Vielseitigkeit der Produkte beflügelt ETF-Einsatz

Bild: Pixabay
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Eine Umfrage der Greenwich Associates im Auftrag von BlackRock zeigt eine zunehmende ETF-Verbreitung bei institutionellen Investoren in Europa. Diese setzen ETFs vermehrt in verschiedensten Anlageklassen ein und integrieren börsengehandelte Indexfonds in umfassenden Anlageprozessen und -strategien.

22.05.2018, 15:31 Uhr
ETF

Autor: ans / sif

Institutionelle Investoren in Europa sind mit einer Vielzahl globaler Marktbedingungen konfrontiert, die sich schnell ändern. Angesichts dessen nutzen sie die Vielseitigkeit börsengehandelter Indexfonds (ETFs), um ihre Portfolios anzupassen. Sie integrieren ETFs umfassender in taktische und strategische Anlageprozesse und -strategien. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage zum europäischen ETF-Markt unter 125 institutionellen Investoren, die das Analyse- und Beratungsunternehmen Greenwich Associates im Auftrag von BlackRock durchgeführt hat.

Die Studie zeigt, dass Investoren zunehmend ETFs im Hinblick auf eine ganze Reihe von Funktionen nutzen, die ihren Anlage- und Portfoliomanagement-Prozess unterstützen. Im Durchschnitt ist der ETF-Anteil in den Portfolios der institutionellen Investoren, die an der Studie teilgenommen haben, im Jahr 2017 auf 10,3 Prozent der gesamten Vermögenswerte gestiegen – von 7,7 Prozent im Jahr 2016.

Mehr institutionelle Investoren setzen auf ETFs
Gemäss BlackRock lässt sich ein Grossteil des Wachstums der vergangenen Jahre darauf zurückführen, dass neue institutionelle Nutzer auf den Markt gekommen sind – speziell im Obligationenbereich. Der Anteil der Investoren unter den Studienteilnehmern, die Anleihen-ETFs nutzen, ist im Jahr 2017 auf 45 Prozent gestiegen – 2016 waren es 38 Prozent gewesen.

Beat Frühauf, Leiter Institutionelle Kunden ETF und Index Investing bei BlackRock Schweiz erklärt dies damit, dass ETFs das natürliche Ergebnis der Evolution am europäischen Finanzmarkt seien, wo Investoren zunehmend auf Transparenz, Auswahlmöglichkeiten und Werthaltigkeit achten. "Speziell die EU-Finanzmarktrichtlinie MiFID II, die Handels-Reportings zur Pflicht macht, trägt dazu bei, die Liquidität von ETFs in Europa umfassend zu zeigen. Damit hilft sie, Investoren neue, kreative Wege aufzuzeigen, um intelligentere Portfolios aufzubauen", meint Frühauf.

Vielseitigkeit der Indexfonds wird genutzt
Auch in anderen Anlageklassen steigt der Einsatz von ETFs. Etwa ein Viertel der institutionellen Investoren in Europa nutzt ETFs 2017 im REITs-Segment, 2016 war es nur etwa einer von fünfen gewesen. Der Anstieg im Bereich Rohstoffe war im gleichen Zeitraum noch wesentlich ausgeprägter: In diesem Segment ist der Anteil der Nutzer unter den institutionellen Investoren in Europa auf ein Drittel gestiegen, von zuvor nur 20 Prozent.

Zudem bringen europäische Investoren ihre Präferenzen hinsichtlich ESG-Kriterien in ihren Portfolios stärker zum Ausdruck als Investoren in anderen Regionen auf der Welt. Etwa die Hälfte der europäischen Umfrageteilnehmer nutzen Anlagestrategien, die ESG-Kriterien einbeziehen – global betrachtet sind es nur 31 Prozent. Fast ein Drittel (27 Prozent) der institutionellen Investoren in Europa setzt dies über Indexprodukte wie ETFs um.

Auch zeigt die Studie, dass Multi-Asset-Strategien sich im institutionellen Bereich als eines der Segmente herauskristallisieren, in dem ETFs am kontinuierlichsten und schnellsten wachsen. Unter den europäischen Asset Managern ist der Anteil derer, bei denen ETFs in Multi-Asset-Mandaten zum Einsatz kommen, auf rund 80 Prozent gestiegen – nach 63 Prozent im Jahr 2016.

Weiteres Wachstum in Sicht
In Anbetracht dieser starken Trends dürften ETFs wahrscheinlich auch im kommenden Jahr wachsen. Etwa 40 Prozent der Umfrageteilnehmer, die momentan in Aktien-ETFs investiert sind, wollen den ETF-Anteil in diesem Bereich auf Sicht der kommenden zwölf Monate ausbauen. Im Anleihensegment trifft das auf ein Viertel der Befragten zu. Greenwich Associates geht davon aus, dass die jährlichen ETF-Zuflüsse im institutionellen Bereich bis 2020 rund 300 Milliarden Dollar erreichen werden.

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