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Positive Aussichten für Anleihen in Schwellenländern

Bild: Astrid Götze-Happe (Pixelio)
Bild: Astrid Götze-Happe (Pixelio)

Solide Fundamentaldaten und attraktive Bewertungen sprechen für gute Erträge mit Schwellenländeranleihen im Jahr 2017, sagen die Experten von Nordea.

10.07.2017, 14:07 Uhr

Redaktion: jog

Die Anlageklasse der Schwellenländeranleihen hat sich in den vergangenen Dekaden gewandelt. Das einst unattraktive und riskante Anleihesegment ist mittlerweile in vielen Portfolios ein geschätztes Diversifizierungselement. Ende 2016 hatte der Markt für Emerging Market Debt ein Volumen von 2,6 Billionen US-Dollar und war damit grösser als die amerikanischen und europäischen Märkte für Hochzinsanleihen zusammen, die es auf 1,7 Billionen US-Dollar brachten.

Tatsächlich zweifelten nicht wenige Anleger Ende 2015 grundsätzlich an der Anlageklasse, nachdem die Anleihenrenditen auf Niveaus gestiegen waren, wie seit 2013 nicht mehr. Auslöser waren das langsamere Wachstum in China, der anhaltende Verfall der Rohstoffpreise und der bei 30 US-Dollar je Barrel stagnierende Ölpreis. In diesem Umfeld rentierten auf Lokalwährungen lautende Schwellenländeranleihen im dritten Jahr in Folge negativ.

2016 folgte dann die Erholung. Angesichts stabilerer Rohstoffpreise und günstigerer Fundamentaldaten in China und anderen Schwellenländern kehrten die Anleger zu der Anlageklasse zurück. Die negativen Renditen in den Industriestaaten machten Schwellenländeranleihen zusätzlich attraktiv. Diese Fundamentaldaten bleiben bestehen, jedoch fürchten viele Akteure am Markt derzeit die Auswirkungen, die eventuelle protektionistische Massnahmen von US-Präsident Donald Trump auf viele Schwellenländer haben könnten. "Ein wirklicher Handelskrieg würde allerdings nicht nur die Schwellenländer beeinträchtigen. Auch die USA würden unter einem schwächeren inländischen und globalen Wachstum leiden", erläutert Cathy Hepworth, Co-Managerin des 1,6 Mrd. US-Dollar schweren Nordea 1 - Emerging Market Bond Fund.

Stärkere Fundamentaldaten
Co-Manager David Bessey teilt diese Einschätzung: "Neben den günstigen Rahmendaten, also dem stärkeren Wachstum und der am Ende sehr wahrscheinlich doch pragmatischen Handelspolitik, sind die Fundamentaldaten von Schwellenländer-Staatsanleihen generell stärker als 2013, als das Tapering die Volatilität erhöhte. Verantwortlich hierfür sind die wettbewerbsfähigeren Wechselkurse, die niedrigeren kurzfristigen Schulden und die besseren Leistungsbilanzen. Die Aussicht auf beschleunigtes globales Wachstum verspricht zusammen mit soliden Fundamentaldaten und attraktiven Bewertungen gute Erträge aus Schwellenländeranleihen im Jahr 2017."

Zwar könnte die US-Notenbank die Leitzinsen dieses Jahr weiter anheben, aber Bessey glaubt nicht, dass die Attraktivität der Schwellenländeranleihen darunter leiden wird. "Ein weiterer Anstieg der US-Staatsanleihenrenditen könnte zwar dazu führen, dass renditehungrige Anleger nicht mehr im gleichen Masse auf die Schwellenländer angewiesen sind", meint er. "Allerdings sind die zehnjährigen US-Staatsanleihenrenditen gegenüber ihren jüngsten Tiefs schon deutlich gestiegen. Berücksichtigt man ferner die Auswirkungen des stärkeren US-Dollars auf Wirtschaft und Geldpolitik, sind weitere Renditeanstiege vermutlich begrenzt."

Vielfältige Chancen
In welchen Regionen sind Anlagen besonders lohnend? Die beiden Fondsmanager machen sowohl in den klassischen Schwellenländern als auch in den Frontier Markets, vielfältige Chancen aus. "Wir sehen attraktive Möglichkeiten in Staats- und Quasi-Staatsanleihen. Sie sind derzeit günstig bewertet, gemessen an unseren Erwartungen hinsichtlich der Fundamentaldaten und der künftigen Ereignisse", sagt Hepworth. "Vielversprechend sind etwa Emittenten in Argentinien, Indonesien, Brasilien und Mexiko. Die Kurzläufer der venezolanischen PDVSA, einem staatlichen Öl- und Erdgasunternehmen, bleiben selbst nach der guten Entwicklung im Jahr 2016 in unseren Augen attraktiv. In einigen anderen Fällen sehen wir zudem Anlagechancen am Ende steiler Staatsanleihenkurven sowie bei fünfjährigen Quasi-Staatsanleihen."

"Ausserdem setzen wir auf ausgewählte Positionen in bestimmten Frontier-Märkten, zum Beispiel in Ghana, der Dominikanischen Republik, Irak und El Salvador", so Bessey weiter. „Die Zinssenkungen in Brasilien dürften die dortigen Anleihen stützen, und auch die Lokalwährungsanleihen in Mexiko sollten sich gut entwickeln.“ Seine Kollegin Hepworth fügt hinzu: „Im Währungssegment existieren attraktive Chancen in höher rentierlichen Währungen, etwa in Russland, Brasilien und Indonesien."

Die Schwellenländerbewertungen wirken attraktiv, die Fundamentaldaten haben sich verbessert und die Schwellenländer sollten von dem erwarteten globalen Wachstumsschub profitieren. Auch angesichts der politischen Unsicherheiten, die sich Ende 2016 abzeichneten, sind die Aussichten für Schwellenländeranleihen daher gut. Trotz dieser interessanten Anlagechancen im EMD-Segment sind sich die beiden Fondsmanager auch der potenziellen Risiken bewusst. Entsprechend ist das Risikomanagement ein fester Bestandteil ihres Anlageprozesses.

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