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Rezessionsängste sind laut NN IP übertrieben

Valentijn van Nieuwenhuijzen, Head of Multi-Asset bei NN Investment Partners
Valentijn van Nieuwenhuijzen, Head of Multi-Asset bei NN Investment Partners

Für Valentijn van Nieuwenhuijzen, Head of Multi-Asset bei NN Investment Partners, handelt es sich momentan eher um eine vorübergehende Verzerrung als um einen grundsätzlichen Richtungswechsel.

19.02.2016, 15:44 Uhr

Redaktion: jog

Laut NN Investment Partners (NN IP) überschätzen die Finanzmärkte die Wahrscheinlichkeit einer weltweiten Rezession. So geht man an den Aktien- und High-Yield-Märkten mit 50 bzw. 75% Wahrscheinlichkeit von einer Rezession aus. Nach NN IPs Einschätzung liegt die Wahrscheinlichkeit indes bei höchstens 20 Prozent.

Dazu Valentijn van Nieuwenhuijzen, Head of Multi-Asset bei NN Investment Partners: „In der zweiten Jahreshälfte ist die Wachstumsdynamik an den entwickelten Märkten leicht auf eine jährliche Rate von rund einem Prozent zurückgegangen. Doch weder die Zuwachsrate noch ihr Rückgang sind im historischen Vergleich besorgniserregend. Die aktuelle Zuwachsrate liegt völlig im Bereich dessen, was im Laufe des Konjunkturzyklus normal ist. Es handelt sich hier eher um eine vorübergehende Verzerrung als einen grundsätzlichen Richtungswechsel.“

Van Nieuwenhuijzen weiter: „Die Aktienbewertungen sind von ihren jüngsten Höchstständen mittlerweile um bis zu 20 Prozent gefallen, insofern besteht ein höheres Risiko für eine Ertragsrezession. Wir bezweifeln allerdings, dass sich dies auch ausserhalb des Rohstoffsektors niederschlagen wird, denn der Verbrauchersektor profitiert von niedrigen Ölpreisen, niedrigen Zinsen und einer Erholung am Arbeitsmarkt. Auch im Gesundheitssektor sehen wir keine wesentlichen Risiken für die Ertragsentwicklung. Hinzu kommt, dass die Zentralbankpolitik günstig für die Marktstimmung ist. Insofern bleiben wir bei unserer neutralen Positionierung, anstatt das Handtuch zu werfen und dem Herdentrieb zu folgen. Negative Datenüberraschungen sind zwar nicht ausgeschlossen, aber die Datenlage insgesamt deutet nicht auf eine Rezession als Basisszenario hin.“

Hohe Risikoprämien
Nach Angaben von NN IP verdeutlichen die aktuellen Risikoprämien* das Ausmass der jüngsten Marktbewegungen: So liegt der Risikoaufschlag auf Aktien derzeit bei rund 5 Prozent im Vergleich zum Langzeitdurchschnitt von 3,5 Prozent. Während den letzten 25 Jahren waren sie nur zum Höhepunkt der Kreditkrise sowie der Eurokrise von 2008 bzw. 2012/2013 höher.

Hinzu kommt, dass die Spreads, mit denen Hochzinsanleihen gegenüber Staatsanleihen notieren, nur in Krisenzeiten höher lagen, wie beispielsweise die „Savings & Loans“-Krise in den USA in 1991, die LTCM-Krise 1998, Bilanzierungsskandale in 2002/2003 sowie die Kredit- und die Eurokrise.

NN IP hat seine Untergewichtung bei EM-Werten von mittel auf gering heruntergefahren. Die Gründe dafür sind zahlreich: gemässigte Sichtweise der Fed, schwächerer US-Dollar, relative Wirtschaftsdaten, äusserst negative Positionierung und gewisse Stabilisierung der zyklischen Rohstoffpreise. Bei Werten aus der Eurozone hat NN IP seine Positionierung auf neutral zurückgefahren. Und bei der Sektorengewichtung hat das Haus seine defensive Ausrichtung durch Abbau der Übergewichtung von IT-Werten noch verstärkt.

*Quelle: Unabhängiges Research - Institut ASR

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