Philippe Chaumel und Didier Bouvignies, beide geschäftsführende Gesellschafter bei Rothschild & Cie Gestion.
Rothschild & Cie Gestion bevorzugt bei europäischen Aktien besonders Werte, für die eine Trendwende erwartet wird, und empfiehlt eine selektive Allokation nach Sektoren.
26.02.2014, 10:37 Uhr
Redaktion: dab
Für Didier Bouvignies und Philippe Chaumel, beide geschäftsführende Gesellschafter bei Rothschild & Cie Gestion, der auf institutionelle Anleger ausgerichteten Vermögensverwaltungsgesellschaft der Rothschild Gruppe, dürfen die Performance-Treiber der europäischen Aktienmärkte 2014 nicht im Portfolio fehlen.
Der Ausgleich des Wirtschaftswachstums wird auch weiter eine wichtige Konvergenzbewegung zwischen den Anlageklassen nähren, was einen besonders positiven Einfluss auf die Wertentwicklung von Aktien aus dem Euroraum haben wird, so die Experten.
Sie gehen davon aus, dass die Risikoprämien in Europa noch relativ hoch sind und die Erholung der Kurs-Gewinn-Verhältnisse, die stark zur Rallye des letzten Jahres beigetragen hat, trotz der momentanen Volatilität weiter anhält.
Der EuroStoxx zeigt im Vergleich zur Entwicklung des S&P 500 seit 2008 noch immer eine unterdurchschnittliche Performance, wodurch sich gute Wachstumschancen bieten. Im Unterschied zum letzten Jahr dürfte der Aufwertungszyklus künftig von einem anziehenden Gewinnwachstum bei den Unternehmen im Euroraum unterstützt werden", so Didier Bouvignies, Fondsmanager der beiden Fonds R Conviction Euro und R Conviction Europe Strategie.
Hingegen unterstreichen die beiden geschäftsführenden Gesellschafter, dass Anleger bei der Auswahl ihrer Investitionen sowohl geografisch als auch was die Branchen betrifft selektiv vorgehen sollten, um das vorhandene Potenzial der europäischen Börsenwerte optimal zu nutzen. Was das Aktienprofil angeht, gehen sie davon aus, dass die sogenannten Turnaround-Aktien in diesem Markt weiter die besten Anlagechancen bieten.
Die derzeit stattfindende Konvergenz unter den verschiedenen Anlageklassenwird den Aktien bestimmter europäischer Peripherieländer zuträglich sein. Der in den letzten Jahren vom Länderrisiko und den ungünstigen Zins-Spreads stark betroffene italienische Markt bietet beispielsweise weiterhin sehr hohe Abschläge", so Bouvignies.
Dieser dynamische Stock-Picking-Ansatz des Vermögensverwalters führt zur Übergewichtung bestimmter Branchen wie der Baubranche, der Automobilindustrie, des Versicherungs- oder des Bankensektors, wo heute zahlreiche Unternehmen niedrig bewertet sind und vor einer Aufholphase stehen.
Rothschild & Cie Gestion unterstreicht beispielsweise, dass sich die Bankenbranche der Herausforderung des für die Erfüllung der Basel-III-Kriterien notwendigen Strukturwandels erst noch stellen müsse, wobei den Instituten keine andere Wahl bleibe, als ihr Geschäftsmodell zu überdenken und die Kosten zu senken, um ihr Eigenkapital zu stärken.
Vor dem Hintergrund der Bilanzsanierungen waren die europäischen Banken, was die Bewertung angeht, zusammengenommen noch nie so risikoarm wie heute. In Frankreich sind die Aktien von BNP Paribas und Société Générale mit dem 0,95- bzw. 0,75-fachen ihres materiellen Eigenkapitals bewertet, was angesichts der Tatsache, dass sie bereits die Anforderungen von Basel III erfüllen, einem recht bescheidenen Niveau entspricht. Man kann vernünftigerweise davon ausgehen, dass die Eigenkapitalrendite dieser Banken sich zwischen 11 und 15% einpendelt, was sich in einer deutlich höheren Bewertung ihres materiellen Eigenkapitals niederschlagen würde, schätzt Philippe Chaumel. Ihm zufolge gibt es auch noch andere attraktive Titel wie die italienische Intesa Sanpaolo, die dank tieferen Risiken von der Reduktion des Risikoaufschlags für italienische Papiere und einer guten operationellen Leistung profitiert.
Im Gegensatz dazu sind die grossen spanischen Banken unterzugewichten, so Chaumel. Institute, deren Bewertung über dem Wert ihres Eigenkapitals liegt, sind teurer als andere Banken in Europa.
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