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Reflation-Trade weitet sich auf Europa und Japan aus… und Hedgefonds

Jean-Baptiste Berthon, Senior Strategist bei Lyxor.
Jean-Baptiste Berthon, Senior Strategist bei Lyxor.

Fast alle Hedgefondsstrategien profitierten von der Fortsetzung des Reflation-Trades. Weder höhere Ölpreise noch restriktivere Zinsprognosen konnten den Optimismus der Anleger eindämmen, sagt Jean-Baptiste Berthon, Senior Strategist bei Lyxor.

19.12.2016, 14:01 Uhr
Alternatives

Redaktion: mab

Der Reflation-Trade setzte sich mit ungebrochener Dynamik fort. Aktien, US-Dollar und Zinsen legten weiter zu. Nach dem freien Fall des JPY und dem überstandenen Referendum in Italien kam es in Japan und Europa zu einer kräftigen Erholung der Bewertungen. Höhere Ölpreise sowie die restriktiveren Zinsprognosen und Äusserungen der US-Notenbank konnten den Optimismus der Anleger und ihre anhaltende Neugewichtung – noch – nicht aus der Fassung bringen.

CTAs entwickeln sich überdurchschnittlich
Nahezu alle Hedgefondsstrategien verzeichneten Zuwächse. Überdurch- schnittlich entwickelten sich CTAs aufgrund ihrer Long-Position im USD und in Aktien. Im Gegensatz dazu lagen L/S-Neutral-Fonds zurück, vor allem in Europa, wo sie immer noch mit der politischen Agenda und den Nachhalleffekten des Reflation-Trades zu kämpfen haben.

Indessen sind bei den Hedgefondsportfolios schnelle Rotationen zu beobachten. L/S-Equity-Fonds verstärkten ihr Nettoengagement um ein Drittel, insbesondere im Finanzsektor. CTAs sind nun insgesamt short in Anleihen positioniert. Global-Macro-Fonds nehmen einige Gewinne in den USA mit und orientieren sich vorsichtig in Richtung Europa und Japan. Im Event-Driven-Bereich nimmt bei Merger-Fonds die Aggressivität zu.

Regimewechsel erfordert Veränderungen
Auch wir führten in den letzten Wochen Änderungen an unserer Positionierung durch. Die Wechsel hin zu einer geringeren geldpolitischen Unterstützung, stärkeren fiskalpolitischen Impulsen und der zunehmende Ruf nach politischen Umbrüchen sind für aktive Manager positiv. Die Wende bei Zinsen und Inflation führt zu grösseren Bewertungsunterschieden. Begünstigt werden hierdurch auch fundamentalere Kurse, insbesondere in den USA, wo der Prozess weiter fortgeschritten ist. Das soll nicht heissen, dass sich für Hedgefonds die Welt über Nacht wieder rosarot darstellt, sondern dass der aktuelle Regimewechsel einige Veränderungen erfordert.

Wir bekräftigen, dass die Zeit für eine Neugewichtung von US-amerikanischen fundamentalen Stock-Pickern gekommen ist. Demgegenüber werden von uns marktneutrale Fonds in Japan und Europa in einer rückständigen Phase des Regimewechsels untergewichtet. Eine Neugewichtung nahmen wir bei Special Situation vor und blieben bei einer leichten Übergewichtung von Merger-Fonds, um von den sich erhitzenden US-Unternehmensaktivitäten zu profitieren. Das Blatt wird sich schon bald zugunsten von CTAs wenden, aber noch ist es nicht soweit. Auch wenn Markttreiber aufgrund der erhöhten politischen Unsicherheit spekulativ bleiben, werden grössere Chancen Macro-Fonds zugutekommen.

Das ausführliche englische Weekly Brief mit Grafiken finden Sie hier.

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