Thomas Härter, Leiter Anlagestrategie bei Swisscanto
Für Aktien sprechen laut Swisscanto die nach wie vor attraktiven Bewertungen sowie Anzeichen für eine Verbesserung der Weltwirtschaft. Bevorzugte Sektoren seien unter anderem Lebensmittel, Software, Banken und Energie.
04.12.2012, 15:42 Uhr
Redaktion: luk
Während die Überschuldung der europäischen Peripherie-Staaten die Finanzmärkte weiterhin beschäftigen werde, habe ein anderes Thema bisher wenig Beachtung gefunden. "Der Immobilienmarkt in den USA hat sich stabilisiert und die Häuserpreise haben wieder steigende Tendenz. Die Bedeutung dieser Trendwende sollte nicht unterschätzt werden, denn mit ihrem Volumen sind Wohnimmobilien in den USA die grösste Anlageklasse der Welt", erklärt Thomas Härter im neusten Investment Update von Swisscanto. Der negative Effekt, der zur Subprime- und danach zur allgemeinen Finanzkrise 2008/2009 geführt habe, könne sich nun in eine positive Richtung entwickeln: Bei höheren Immobilienpreisen werde für viele Hauseigentümer die Belastung durch ihre Hypothek wieder erträglicher, was wiederum zu höheren Konsumausgaben führen dürfte. "Dieser wichtige Beitrag zum Wachstum der US- und der Weltwirtschaft ist an den Märkten noch nicht honoriert worden", so Härter weiter.
Weniger problematisch als befürchtet könne aus Sicht von Härter das Seilziehen um den US-Haushalt verlaufen. Ein Kompromiss zwischen Präsident Obama und dem Kongress zur Verhinderung des Fiscal Cliff (automatische Ausgabenkürzungen und massive Steuererhöhungen im Falle einer Nichteinigung) sei wahrscheinlich. Demgegenüber kämen aus Japan negative Signale. Die Konjunkturdaten deuteten darauf hin, dass sich das Land bereits in der Rezession befinde. Angesichts der massiven Staatsverschuldung sei es gut möglich, dass diese kritische Lage an den Märkten vermehrt in den Vordergrund rücken werde.
Aktien weiterhin attraktiv Den grössten Renditebeitrag in einem gemischten Portfolio dürften laut Härter nach wie vor die Aktien leisten. Die günstigen Bewertungen, erste Anzeichen für ein Ende der konjunkturellen Talfahrt in den Euroländern sowie der saisonale Effekt der Jahresend-Rally stimmten zuversichtlich. "Neben Titeln aus Europa werden nun auch US-Aktien übergewichtet", so Härter. Bevorzugte Sektoren seien unter anderem Lebensmittel, Software, Banken und Energie, während bei Versorgern, Versicherungen und Telekommunikationsdienstleistern eine unterdurchschnittliche Kursentwicklung zu erwarten sei. Das zusätzliche Aktienengagement gehe zulasten der Anleihen.
Etwas vorsichtiger bei Unternehmensanleihen Die Suche nach guten Renditen habe zu einer grossen Nachfrage nach Unternehmensanleihen geführt. Es seien technische Faktoren wie zum Beispiel Mittelflüsse, welche zurzeit diesen Markt trieben. "Generell bevorzugen wir weiterhin Unternehmensanleihen gegenüber Staatsanleihen. Wir achten jedoch darauf, die Risiken in den Portfolios etwas zu reduzieren", so Härter abschliessend.
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