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Small- und Midcaps nicht so günstig

Helga Kern ist Mitglied des Advisory Committees des Swiss Active Alpha Fund.
Helga Kern ist Mitglied des Advisory Committees des Swiss Active Alpha Fund.

Die in den letzten 12 Monaten gestiegene Bewertung der schweizerischen Small- und Midcaps hatte den Swiss Active Alpha Fund zu einer vorsichtigen Anlagepolitik und zur teilweisen Absicherung ihres Portefeuilles veranlasst. Lesen Sie hier den neusten Marktkommentar von Helga Kern, Mitglied des Advisory Committees des Swiss Active Alpha Fund.

03.12.2013, 11:32 Uhr

Redaktion: dab

"Mit +30.3% seit Jahresbeginn hat der Swiss Active Alpha Fund nach wie vor den SPI Extra Index (+25.2 %) als auch den SPI Small Cap Index (+24.3 %) übertroffen. Wir haben allerdings rund 1.5 % unserer Überperformance gegenüber den Indices im November eingebüsst. Die in den letzten 12 Monaten gestiegene Bewertung der schweizerischen Small- und Midcaps hatte uns zu einer vorsichtigen Anlagepolitik und zur teilweisen Absicherung unseres Portefeuilles veranlasst. Wir haben unterschätzt, dass im Zuge von "Window-Dressing" – viele Anlageberater wollen zum Jahresende die "Starperformer" in ihren Portefeuilles haben - viele Titel wie Autoneum (+14.6 %) oder Inficon (+12.9 %) gesucht waren, ohne dass sich aus fundamentaler Sicht eine Neueinschätzung aufdrängt.

Nach Kursgewinnen von 19 % rsp. 25 % in den vergangenen zwei Jahren hat sich die Bewertung am schweizerischen Aktienmarkt auf eine PER von gegen 15 erhöht, was im historischen Vergleich nicht mehr günstig ist. Mit PER‘s von weniger als 12 stechen die Finanzwerte ins Auge. Offene Fragen um die Weiterführung der Tiefzinspolitik in den USA und Europa wie auch Zweifel an den Massnahmen zur Regulierung und Stabilisierung des globalen Finanzsystems verunsichern. Und was tut die Schweiz – Politiker giessen Öl ins Feuer und schüren mit wenig qualifizierten Äusserungen zu Systemrelevanz und Eigenmittel-Unterlegung vor allem der börsenkotieren Finanzinstitute das Unbehagen. Es ist schwer verständlich, warum ZKB, Raiffeisen-Gruppe und Postfinanz mit einem kumulierten Marktanteil von 50-55 % im schweizerischen Einlagen/Spargeschäft und 25-30 % in der Immobilienfinanzierung für die Schweiz nicht weit systemrelevanter sind als die beiden Grossbanken, welche über geringere Marktanteile verfügen und gegen 75 % ihrer Geschäfte und Anlagen im Ausland tätigen. Die Ankündigung von UBS und CS das schweizerische Geschäft in rechtlich eigenständige Tochtergesellschaften auszugliedern – ein von FINMA und Nationalbank geforderter und von der Politik mit grosser Zustimmung aufgenommener Schritt – erfüllt uns mit Sorge! Es braucht wenig Phantasie zu erkennen, dass sich mittelfristig der Geschäftsschwerpunkt dieses für die Schweiz bedeutenden Wirtschaftszweigs noch stärker ins Ausland verlagert. "Hochmut kommt vor dem Fall" – dieses Zitat charakterisiert die Haltung der schweizerischen Regierung gegenüber dem Finanzsektor recht treffend. Wenn man dann noch die Überzeugung vertritt, dass man mit einem BIP-Wachstum von 1-2 % pro Jahr bei einer Zunahme der Bevölkerung (Zuwanderung) um über 1 % "sehr gut unterwegs" ist, wirft das Fragen auf. Die Regierung, die Aufsichtsbehörden und die Öffentlichkeit müssen dazu beitragen, dass verlässliche und im internationalen Vergleich angemessene Rahmenbedingungen dem Finanzsektor die Anpassung erleichtern!

Neben Lonza (+4.2 %), Gategroup (+3.7 %) und SwissLife (+4.1 %) hat erneut Autoneum (+14.3 %) im November zur Performance beigetragen. Autoneum rückt immer stärker in den Fokus der Investoren. Ein Werksbesuch in England fand in der Presse grosse Beachtung und führt zu einer Neueinschätzung der Autozulieferbranche. Der Backwaren- und Saatgutkonzern Aryzta (-0.3 %) ist im ersten Quartal 2013/2014 als Folge ungünstiger Wechselkurseinflüsse und des witterungsbedingt geschrumpften Saatgut-Geschäfts nicht gewachsen. Die Geschäftsleitung hält an der Prognose eines zweistelligen Gewinnwachstums fest - für 2014 errechnet sich eine attraktive PER von 13.

Banken mit gut refinanzierten Bilanzen – die Kundengelder übertreffen die Ausleihungen – rücken in den Blickpunkt. Ein Gespräch mit der Liechtensteinischen Landesbank hat gezeigt, dass hier ein Anstieg des Zinsniveaus um 25 bp einen positiven Effekt auf der Ertragsseite von 20.0 CHF Mio. hätte. Wir gewinnen die Überzeugung, dass der Liechtensteinische Finanzplatz weit besser auf die neuen Herausforderungen reagiert hat und die Chancen realistischer einschätzt. Die Bewertung der Landesbank mit einen PNAV von 0.7 und einer PER 2014 von unter 10 dürfte kaum Bestand haben"

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