Peter Ahluwalia, Chief Investment Officer bei swisspartners.
So chaotisch die Sommerferien begannen, so ruhig endeten sie. Europas Aktienmärkte erholten sich wie von swisspartners-CIO Peter Ahluwalia erwartet vom Brexit-Schock, haben aber gegenüber ihren US-Pendants nach wie vor Aufholpotential.
30.08.2016, 11:27 Uhr
Redaktion: jog
Der Ferienmonat August brachte etwas Ruhe in die Anlagemärkte. Europas Aktien haben den Post-Brexit-Taucher rasch verdaut. Sie machten zwar Boden gut, haben aber gegenüber ihren US-Pendants noch beachtliches Aufholpotential. Gemessen am Eurostoxx 50-Index liegen sie im bisherigen Jahresverlauf 4,4% zurück, während US-Dividendenpapiere, gemessen am S&P 500-Index 8% im Plus sind. Die Unterperformance der europäischen gegenüber den US-amerikanischen Aktien hat sich damit zwar verringert. Wir erwarten aber, dass sich diese Bewertungslücke vor Jahresende noch mehr schliesst.
Auch bezüglich der relevanten risikofreien Zinssätze, welche zehnjährige Staatsobligationen bieten, scheint die Bewertungslücke zu hoch zu sein: Während Europas Aktien eine durchschnittliche Dividendenrendite von 4% offerieren, rentieren zehnjährige deutsche Staatsanleihen mit einem Minus von 0,04%. US-Dividenden haben sich demgegenüber mit 2,1% viel näher der Rendite der zehnjährigen US-Schatztitel angenähert, welche zurzeit bei 1,6% liegt.
Mit der Ansicht von swisspartners, europäische gegenüber US-Aktien überzugewichten, stehen man einmal mehr recht allein da. Denn die Mehrheit der Marktmeinungen empfiehlt das Gegenteil. Doch verstärkt sprechen die Indizien für diese Entscheidung: Das Wirtschaftswachstum der Eurozone hat sich trotz den düsteren Post-Brexit-Prognosen gut gehalten. Nach den ernüchternden Wirtschaftsdaten aus den USA, scheinen sich die Wachstumsdifferenzen beider Regionen zu reduzieren. Ferner zeigt ein Blick auf die neuesten Umfragen der Bank of America Merril Lynch, dass die Anleger ihre Cash-Positionen nach den rekordhohen Post-Brexit-Niveaus gesenkt haben. Die Stimmung sowie die Ausgaben von Europas Konsumenten haben sich nach dem Brexit-Entscheid gut gehalten. Ausserdem zeigt sich der für die EU-Autofabrikanten wichtige britische Automarkt recht widerstandsfähig.
swisspartners bleibt dem altbewährten Ansatz treu: Kaufe günstig, verkaufe teuer. Anlagechancen findet man zwar auch bei US-Titeln. Doch weit mehr Kaufgelegenheiten bieten europäische Blue Chip-Unternehmen mit globaler Ausrichtung. Geografisch gesehen stechen französische Firmen hervor. Bereits letztes Jahr hatten französische Mega-Caps eine ausserordentlich gute Performance geliefert. Dieses Jahr sind sie ebenfalls gut gestartet insbesondere im Bausektor, welcher sich jüngst im Abschwung recht widerstandfähig erwiesen hat. So beispielsweise das Unternehmen Vinci, ein französischer Konzessions- und Baukonzern. Das Unternehmen besticht mit seiner hervorragenden Qualität; seiner guten Bilanz, einer vernünftigen Bewertung und äusserst konstanten Cashflows. Es ist somit mit einer Unternehmens- oder Staatsanleihe erstklassiger Qualität vergleichbar.
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