Swisscanto bewertet Aktien leicht positiv und bevorzugt Large Caps
Thomas Härter, Leiter Anlagestrategie, bei Swisscanto Asset Management AG
Das ungelöste Problem der Staatsschulden in mehreren Ländern ist auch gegen Ende des Jahres eine Belastung für die Finanzmärkte. Für Anleger mit geringer Risikobereitschaft hat sich der Anlagenotstand verschärft. Swisscanto übt Zurückhaltung gegenüber Staatsanleihen und zeigt eine leicht positive Haltung gegenüber Aktien, wie aus dem Investment Update für den Dezember 2011 hervorgehet.
02.12.2011, 09:35 Uhr
Redaktion: kab
Ungewissheit ist schlecht für die Finanzmärkte, und im Zusammenhang mit der europäischen Schuldenkrise gibt es leider mehr Ungewissheiten, als den Märkten lieb sein kann. Die Meinungsdifferenzen zwischen Deutschland und anderen Ländern bezüglich Eurobonds tragen genauso zur schlechten Stimmung bei wie das Fehlen glaubwürdiger Sparmassnahmen in Italien oder das Scheitern des Spezialkomitees im US-Kongress, sich auf einen gemeinsamen Plan zur Schuldenreduktion zu einigen.
Noch grösserer Anlagenotstand Weil tragfähige Lösungen nach wie vor nicht in Sicht sind, ist es an den Anleihenmärkten zu einer Ausweitung der Zinsaufschläge auf den Titeln von Ländern der europäischen Peripherie gekommen. An den Märkten gibt es zudem Befürchtungen, dass auch die Kreditwürdigkeit Deutschlands unter der teilweisen Schuldensozialisierung innerhalb der Währungsunion leiden könnte. Für Anleger mit geringer Risikobereitschaft hat sich der Anlagenotstand somit noch verschärft. Die schlechte Stimmung drückt zunehmend auf die Realwirtschaft durch. Das nach unserer Einschätzung wahrscheinlichste Szenario ist eine Rezession in Europa. In den USA und der übrigen Welt hingegen dürfte sich der leichte Wirtschaftsaufschwung fortsetzen.
Bei europäischen Staatsanleihen raten wir weiterhin zur Vorsicht und bleiben deshalb bei einem deutlichen Untergewicht. Im Grundsatz implementieren wir in allen Währungen eine neutrale Duration. Lediglich bei sehr langen Laufzeiten in den Währungen Schweizer Franken und britisches Pfund sind wir zurückhaltender. Titel aus dem Bereich High-Yield sind attraktiv bewertet. Dank insgesamt soliden Bilanzen können viele Unternehmen eine milde Rezession ohne grosse Ausfälle überstehen. Im Aktienbereich stehen die tiefen Bewertungskennzahlen den durch die Schuldenkrise gestiegenen Systemrisiken gegenüber. Alles in allem bleiben wir deshalb gegenüber Aktien leicht positiv. Dabei bevorzugen wir Large Caps, da sie weniger unter der strengeren Kreditvergabepolitik der Banken leiden werden als die Small Caps. Zudem beurteilen wir die Kurschancen von Wachstumstiteln grösser als jene von Substanztiteln. Das Engagement in Schweizer Immobilien wird zulasten von Bundesobligationen der Eidgenossenschaft verstärkt. Zwar werden die Schweizer Immobilienfonds an der Börse zu hohen Aufpreisen gehandelt. Es gibt jedoch nur wenig Anzeichen für eine tatsächliche Überproduktion von Immobilien, weshalb dieses Anlagesegment eine geeignete Alternative zu Bundesobligationen ist.
US-Dollar mit leichtem Übergewicht Bei den Währungen führen wir beim US-Dollar ein leichtes Übergewicht gegenüber dem Schweizer Franken ein. Der Grund: Seit dem Festlegen der Kursuntergrenze von 1 Franken 20 für einen Euro profitiert der Dollar, wenn es Fluchtbewegungen in sichere Währungen gibt. Nichts geändert hat sich an unserer positiven Meinung zur norwegischen und schwedischen Krone.
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