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Steigende Ausfallraten als Gefahr für Hochzinsanleihen

Ulrich Gerhard, Senior Portfoliomanager im Anleihenteam von Insight Investment, einer Boutique von BNY Mellon IM
Ulrich Gerhard, Senior Portfoliomanager im Anleihenteam von Insight Investment, einer Boutique von BNY Mellon IM

Das vergangene Jahr stellte sich als ein gutes Jahr für Anleger in Hochzinsanleihen heraus. Eine potenzielle Ausweitung der Zinsdifferenzen sowie mögliche Ausfallraten könnten die Erträge von Hochzinsanleihen im Jahr 2018 gefährden, so Ulrich Gerhard, Insight Investment (BNY Mellon IM.)

29.01.2018, 10:05 Uhr

Redaktion: elt

Im Segment Hochzinsanleihen haben sich Investoren, die eigentlich auf Papiere mit Investmentstatus setzen, sowohl in den USA als auch in Europa zuletzt in hohem Masse in mit BB eingestuften Credits engagiert. Diese Meinung vertritt Ulrich Gerhard, Senior Portfoliomanager im Anleihenteam von Insight Investment, einer Boutique von BNY Mellon IM. "Obwohl eine solche Entwicklung auch in früheren Zeiten bereits zu beobachten war, war sie in den Jahren 2016 und 2017 jedoch besonders ausgeprägt", sagt Gerhard. Der Experte geht im Falle eines Zinsanstiegs nicht davon aus, dass Investment Grade-Fonds ihre Positionen wieder veräussern werden – jedenfalls nicht, solange die Ausfallraten nicht ebenfalls nach oben klettern. Abgesehen davon bleibe das Liquiditätsumfeld schwierig und trübe sich zudem weiter ein. Dieser Umstand würde eine mögliche Verkaufswelle – falls es zu einer solchen kommen sollte – noch verstärken.

Ausfallraten sind die grösste Gefahr
Die Ausfallraten würden für die Erträge von Hochzinsanleihen im Jahr 2018 die grösste Gefahr darstellen, so Gerhard. Im Einzelhandelssektor in den USA sowie in Grossbritannien beispielsweise lasse sich zurzeit eine Veränderung der Geschäftsmodelle beobachten, da der Bereich Online-Handel weiter wächst. Gleichzeitig wirke sich auch die aktuelle Schwäche des britischen Pfund Sterling aus. Insgesamt werden die Erträge von Hochzinsanleihen hauptsächlich durch eine potenzielle Ausweitung der Zinsdifferenzen bedroht. "Unserer Meinung nach besteht jedoch vor allem wegen der derzeit niedrigen Ausfallraten ein ordentlicher Puffer, um mögliche Zinsanstiege abzufedern", erklärt der Experte.

Vor kurzem sei die grosse Frage aufgekommen, ob sich die Renditen letztlich wieder normalisieren werden. Gerhard vermutet, dass die Renditen infolge der Aktivitäten der Notenbanken sowohl in Europa als auch in den USA etwas ansteigen werden. Er erwartet allerdings auch, dass die EZB die schwierigen Rahmenbedingungen, mit denen einige Peripheriestaaten des Euroraums zu kämpfen haben, dabei im Blick hat und deshalb von einer vollständigen Normalisierung des Zinsumfelds absehen könnte. "BB geratete Credits machen unserer Auffassung nach derzeit einen anfälligen Eindruck. Die Gründe dafür sind die extrem niedrigen Zinsen in Europa sowie das ausgeprägte Engagements von Investment-Grade-Fonds" sagt der Portfoliomanager zum Schluss.

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