich eine Rezession bevorsteht und...
Die Risikoanlagen sind in den letzten Wochen gestiegen. Ist jetzt der Zeitpunkt, um wieder ein Übergewicht an Aktien aufzubauen? «Nein», sagt Shamik Dhar, Chefökonom von BNY Mellon Investment Management in seinem...